Sony Xperia Z im Test: Full HD im Hosentaschenformat
5/6Multimedia
Sony verspricht für das Xperia Z eine sehr gute Qualität der Kamera, die mittels Exmor-RS-Sensor erreicht werden soll. Und ja, die Resultate können sich durchaus sehen lassen. Der 13-Megapixel-Sensor produziert auch bei schlechten Witterungsbedingungen noch ansehnliche Fotos. Rote Töne werden zwar etwas zu intensiv wiedergegeben, doch in den Bereichen Schärfe und Bildrauschen stimmt die Qualität. Der Kamera gelingt es viele Details einzufangen, was sich auch bei Nahaufnahmen zeigt. Bei dunklerem Umgebungslicht gerät die Kamera aber etwas ins Straucheln und neigt zu verstärktem Bildrauschen – gerade bei Smartphone-Kameras ein typisches Verhalten. Der 1.080p-Videomodus kann durch einen ebenso hohen Detailgrad überzeugen. Auf einen Bildstabilisator verzichtet Sony, was sich in einer leichten, aber wenig dramatischen Unruhe des Videos zeigt. Insgesamt können mit dem Xperia Z aber auch beim Filmen gute Resultate erzielt werden.
Vorderseitig setzt Sony auf einen Sensor mit zwei Megapixel, der Videos ebenfalls in Full-HD-Auflösung aufnehmen kann. Das Resultat sind überdurchschnittlich gute Bilder, die man bei einer Frontkamera nicht gewohnt ist. Die Qualität ist zwar nicht vergleichbar mit einer rückseitigen Kamera und absolut gesehen auch nur als mittelmäßig einzustufen, doch trotz des kleinen 2-Megapixel-Sensors entstehen gute Bilder und Videos, womit sich das Xperia Z auch für hochauflösende Videotelefonie eignet.
Gleich nach der ersten Inbetriebnahme zeigt das Xperia Z seine Ausrichtung auf den Bereich Multimedia. Auf dem Homescreen liegen Apps für Bilder, Musik und Videos. Vor allem letztere sind auf dem Full-HD-Display ein echter Augenschmaus. Durch die Blickwinkelabhängigkeit beschränkt sich das Sehvergnügen zwar auf nur einen Betrachter, doch dieser bekommt Filme in einer bisher auf einem Smartphone nicht gesehenen Qualität geboten. 1.080p-Videos im x264-Format können auch mit sehr hohen Datenraten absolut flüssig wiedergegeben werden. Etwas ärgerlich ist es da, dass der Standard-Videoplayer nicht mit bekannten Tonformaten wie AC-3 oder DTS umgehen kann. Die Installation eines alternativen Player sorgt hier für Abhilfe. Etwas vereinfacht gestaltet sich die Album-App, die Thumbnails zu einem Raster aus Kacheln anordnet. In der App kann stufenlos gezoomt werden, wobei sich die einzelnen Rechtecke immer wieder neu ausrichten. Funktionen zur Bildbearbeitung sind nicht vorhanden.
Typisch für Sony wird Musik über die Walkman-App abgespielt, die Cover von Alben erkennt und einen Equalizer und mehrere Klangverbesserungen bietet. Die App integriert sich auch in die Statusleiste und lässt sich von dort aus bedienen. Neben den klassischen MP3s unterstützt die Walkman-App auch Formate wie AAC, Ogg Vorbis oder FLAC. Etwas eingeschränkt wird der Hörgenuss durch die Kopfhörer, die nur bis zu mittleren Lautstärken ein angenehmes Klangbild liefern. Wird es lauter, dann übersteuern die Kopfhörer deutlich und einzelne Instrumente vermischen sich. Mit höherwertigen Kopfhörern ist die Tonqualität aber tadellos.
Kommunikation
Da der verbaute SoC über kein Mobilfunkmodem verfügt, muss dies über einen zusätzlichen Chip gelöst werden. Das Xperia Z setzt auf den MDM9215M von Qualcomm, der eine Vielzahl von Standards unterstützt. Neben den GSM-Frequenzen mit 850, 900, 1.800 und 1.900 MHz wird LTE mit 800, 850, 900, 1.800, 1.900 und 2.600 MHz abgedeckt, sodass alle großen Mobilfunkunternehmen genutzt werden können. Im 3G-Sektor muss man sich allerdings mit den Frequenzen 850, 900 und 2.100 MHz zufriedengeben. 1.700 und 1.900 MHz, die zum Beispiel in Südamerika, Kanada und den USA (neben anderen Frequenzen) zum Einsatz kommen, werden nicht unterstützt. Mit LTE ist das Xperia Z für maximal 100 Mbit/s im Downlink und 50 Mbit/s im Uplink ausgelegt. In Sachen Bandbreite im Alltag kaum spürbar langsamer arbeitet HSPA+. Damit erreicht das Smartphone bis zu 42 Mbit/s im Downlink und knapp sechs Mbit/s beim Uplink.
An der Gesprächsqualität kann in Berlin im Netz von O2 nichts beanstandet werden. Gespräche werden zügig aufgebaut und auch auf der anderen Seite des Telefonats ist man stets gut verständlich. Zu Abbrüchen kam es zu keinem Zeitpunkt. Mit zwei Mikrofonen werden auch störende Umgebungsgeräusche gut gefiltert. Alternativ wird mit dem überdurchschnittlich guten Lautsprecher ein verständliches Freisprechen ermöglicht.
Bis auf kabelloses Aufladen hat Sony viele weitere Übertragungsstandards in das Xperia Z integriert. WLAN wird nach 802.11a/b/g/n mit 2,4 und 5 GHz unterstützt. Über diesen Standard überträgt auch Miracast seine Daten, womit sich kabellos Inhalte wie zum Beispiel Videos an einen Fernseher übertragen lassen. Über die Micro-USB-Buchse beziehungsweise den Mobile High-Definition Link (MHL) kann die Übertragung auch per Kabel realisiert werden. Für kurze Distanzen kann das Xperia Z auf Bluetooth 4.0 und NFC zurückgreifen. Navigation ermöglicht das Smartphone mittels A-GPS und GLONASS. Zu Fuß und auf dem Fahrrad funktionierte das einwandfrei. In einem Auto konnte die Navigation nicht getestet werden, doch auch bei höheren Geschwindigkeiten wie einer Bahnfahrt wurde die aktuelle Position exakt bestimmt.
Laufzeiten
Ein wirklicher Langläufer ist das Xperia Z nicht, das ist schon aufgrund der verbauten High-End-Hardware kaum zu realisieren. Vor allem das Display trägt seinen Teil dazu bei. Im Video-Dauertest macht sich das durch eine Laufzeit von knapp über vier Stunden bei maximaler Helligkeit bemerkbar. Wird diese auf 200 cd/m² reduziert, so verlängert sich die Laufzeit um knapp eine Stunde. Etwa zwei bis drei Spielfilme können so am Stück angeschaut werden. Im Alltag hält das Xperia Z aber deutlich länger durch. Für circa 36 Stunden reichte der 2.330 mAh starke Akku. Dabei waren neben dem Mobilfunk auch WLAN und GPS dauerhaft aktiviert. In unserem Szenario wurden vier E-Mail-Accounts synchronisiert, Google Now und WhatsApp genutzt sowie für circa 30 Minuten im Internet gesurft und etwa eine Viertelstunde Video geguckt. Die Telefonie beschränkte sich auf circa zehn Minuten. Für die gebotene Performance geht die unterdurchschnittliche Laufzeit aber gerade noch in Ordnung.
Auch bei den von uns ermittelten Akku-Laufzeiten gilt, dass diese nur als Richtwert angesehen werden sollten. Zudem darf nicht vergessen werden, dass sich die hier präsentierten Geräte teils deutlich unterscheiden. Ob bei der Größe und Helligkeit des Displays oder bei der Größe des Akkus: Es handelt sich um heterogenes Testfeld, sodass eine direkte Vergleichbarkeit nur selten möglich ist.
Zur Methode: Die Werte wurden bei maximaler Display-Helligkeit und aktiviertem WLAN ermittelt. Bluetooth und GPS waren deaktiviert. Sofern das Gerät über 3G verfügte (Smartphones, Tablets in der 3G-Version), war die entsprechende Verbindung aktiviert.