eBay streicht Einstellgebühren für Kleinhändler
Brian Hsu, Senior Director für Preisgestaltung beim Online-Auktionshaus eBay hat im Gespräch mit dem Branchendienst Bloomberg eine Vereinfachung der Gebühren zum Einstellen von Artikeln auf der Auktionsplattform angekündigt. Dabei sollen die Angebotsgebühren für Kleinhändler zum Teil ganz entfallen.
Mit der Maßnahme, die in den USA ab dem 16. April gilt, will das Unternehmen nicht nur die Plattform für Händler attraktiver gestalten, sondern auch dem Konkurrenten Amazon mit seinem Marketplace Paroli bieten. Amazon verlangt von Verkäufern keine Einstellgebühren, sondern lediglich eine Provision bei erfolgreichem Verkaufsabschluss. Daran will sich nun auch eBay orientieren.
Die Umstellung betrifft sowohl Power-Seller als auch Hobby-Händler und Verkäufe jeder Größenordnung und Menge. Die Gebühren für Großhändler sollen nicht wie bisher vom Preis abhängen, sondern einem gestaffelten Modell abhängig von der Produktkategorie folgen. Großhändler zahlen demnach zukünftig zwischen vier und neun Prozent an eBay, je nach Produktkategorie. Darüber hinaus sind hier, je nach Shop-Modell und abhängig von der gezahlten Grundgebühr, auch 150, 500 oder 2.500 kostenlose Artikeleinstellungen pro Monat vorgesehen.
Hobby-Händler und Gelegenheitsverkäufer profitieren am ehesten vom neuen Preismodell. Wer unter 50 Artikel pro Monat verkauft und keinen eigenen eBay-Shop betreibt, zahlt generell keine Gebühren mehr für das Einstellen. Kommt ein Verkauf zustande, bekommt eBay zehn Prozent vom Verkaufspreis.
Zur Verdeutlichung des neuen Preismodells hat der Online-Händler eine Seite mit Tarifinformationen eingerichtet, auf der sich jeder Händler außerdem automatisch das beste Modell für seinen Bedarf anzeigen lassen kann. Wie sehr dieser Schritt auf Amazon zugeschnitten ist, zeigt die Tatsache, dass eBay außerdem einen direkten Tarifvergleich mit dem Konkurrenten online gestellt hat. Ob und wenn ja, wann dieses neue Modell auch in Deutschland zum Tragen kommt, ist bisher nicht bekannt.