Fractal Design Tesla R2 500W im Test: Auftakt ohne bleibenden Eindruck
8/10Restwelligkeit
Die Ripple-&-Noise-Messungen zeigen die Qualität der ausgegebenen Spannungen, indem nicht vollständig geglättete Wechselspannungsanteile in Spannungsspitzen sichtbar und erfasst werden. Dabei darf der Abstand zwischen dem unteren und oberen Punkt der Spannungsspitze (Peak-to-Peak) bei 12 V nicht höher als 120 mV sein. Die restlichen Spannungen müssen Werte unter 50 mV erreichen.
Die Ergebnisse der Restwelligkeitsmessung sind enttäuschend: Die gemessenen Restwelligkeitswerte sind auf allen Schienen bestenfalls verbesserungswürdig. Auf der 5-Volt-Schiene wird sogar das Limit der ATX-Norm leicht überschritten. Mit einer asymmetrischen Last, die überwiegend die 3,3- und 5-Volt-Schienen belastet, würde die Überschreitung noch deutlicher ausfallen.
Aufgrund des unerwartet schlechten Ergebnisses haben wir kurzer Hand ein weiteres Exemplar aus dem Handel bestellt. Mit bis zu 48 mV auf der +5-Volt-Leitung messen wir etwas bessere und noch spezifikationsgerechte Werte. Andererseits scheint die Restwelligkeit bei Volllast im Rahmen der Serienstreuung am Limit zu kratzen.
Sicher, eine derart geringe Überschreitung wie bei unserem ersten Testmuster in unserem Standardszenario gefährdet weder Stabilität noch Lebensdauer des Rechners, trotzdem liefern hier viele Netzteile deutlich bessere Werte. Auch bei unserem selbst im Handel beschafften Vergleichsmuster fallen die Ergebnisse der Restwelligkeitsmessung kaum besser aus. In Anbetracht der Preisklasse des Tesla R2 sollte Fractal Design an dieser Stelle unbedingt nachbessern.
Auch bei diesem Testabschnitt verzichten wir bei den kaum relevanten +5Vsb- und -12 Volt-Schienen auf eine detaillierte Analyse der Messwerte und stellen lediglich fest, dass die Restwelligkeit auf diesen Schienen jederzeit im erlaubten Bereich liegt.
PG-time
Das Power Good Signal muss gemäß der ATX-Norm beim Starten der Rechners nach mindestens 100 und maximal 500 Millisekunden gesendet werden. Es signalisiert dem Mainboard, dass das Netzteil bereit ist, alle Spannungen in Ordnung sind und der Computer gestartet werden kann. Kommt das Signal nicht innerhalb dieses Zeitraums, scheint das Netzteil defekt zu sein und muss getauscht werden.
Das Tesla R2 meldet seine Dienstbereitschaft nach 270 Millisekunden – perfekt.
Stützzeit
Die Stützzeit (Hold-up-time) gibt an, wie lange das Netzteil bei voller Belastung und einer Unterbrechung der Netzspannung weiterhin spezifikationskonforme Versorgungsspannungen liefern kann. Eine hohe Stützzeit sorgt beispielsweise dafür, dass ein Rechner bei einem kurzzeitigen Spannungseinbruch im Stromnetz (erkennbar durch Flackern von Glühlampen) weiterläuft. Die ATX-Norm sieht ein Minimum von 16 Millisekunden vor. Netzteile, die das Minimum erfüllen, können problemlos an einer unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) betrieben werden.
Kleinere Unterbrechungen bei der Spannungsversorgung steckt das Netzteil prima weg, die Stützzeit beträgt rund das Doppelte des geforderten Minimums – sehr gut!
Standby-Verbrauch
Geringe Leistungsaufnahmen im Standby-Modus werden inzwischen durch gesetzliche Energiespar-Richtlinien gefordert. Wir prüfen sowohl die Leistungsaufnahme bei keiner Last (max. 0,5 Watt zulässig) als auch den Wirkungsgrad bei 90 Milliampere Last auf der +5Vsb-Leitung (min. 50 %).
Die Effizienz im Standby-Modus ist keine Stärke des Fractal-Design-Netzteils. Die Stand-By Leistungsaufnahme ist gut, beim Standby-Wirkungsgrad wird das Minimum hingegen knapp verfehlt.