Google und MPEG LA einigen sich im VP8-Streit
Der lizenzfreie Videocodec VP8, der Teil des WebM-Projekts von Google und Firmen wie Mozilla oder Opera ist, wird auch weiterhin frei von Lizenzen für dessen Verwender bleiben. Die MPEG Licensing Administration (MPEG LA) und Google haben dies nun in einem Abkommen beschlossen.
Das Lizenzabkommen betrifft Techniken, die potenziell unerlässlich für VP8 und frühere Versionen des VPx-Videocodecs seien und möglicherweise Schutzschriften von elf Patent-Besitzern betreffen, die durch die MPEG LA verwaltet werden. Es gibt verschiedene Ansichten zur Patentfreiheit von VP8, wobei auch die Meinung vertreten wird, dass wichtige Techniken im Bereich Videokompression derart von Patenten abgedeckt seien, dass dadurch quasi alle Videocodecs mit Patent-Fragen zu kämpfen hätten.
Infolge des Abkommens gibt die MPEG LA ihre Bemühungen auf, einen Patent-Pool rund um VP8 anzulegen. Gleichzeitig kann Google die betroffenen Techniken nun frei von Gebühren sublizenzieren, was auch auf zukünftige Versionen wie VP9 zutrifft, das wiederum eine Alternative zu H.265 darstellt und bei halber Datenrate im Vergleich zu VP8, eine gleichbleibende Qualität liefern soll. Die beanstandeten Techniken können somit nun in jedem VP8-Produkt, unabhängig davon ob dieses von Google, einer dritten Partei, basierend auf Googles VP8 Codec SDK (libvpx) oder mit einer Umsetzung durch Dritte nach Richtlinien des VP8-Formats entwickelt wurde.
Googles Justiziar im Bereich Patentangelegenheiten, Allen Lo, begrüßte die Entscheidung der MPEG LA, dieses Abkommen möglich zu machen. Larry Horn, seines Zeichens Präsident und CEO der MPEG LA, zeigte sich ebenfalls zufrieden darüber, dass VP8 nun einer breiten Masse von Nutzern zur Verfügung steht. Die Einzelheiten des Abkommens sind nicht öffentlich, vermutet werden kann allerdings, dass Google die Angelegenheit mit finanziellen Mitteln gelöst hat.