Canon entwickelt neuen 35-mm-Vollformatsensor
Der japanische Kameraspezialist Canon gibt bekannt, einen neuen 35-mm-Vollformatsensor zu entwickeln, der exklusiv für Videoaufnahmen und im Speziellen für Aufnahmen bei niedriger Lichtstärke zum Einsatz kommen soll. Der hochsensible CMOS-Sensor soll dabei besonders rauscharme Ergebnisse in Full-HD-Auflösung produzieren.
Grundlage dafür sind 19 Mikrometer große Pixel, womit diese die siebeneinhalb-fache Größe der Pixel im Sensor des Topmodells EOS-1D X erreichen. Das Auslesen der Pixel wird durch neu entwickelte Schaltungen realisiert, die dem mit größeren Pixeln steigendem Rauschen entgegenwirken sollen. Das Unternehmen verspricht aufgrund dieser Technik klare Aufnahmen bei bis zu 0,03 Lux, was der Beleuchtungsstärke beziehungsweise der spezifischen Lichtausstrahlung bei Sichelmond entspricht. Canon gibt an, so auch weit entfernte Sterne mit einer Magnitude von 8,5 oder höher sichtbar machen zu können. Das menschliche Auge kann Objekte mit einer Magnitude von etwa 6 erkennen. Zum Vergleich: Der Polarstern liegt bei 1,97, der Mond bei −12,73 und die Sonne bei −26,73 mag. Je kleiner die Zahl, desto heller ist das Objekt. Mit jeder zusätzlichen Magnitude verringert sich die Helligkeit um den Faktor 2,5.
Canon hat den Sensor in einem Kamera-Prototyp verbaut und damit Aufnahmen in einem nur mit Räucherstäbchen (0,01 – 0,05 Lux) „beleuchteten“ Raum angefertigt. Außerdem konnten mit der Kamera Geminiden beobachtet und deutlich sichtbar aufgezeichnet werden. Astronomie, Naturbeobachtung, medizinische Forschung und Überwachung sieht Canon als primäre Einsatzgebiete des Sensors. Das Unternehmen wird diesen vom 5. bis 8. März auf der japanischen Messe „Security Show“ vorstellen. Zum Einsatz in Geräten für Endverbraucher äußerst sich Canon bisher nicht.