Xigmatek Alfar im Test: Für Sparfüchse mit Kompromissbereitschaft
2/7Ausstattung außen
Zu Beginn des Tests fällt zunächst die matte und geschmeidige Kunststoffabdeckung an der Front auf, die auch schon dem ehemaligen Asgard 382 seinen Charakter verliehen hat. Betrachtet von oben nach unten verliert sie an Tiefe und beschert dem Alfar ein leicht aggressives Erscheinungsbild. Dabei wirkt sie allerdings nicht zu aufdringlich, sondern immer noch ein Stück weit dezent und vor allen Dingen robust und bodenständig. Auch liegt sie passgenau am Korpus an und weist keine großen Spaltmaße auf. Unter den drei Blendenabdeckungen für die dahinter liegenden 5,25"-Schächte wurden drei Lochgitter in dünnen Streifen in die Form integriert. Neben dem optischen Aspekt gewährleisten sie den innen angebrachten Lüftern eine Frischluftzufuhr.
Das zum X geformte und etwa 2 mm nach außen überstehende Sichtfenster nimmt an den am weitesten auseinanderliegenden Punkten eine Fläche von 315 x 315 mm ein und ist ohne Zweifel das dominante Element der linken Seitenwand. Trotz der sehr großen Fläche, die das Acrylglas einnimmt, leidet die Verwindungssteifigkeit nur sehr geringfügig darunter. Die Form lässt sich auf den Firmennamen Xigmatek zurückführen, was gleichzeitig auch das Markenzeichen des Herstellers ist. Die rechte Seitenwand kommt hingegen ohne jegliche Auffälligkeiten aus.
Betrachtet man die Oberseite des Alfars, so sind zunächst zwei große Luftauslässe für optionale Ventilatoren mit einer Rahmenbreite von 120 oder 140 mm zu sehen. Vielen Gehäusefetischisten stoßen solche Öffnungen mittlerweile übel auf, weil sie neben der möglichen Leistungssteigerung durch zusätzliche Lüfter vor allen Dingen für einen ungehinderten Lärmaus- beziehungsweise Staubeintritt sorgen und außerdem ohne eine zusätzliche Abdeckung nicht gut aussehen. Beim Alfar wurde der Schwerpunkt jedoch auf die maximale durch zusätzliche Lüfter erreichbare Kühlleistung ausgerichtet.
In einem Stück gebürstetem Kunststoff wurde das Frontpanel untergebracht. Hier gesellen sich neben einem großen Start- und einem etwas kleineren Resetknopf zwei Status-LEDs und die selbe Anzahl an USB-3.0-Anschlüsse zueinander. Klinkenbuchsen für einen Mikrofoneingang und einen Ausgang für Kopfhörer dürfen bei einem Gehäuse wie dem Alfar natürlich nicht fehlen. Die Bedienelemente wurden im Deckel eingelassen und sind dadurch sehr leicht zu erreichen.
Nimmt man die Frontverkleidung mit einem beherzten Ruck ab, kommt einer der zwei mitgelieferten 120-mm-Lüfter zum Vorschein. Worauf man beim Xigmatek Alfar an der Vorderseite verzichtet hat, sind Staubfilter. Gerade dort, wo Ventilatoren Luft in das Gehäuse befördern, ist verstärkt mit eindringendem Staub zu rechnen. Schade also, dass hier keine verlässlicheren Gegenmaßnahmen als drei Meshgitter ergriffen worden sind.
An der Rückseite folgt auch schon der zweite Lüfter, der baugleich zu dem an der Vorderseite ist. Alternativ darf statt dem vorinstallierten Modell auch eines mit einer Breite von 80 mm montiert werden. Weiterhin sind zwei durch Bleche abgedeckte Schlauchdurchführungen zu sehen. Eine Gemeinsamkeit weisen sie mit den Blechen auf, die die Steckplätze für Erweiterungskarten abdecken – alle Bleche müssen herausgebrochen werden und können somit nicht wieder eingesetzt werden. Immerhin ist die Sollbruchstelle sauber und hinterlässt keine scharfen Kanten. Unter den Slotblenden befindet sich Platz für das ATX-Netzteil.
Die Untersicht zeigt neben vier robusten Kunststoffstandfüßen einen langen Staubfilter. Dieser ist für das Netzteil sowie einen 120-mm-Lüfter, der vor dem Netzteil seinen Platz findet. Um den Filter auszubauen, führt leider kein Weg daran vorbei, als das Chassis auf die Seite zu legen, um ihn aus den entsprechenden Arretierungen zu lösen und anschließend wieder mit Mühe und Not einzubauen. Diese dürftige Lösung erfüllt immerhin ihren Zweck und weil man die Filter nicht jeden Tag säubert, kann man darüber hinweg sehen. Zu Gunsten der Gehäuseentkopplung wären jedoch Standflächen aus Gummi statt aus Kunststoff wünschenswert gewesen. Wie sich bei der weiteren Betrachtung zeigen wird, legt Xigmatek beim Alfar offenbar keinen Wert auf Entkopplungsmechanismen und verzichtet gänzlich auf sie. Inwieweit sich dies auf die Lautstärke und Resonanzübertragung auswirkt, klären wir im weiteren Verlauf des Tests.
Das Xigmatek Alfar ist grundsätzlich gut verarbeitet. Die Lackierung ist gleichmäßig und lässt keinen Mangel entdecken. Das Acrylglas sitzt fest in der Seitenwand und auch sonstige Anbauten sind zufriedenstellend. Dies gilt vor allen Dingen für die Frontverkleidung, welche wirklich robust ist und keine Kritik zulässt.