Arctic Fusion 550RF & Corsair CX500 im Test: 500 Watt ab 37 Euro
2/13Arctic Fusion 550RF
Lieferumfang
Arctic liefert das Fusion 550RF in einer transparenten Kunststoffverpackung aus. Es handelt sich dabei jedoch nicht um eine Blisterverpackung im eigentlichen Sinne, die Verpackung lässt sich problemlos öffnen. Die wichtigsten Informationen sind auch von Außen ablesbar, lediglich eine Übersicht über die Kabellängen fehlt.
Der Lieferumfang fällt knapp aus: Netzteil, vier Schrauben, Kaltgerätekabel, Handbuch und Case-Sticker – mehr ist in Anbetracht des Preises aber auch nicht zu erwarten.
Technische Eckpunkte
- 80Plus-Zertifizierung
- entkoppelter 80-mm-Lüfter mit FDB-Lager
- Lüftersteuerung für bis zu zwei Gehäuselüfter
- 160 Millimeter Einbautiefe
Beim Fusion 550RF gilt es, sich nicht vom Namen verwirren zu lassen: Das Netzteil bietet 500 Watt Dauerleistung. Die namensgebenden 550 Watt sind lediglich kurzfristig als Belastung zulässig, Arctic empfiehlt weniger als eine Sekunde. 408 Watt, also 81,6 Prozent der Dauerleistung, dürfen bei Bedarf auf den beiden +12-Volt-Leitungen abgerufen werden. Andere Netzteile bieten teilweise mehr Leistung auf dieser heute mit großem Abstand wichtigsten Spannungsschiene, inwiefern dies nachteilig ist, kommt auf die eigene Systemkonfiguration an. Die Minor Rails (3,3- und 5-Volt-Schiene) fallen mit bis zu 130 Watt Dauerleistung entsprechend stark aus. Arctic setzt auf ein Dual-Rail-Layout mit zwei +12-Volt-Leitungen mit je 17 Ampere zulässigem Strom.
Arctic stattet das Fusion 550RF mit folgenden Schutzschaltungen aus:
- UVP (Unterspannungsschutz): Falls die Spannungen auf den einzelnen Leitungen unter einen gewissen Toleranzwert fallen, schaltet sich das Netzteil automatisch ab.
- OVP (Überspannungsschutz): Falls die Spannungen auf den einzelnen Leitungen über einen gewissen Toleranzwert steigen, schaltet sich das Netzteil automatisch ab.
- SCP (Kurzschlusssicherung): Im Falle eines Kurzschlusses verhindert diese Sicherung eine Beschädigung der Kernkomponenten des Netzteils und der einzelnen Systemkomponenten.
- OPP (Überlastschutz): Wenn das System „überdimensioniert“ ist, also mehr Leistung vom Netzteil beansprucht wird als es leisten kann, wird diese Sicherung ausgelöst.
Nicht vorhanden sind ein Überhitzungsschutz (OTP) sowie der Überstromschutz (OCP).
Grundsätzlich schätzen wir in der 500-Watt-Klasse Multi-Rail-Designs, die Umsetzung beim Fusion überzeugt uns jedoch nicht: Da das Netzteil nicht über einen Überstromschutz verfügt, kann das Netzteil nicht von den durch Multi-Rail möglichen niedrigen Auslösewerten für diese Schutzschaltungen profitieren. Zudem sind die beiden +12-Volt-Leitungen mit je 17 Ampere in Anbetracht der eh schon geringen +12-Leistung schwach dimensioniert, eine Überlastung einer Schiene ist daher schnell möglich.
Verstärkt wird dies durch die unzureichende Dokumentation, denn Arctic macht über die Zuordnung der Kabel zu den +12-Volt-Schienen keine Angaben. Erst das Zerlegen des Netzteils im Rahmen unserer Technik-Analyse bringt Klarheit: Alle vier Grafikkartenanschlüsse belasten die erste Schiene, die restlichen Kabel nutzen die zweite Schiene. Diese Railaufteilung ist in Zeiten sparsamer Prozessoren, Mainboards und SSDs und stromfressender Grafikkarten kritisch, benutzt man alle vier Grafikkartenanschlüsse wird die dazugehörige Rail überlastet. Sollte man selbst von diesem Problem betroffen sein, kann man einen Adapter von Molex auf PCI-Express nutzen – genau das sollte aber bei einem Netzteil mit reichhaltiger Ausstattung an Grafikkartenanschlüssen nicht notwendig sein.
Garantie
Arctic gewährt auf das Fusion angemessene drei Jahre Garantie. Leider erfolgt die Abwicklung im Schadensfall ausschließlich über den Handel, was erfahrungsgemäß eher lange dauert. Zudem verweigern einige Händler nach Ablauf der Beweislastumkehr im Rahmen des gesetzlichen Sachmängelhaftung die Mitwirkung oder berechnen hohe Gebühren.