Enermax Ostrog GT im Test: Der Teufel steckt im Detail

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Carsten Lissack
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Ausstattung außen

Mit einer Breite von 244 mm ist das Ostrog GT für einen Midi-Tower vor allen Dingen eins: sehr breit. Um das standhafte Erscheinungsbild noch weiter in Szene zu setzen, wurde mit Ecken und Kanten alles andere als sparsam umgegangen. Zugegeben, es steht dem Ostrog GT ganz gut. Und was wäre ein richtiges Gaming-Gehäuse ohne ein Sichtfenster. Dieses wurde in der ausgebuchteten linken Seitenwand in Form von getöntem Acrylglas realisiert und ermöglicht einen großflächigen Blick auf die inneren Werte des zukünftigen Computers. Durch zwei mitgelieferte LED-Lüfter soll der Midi-Tower dann, je nach gewähltem Modell, in roten oder blauen Farben erstrahlen. Wie intensiv die Dioden das Gehäuse illustrieren, begutachten wir an anderer Stelle genauer.

Zwischen dem robusten Kunststoffrahmen an der Vorderseite findet sich nahezu überall schwarzes luftdurchlässiges Meshgitter. Von oben nach unten betrachtet sind drei Blenden für 5,25"-Laufwerke an der Frontverkleidung zu sehen, die sich bei Verwendung eines 5,25"-Geräts leicht ausbauen lassen, nachdem man den vorderen Anbau abgenommen hat. Hinter der Verkleidung verbergen sich zwei 140-mm-LED-Lüfter, die das System mit frischer Luft kühlen. Ein davor liegender Staubfilter verhindert, dass Staub durch den Sog der Ventilatoren in das Chassis eindringen kann. Um den Filter zu reinigen, bedarf es der Demontage des Vorderbaus, was schnell erledigt ist. Möchte man den Filter abwaschen anstatt ihn abzusaugen, muss dieser zunächst von sechs Schrauben gelöst werden.

Das Frontpanel hat beim beim Ostrog GT eine kleine Überarbeitung zum Vorgänger erfahren. Hier finden sich nun zwei moderne USB-3.0-Anschlüsse und die selbe Anzahl an USB-2.0-Anschlüssen. Damit ein Headset oder Mikrofon angeschlossen werden kann, sind zwei 3,5-mm-Klinkenbuchsen im Panel untergebracht. Mittig liegt der Start-, links der Resetknopf. Neu ist der Taster auf der rechten Seite, welcher zur LED-Steuerung der beiden LED-Lüfter dient. Über ihn können die Leuchtdioden ein- beziehungsweise ausgeschaltet werden. Zwei weitere im Panel integrierte LEDs zeigen darüber hinaus den Betrieb und die Festplattenaktivität an. Hinter der gesamten Bedieneinheit ist außerdem eine kleine Vertiefung vorzufinden, in die kleinere Gegenstände wie beispielsweise Stifte hineingelegt werden können.

Enermax Ostrog GT - Frontpanel
Enermax Ostrog GT - Frontpanel

Das Ostrog GT erlaubt den Einbau von Erweiterungskarten in maximal acht Slots, während ein weiterer, vertikal angeordneter Slot den Einbau einer Single-Slot-Lüftersteuerung ermöglicht. Über den acht horizontalen Blenden befinden sich drei runde Gummimanschetten, damit auch externe Wasserkühlungen realisierbar werden, und ein 120-mm-Lüfter ohne LEDs. Seine Aufgabe ist es, die erwärmte Luft aus dem Gehäuse zu befördern.

Enermax Ostrog GT - Heck
Enermax Ostrog GT - Heck
Enermax Ostrog GT - Seitliche Rücksicht
Enermax Ostrog GT - Seitliche Rücksicht

Ein Blick unter das Gehäuse zeigt weitere Staubfilter und vier Standfüße, deren Sohle aus Moosgummi besteht. Verwunderlich ist die Wahl des verwendeten Staubfilters für das Netzteil und den optionalen 120-mm-Ventilator, der sich vor der Stromversorgung platzieren lässt, wenn man den intern verbauten 2,5"-Käfig aus- oder umbaut: Anstatt wie beim Vorgängermodell wieder auf einen Filter zurückzugreifen, der in einer Arretierung läuft, werden dieses Mal zwei voneinander getrennte Filter verwendet, die im Ernstfall mühevoll ausgebaut werden müssen. Der einfachste Weg eine Reinigung an dieser Stelle durchzuführen ist es, das Gehäuse auf die Seite zu legen. Hätte Enermax die vier dicken Rändelschrauben beispielsweise durch normale ersetzt, könnte ein Staubfilter mühelos wie beim Vorgänger in einer Arretierung platziert werden. Die Trennung der Staubfilter ist aus unserer Sicht ein unnötiger Rückschritt.

Die Ansicht von oben zeigt anschließend zahlreiche Lüfterprofile. Unter anderem können zwei 120- oder 140-mm-Lüfter untergebracht werden. Alternativ darf es auch ein einzelner großer 200- oder 230-mm-Ventilator sein. Enermax hat aber auch an Wasserkühlungen gedacht. So kann ein 240- oder 280 mm langer Radiator, beispielsweise von AIO-Wasserkühlungen, verstaut werden.

Enermax Ostrog GT - Untersicht
Enermax Ostrog GT - Untersicht
Enermax Ostrog GT - Obersicht
Enermax Ostrog GT - Obersicht

Der äußere Eindruck ist im Großen und Ganzen solide. Die Kunststoffteile sind robust, das Meshgitter stabil und die Verwindungssteifigkeit der Seitenteile sowie die des Korpus' sehr gut. Lediglich kleinere Verarbeitungsmängel an der Lackierung konnten wir ausmachen. Speziell der Lack an den Ecken der Seitenteile unseres Testmusters war sehr anfällig und splitterte ab.