Nvidia GeForce GTX 650 Ti Boost im Test: Die eigenen Ziele nicht ganz erreicht
12/12Preis-Leistungs-Verhältnis
Neben der Leistung, der Bildqualität und den sonstigen Eigenschaften einer modernen Grafikkarte spielt der Preis für die meisten Käufer eine entscheidende Rolle. Denn was nützt einem die schnellste GPU, wenn sie schlicht unbezahlbar ist? Aus diesem Grund haben wir ein Diagramm mit allen 3D-Beschleunigern aus dem Testparcours zusammengestellt und die günstigsten Preise in unserem Preisvergleich herausgesucht. Dabei wird der Preisindex nicht nur nach dem günstigsten Preis erstellt, die Hardware muss auch bei einem renommierten Online-Shop erhältlich sein. Wir weisen darauf hin, dass sich der Preis der bevorzugten 3D-Karte täglich ändern kann, weswegen eine dauerhafte Korrektheit nicht garantiert werden kann. (Stand der Preise: 25.2.2013)
Basierend auf den Preisen wird im Preis-Leistungs-Verhältnis der im Test vertretenen Karten bestimmt. Dazu nutzen wir ein so genanntes Streudiagramm, da nur so das genaue Verhältnis zwischen Preis und Geschwindigkeit dargestellt werden kann. Aus Gründen der besseren Übersicht bilden wir nur die für diesen Test interessanten Grafikkarten ab.
Nvidia schickt die GeForce GTX 650 Ti Boost ab dem heutigen Tag mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 139 Euro ohne Steuern ins Rennen. Mit den in Deutschland geltenden 19 Prozent Mehrwertsteuer liegt die UVP bei 165 Euro. Wem das zu viel ist, der kann eine 1.024-MB-Version der Karte für 145 Euro erwerben. Wir gehen davon aus, dass der Marktpreis in beiden Fällen etwas geringer ausfallen wird. Unter anderem werden EVGA, Galaxy (KFA²), MSI und Zotac eigene Adaptionen anbieten, die mit einem anderen Kühlsystem und höheren Taktraten ausgestattet sind.
Unser Preis-Leistungs-Verhältnis zeigt, dass die GeForce GTX 650 Ti Boost zur UVP im Preis-Leistungs-Verhältnis hinter die Radeon HD 7850 zurück fällt; eine Differenz, die der Marktpreis kurzfristig egalisieren wird.
Fazit
Nvidia hat sich mit der neuen GeForce GTX 650 Ti Boost zwei Ziele gesteckt: Eine „perfekte“ Grafikkarte für die Full-HD-Auflösung 1.920 × 1.080 bereitzustellen und im selben Atemzug AMDs Radeon HD 7850 zu schlagen. Beide Ziele hat Nvidia am Ende des Tages nicht allumfassend erreicht.
Bei der Leistung können wir der neuen Karte einen astreinen Patt mit der Radeon HD 7850 attestieren. Ohne Kantenglättung und die anisotrope Filterung ist die AMD-Karte leicht schneller als die Nvidia-Konkurrenz, mit den beiden qualitätssteigernden Features dreht sich das Spielchen um. Groß ist der Abstand zu keiner Zeit. Mit der GeForce GTX 650 Ti hat der 3D-Beschleuniger in Sachen Leistung also nur noch wenig gemein, viel mehr handelt es sich um eine abgespeckte GeForce GTX 660.
Auch bezüglich der Leistungsaufnahme gibt es ein Unentschieden zwischen Nvidia und AMD, denn die Differenzen sind erneut minimal.
Die GeForce GTX 650 Ti Boost und die Radeon HD 7850 sind sich also ebenbürtig. Beide Grafikkarten haben ihre Vor- und Nachteile (GPU-Computing bei AMD und Framelatenzen bei Nvidia), einen eindeutigen Sieger gibt es aus technischer Sicht nicht. Der Preis wird so für prinzipiell unentschlossene Interessenten zum Zünglein an der Waage.
Preissegment | AMD | Nvidia |
---|---|---|
170-210 Euro | Radeon HD 7870 Preis: 179 € Leistung: 124 % |
GeForce GTX 660 Preis: 183 € Leistung: 118 % |
140-170 Euro | Radeon HD 7850 Preis: 154 € Leistung: 100 % |
GeForce GTX 650 Ti Boost UVP: 165 € Leistung: 104 % |
110-140 Euro | Radeon HD 7790 UVP: 139 € Leistung: 83 % |
GeForce GTX 650 Ti Preis: 113 € Leistung: 73 % |
*Leistung bezieht sich auf 1.920 × 1.080 4xAA/16xAF Radeon HD 7850 normiert auf 100% |
Beim Preis hatte Nvidia bei der Kepler-Generation im direkten Vergleich zuletzt meist das Nachsehen, dies scheint sich bei der GeForce GTX 650 Ti Boost aber nicht zu wiederholen. Die unverbindliche Preisempfehlung hat Nvidia bei 165 Euro ansetzt, nur rund elf Euro mehr als der Marktpreis der Radeon HD 7850. Dieses Delta wird der Handel problemlos ausgleichen, es ist gut möglich, dass ein kleiner Preiskampf zwischen den Modellen ausbrechen wird.
Die „perfekte Full-HD-Karte“ ist die GeForce GXT 650 Ti Boost am Ende übrigens nicht geworden. Derzeit sind zwar die meisten aktuellen Spiele flüssig wiederzugeben und auch ist teilweise Anti-Aliasing nutzbar, doch sind Leistungsreserven für „Next-Gen-Spiele“ eng bemessen. „Perfekt“ beinhaltet in unseren Augen aber auch das.
Vom Griff nach einem Referenzdesign der GeForce GTX 650 Ti Boost möchten wir abschließend abraten: Der Lüfter ist – wie auf der GeForce GTX 670 – trotz akzeptabler Messwerte von der störenden Sorte; das können Partnerkarten in der Regel besser.
- Schnell genug für 1.920 × 1.080
- Manchmal AA/AF möglich
- Niedrige Leistungsaufnahme unter Windows und unter Last
- AA/AF in Zukunft nicht mehr möglich
- Referenzdesign unter Windows und Last zu laut
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