Intel gewährt Ausblick auf kommende Smartphone-SoCs
Auch wenn es eine Woche nach dem Mobile World Congress auf der CeBIT in puncto Smartphones nichts neues gibt, mit Intel ist einer der größten Marktteilnehmer dennoch in Hannover präsent. Im Gespräch mit ComputerBase gewährte Mats Clarhamn, Smartphone Segment Manager für Europa, einen kleinen Ausblick auf Kommendes.
Im Mittelpunkt stehen dabei die nächsten zwei Nachfolger für „Clover Trail“ respektive „Medfield“, der aktuell in Form des „Clover Trail+“ Z2580 unter anderem in Lenovos K900 zum Einsatz kommt. Ab Ende 2013 wird „Merrifield“ im 22-Nanometer-Format marktreif sein, 2014 soll dann die erneute Wachablösung stattfinden. Clarhamn bestätigte, dass Intel dann SoCs mit 14 Nanometern anbieten werde, angesichts fehlender Konkurrenz sei man dann „allein auf auf weiter Flur“. Gerichtet ist dieser Seitenhieb klar an Chip-Fertiger wie TSMC oder Globalfoundries, aber auch an Samsung. Die Südkoreaner werden erst mit ihrem Achtkerner Exynos 5 Octa auf den 28-Nanometer-Zug aufspringen.
Dem aktuellen Trend hin zu immer mehr Kernen oder höheren Taktraten, wie ST-Ericsson es beispielsweise auf dem Mobile World Congress vorführte, will Intel nicht folgen. Im Vordergrund stünden die Anforderungen der Verbraucher, die sich in erster Linie ein flüssiges und funktionierendes System wünschten. Gerade unter Android würden Mehrkernsysteme oftmals keinen wirklichen Vorteil bieten, da nur wenige Applikationen mehr als einen Kern nutzen, so Clarhamn.
Zu Aktivitäten rund um die Unterstützung anderer Plattformen wie beispielsweise Windows Phone wollte er sich allerdings nicht äußern. Man werde auf entsprechende Nachfragen reagieren, es gebe aber derzeit nichts anzukündigen. Und auch zu Tizen gab es kaum neues. Samsung werde Clarhamn zufolge im Laufe des Jahres ein entsprechendes Smartphone auf den Markt bringen. Eine wichtige Rolle wird auch für Intel der afrikanische Markt spielen. Hier sollen gerade preiswerte Endgeräte hohe Absatzzahlen erreichen, entsprechende Technik kann und will die Chip-Schmiede anbieten.
In Bezug auf die kommenden Marktanteile zeigt man sich zuversichtlich. Man sei im vergangenen Jahr mit dem ersten Smartphone mit „Intel inside“ gestartet, aktuell seien weltweit zehn Geräte tatsächlich verfügbar, davon zwei in Deutschland. Einen genauen Prozentwert will man jedoch nicht nennen – möglicherweise hat man hier von der Ultrabook-Sparte mit ihren sehr forschen Prognosen gelernt.