Bedenken der USA gegenüber Huawei nehmen zu
Knapp ein halbes Jahr nach dem Bekanntwerden zahlreicher Sicherheitslücken in Telekommunikationsausrüstung des chinesischen Herstellers Huawei und den daraus resultierenden Spionagevorwürfen zeichnen sich nun erste größere Auswirkungen auf die Wirtschaft aus.
Denn wie das Wall Street Journal unter Berufung auf gut informierte Kreise berichtet, drängt die US-Regierung auf besondere Bedingungen bei der bevorstehenden 20 Milliarden US-Dollar schweren Übernahme des Mobilfunkanbieters Sprint Nextel durch das japanische Unternehmen Softbank. Dabei geht es um eine Klausel, die Einsicht in Beschaffungsmaßnahmen für Mobilfunkinfrastruktur vorsieht.
Als Grund für die Befürchtungen gilt die Nutzung von Huawei-Technik durch Softbank auf dem heimischen Markt. Diese wurde ebenso wie die des Konkurrenten ZTE vom US-Kongress unter anderem als nationales Sicherheitsrisiko bezeichnet, auch wenn tatsächliche Beweise für Spionage nach wie vor nicht öffentlich vorliegen. Dem Wirtschaftsblatt zufolge ist eine Sicherheitsüberprüfung beim Einstieg eines ausländischen Unternehmens in einen heimischen Mobilfunkbetreiber allerdings die Regel.
Darüber hinaus sei es unwahrscheinlich, dass die USA die Nutzung von Huawei-Komponenten tatsächlich unterbinden würden. Denn mit einem solchen Schritt würde das Land internationale Handelsabkommen verletzen, was weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen könnte.