HTC One im Test: Die neue Nummer eins bei Android
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Full-HD-Displays haben sich im Jahr 2013 von der Kür zur Pflicht entwickelt und werden in den Topmodellen der jeweiligen Hersteller verbaut. Im Gegensatz zu Samsung (Galaxy S4) oder Sony (Xperia Z) verzichtet HTC aber auf ein fünf Zoll großes Display und setzt stattdessen auf eine Diagonale von 4,7 Zoll, die auch beim Vorgänger zum Einsatz kommt. Bei 1.920 × 1.080 Bildpunkten ergeben sich so rekordverdächtige 468 ppi. Das sorgt für eine extrem scharfe und detailreiche Darstellung, die zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise einzelne Pixel erkennen lässt.
Mit einem vergleichbaren Detailreichtum konnte bereits das Sony Xperia Z überzeugen, doch in anderen Bereichen wusste das Display damals nicht zu gefallen. HTC gelingt es indes, auch bei Helligkeit, Kontrast und Blickwinkelstabilität zu punkten. Mit 483 cd/m² gehört das S-LCD-3-Display mit zu den hellsten am Markt und auch der Kontrast bewegt sich mit annähernd 1.100:1 auf einem guten Niveau. Die Blickwinkelstabilität ist der des Xperia Z ebenfalls haushoch überlegen. Selbst bei sehr starker Neigung verfärbt sich das Bild nicht oder bleicht aus.
Zwar liegen beim Kontrast die Vorgänger One X und One X+ vor dem One, doch insgesamt ist das Display in Anbetracht der beschriebenen Pluspunkte sowie aufgrund der sehr guten und natürlichen Farbdarstellung als eines der derzeit besten Displays am Markt einzustufen. Weiß ist wirklich weiß und auch Schwarz wird sehr gut (wenn auch nicht auf AMOLED-Niveau) dargestellt. Im Bereich Pixeldichte ist das One unabhängig von Hersteller oder Betriebssystem die neue Nummer eins. Das Display ist ein großer Pluspunkt des HTC One.
Als optimalen Weißpunkt sehen wir D65 an, also eine Farbtemperatur von 6.500 Kelvin (K). Dies entspricht nach gängiger Definition einem mittlerem Tageslicht und ist der Weißpunkt der gängigen Farbräume sRGB und AdobeRGB. Eine Abweichung von einigen hundert bis etwa 1000 K ist bei Mobiltelefonen als noch akzeptabel anzusehen, einige Displays – bauartbedingt vor allem OLED-Modelle – liegen allerdings beim Weiß und noch mehr bei Grautönen oft im Bereich um 10.000 K, was bereits als deutlicher Blaustich wahrnehmbar ist. Sehr viele Displays von Smartphones und Notebooks treffen zwar den Weißpunkt von 6.500 K relativ genau, weichen aber bei Grautönen und anderen mittleren Farbtönen deutlich mit einem Blaustich ab. Vor allem bei gleichzeitigem Auftreten von Grau und Weiß ist diese ungleichmäßige Graubalance wahrnehmbar.
Gegenüber der LCD-Technik weisen OLED-Bildschirme einige Besonderheiten auf, die sich teilweise in unseren Messungen niederschlagen und erklärungsbedürftig sind. Zum einen ist das der bekanntermaßen hohe Kontrast, der bei OLED durch die selbstleuchtenden Pixel möglich ist – es gibt hier kein Backlight, welches durch das Panel mehr oder weniger stark abgedunkelt wird, sondern ein schwarz angesteuerter Pixel ist tatsächlich komplett schwarz und leuchtet nicht. Da das Kontrastverhältnis den Quotienten zwischen der Helligkeit von Weiß und Schwarz angibt, ergibt die Kontrastmessung bei OLED-Displays theoretisch eine Division durch Null und damit ein nicht definiertes Ergebnis – in der Praxis gibt es bei der Schwarzmessung immer eine gewisse Resthelligkeit durch Streulicht und ein Signalrauschen beim Messgerät, sodass Kontrastergebnisse im fünfstelligen Bereich entstehen. Da die Darstellung dieser Kontrastwerte im Balkendiagramm den irreführenden Eindruck erzeugen, der Kontrast wäre bei OLED sichtbar um viele Größenordnungen besser, haben wir uns entschieden als Kontrast maximal 5000:1 darzustellen und auf diese Erklärung zu verweisen. Im Alltag ist der Unterschied allenfalls in sehr dunklen Umgebungen deutlich wahrnehmbar, bei Tageslicht sind Faktoren wie die Reflexionen der Displayoberfläche wesentlich wichtiger.
Die zweite Besonderheit ist die beim derzeitigen Stand der Technik verhältnismäßig geringe Lebensdauer der blauen Leuchtelemente bei OLED-Displays. Dies veranlasst die Hersteller dazu, zur Steigerung der Lebensdauer bei einigen Displays die klassische RGB-Subpixelmatrix durch alternative Anordnungen abzulösen. Bekannt ist dabei beispielsweise Samsungs „PenTile“-Matrix, deren Hauptmerkmal die Vergrößerung der blauen und roten Subpixel ist – allerdings bei gleichzeitiger Halbierung ihrer Anzahl. Das bedeutet, dass bei gleicher Nennauflösung diese Displays eine geringere Anzahl von Subpixeln aufweisen als Displays mit der bewährten RGB-Matrix. Jeder Pixel verfügt weiterhin über seinen eigenen grünen Subpixel, teilt sich aber den jeweiligen roten und blauen Subpixel mit seinem Nachbarpixel. Das ganze führt bei gleicher Nennauflösung zu einer geringeren tatsächlichen Auflösung und an Kontrastkanten zu Farbsäumen, die vor allem die Lesbarkeit von Text deutlich verringern können.