Assassin's Creed 4: Black Flag: Vorschau auf die Ankunft der Piraten

Wolfgang Andermahr
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Assassin's Creed 4: Black Flag: Vorschau auf die Ankunft der Piraten

Einleitung

Es ist noch gar nicht so lange her, dass Ubisoft mit Assassin’s Creed 3 zwar kein außergewöhnliches Spiel, aber dennoch einen guten und unterhaltsamen Titel auf die Beine gestellt hat, der mit einigen echten Neuerungen gegenüber dem Vorgänger auftrumpfen konnte. Und dennoch, so recht wollte der Funke bei uns im Test nicht überspringen.

Und so gestaltet sich AC 3 genau so, wie manch' anderer Titel des Spielejahres 2012: Während man inhaltlich bestens bedient wird, bleibt der Kern, das Spielen an sich, irgendwie auf der Strecke. Dies gilt in diesem Falle zwar längst nicht so extrem wie bei dem dahingehend letzten Schocker, „Black Ops 2“, aber dennoch: AC 3 könnte so viel besser und packender sein, wenn man sich nicht nur primär wegen der Handlung und der Umgebung, sondern auch wegen des Spielens an sich auf die nächsten Sequenzen freuen würde.

Test: Assassin's Creed 3, November 2012

Noch viel mehr Neuigkeiten soll es nun im nächsten Teil der Serie geben, den die Franzosen etwas überraschend bereits heute ankündigen. Der Name: „Assassin’s Creed 4 – Black Flag“.

Wir hatten bei einem Besuch bei UbiSoft Deutschland in Düsseldorf die Chance, schon heute erste Informationen zu „Black Flag“ zu ergattern. Dabei ist allerdings anzumerken, dass es zwar Frage-und-Antwort-Runden mit Entwicklern, Präsentationen und Trailer zu sehen gab – ein Blick auf den aktuellen Stand des Spiels oder Screenshots wurde in Düsseldorf allerdings nicht gewährt.

Protagonist und Hintergrund

„Black Flag“ spielt vor ungefähr 300 Jahren im 18. Jahrhundert. Für das Spiel hat sich UbiSoft das „Goldene Zeitalter der Piraterie“ ausgesucht, wobei der Spieler nicht nur von Piraten umgeben sein wird: Er spielt auch einen. Genauer gesagt einen Piraten, der von Assassinen ausgebildet worden ist und sich nun (im Kampf) auch so verhält.

Der neue Held, Edward Kenway, ist Brite und ein vielseitiger sowie in Teilen auch widersprüchlicher Charakter: selbstsüchtig, rebellisch, harsch, rücksichtslos trifft auf intelligent, charismatisch und attraktiv. Sein Kampfstil soll, seinem „Beruf“ geschuldet, „brutal“ ausfallen.

Neben der Hauptfigur wird es noch weitere Piraten geben, die mit einem echten geschichtlichen Hintergrund daher kommen: Benjamin Hornigold, Anne Bonny, Calico Jack, Charles Vane und, sicher der bekannteste Pirat von allen, Blackbeard werden in Assassin’s Creed 4 – Black Flag vorkommen. Und zwar nicht unbedingt nur als Gegner. So ist beispielsweise Blackbeard Freund und Mentor von Edward Kenway.

Assassin’s Creed 4 – Black Flag soll eine riesige Spielwelt bieten, wobei nicht nur auf Land geforscht und gekämpft werden soll, sondern ebenso auf See. „Fluid“ und „Seamless“ waren in diesem Zusammenhang die am häufigsten gefallenen Wörter in der Präsentation der Entwickler, die verdeutlichen sollten, dass sich die Spielwelt aus einem Guss spielen wird. Es gibt keine Ladezeiten und keine Begrenzungen. Stattdessen kann nahtlos vom festen Land auf eine Insel und ebenso auf See gewechselt werden. Assassin’s Creed 4 – Black Flag ist dabei erneut als Open-World-Game ausgelegt, sodass verschiedene Orte jederzeit angereist werden können und es wieder zahlreiche Nebenmissionen geben wird.

Laut Ubisoft wird es in Assassin’s Creed 4 – Black Flag viel zu entdecken geben. Mehr als 50 verschiedene Schauplätze sind angedacht, unter anderem Kuba, Jamaika, Mexiko, die vereinigten Staaten, Tortuga und die Coconut Island. Die Hauptgebiete setzen sich aus Kingston (Jamaika), Nassau (Bahamas) und Havanna (Kuba) zusammen. Insgesamt sollen 60 Prozent des Spiels auf dem Festland und 40 Prozent auf See (bzw. auf Inseln) spielen.

Auch an den Spielorten selbst soll es abwechslungsreich zugehen: Neben den klassischen Städten und Dörfern wird es Plantagen, versteckte Buchten, Festungen, Ruinen der Maya, den Dschungel und Unterwasserwelten geben.

Da es Edward Kenway nicht nur auf Land sondern ebenso auf das Wasser treibt, wird die Schifffahrt in Assassin’s Creed 4 – Black Flag eine große Rolle spielen. So wird der Spieler das „Hauptschiff“, die „Jackdow“, erstmals hochrüsten können: Bessere Standhaftigkeit, mehr Waffen und weitere Elemente wird es geben, um das eigene Schiff einzigartig zu gestalten. Zudem wurde der Kampf zur See ausgeweitet: So können feindliche Schiffe nun nicht mehr nur beschossen, sondern auf verschiedene Arten auch geentert werden – inklusive Herüberschwingen auf das gegnerische Schiff und den anschließenden Mann-gegen-Mann-Kampf um das Kommando. Die eigene Crew ist dabei von großer Wichtigkeit, denn wer mit dieser nicht pfleglich umgegangen ist, kann nicht auf die volle Effizienz im Kampf zurückgreifen. Die Crew ist wie Kenway selbst für einen erfolgreichen Betrieb an Bord notwendig.

Assassin's Creed 4 – Black Flag

Eine wichtige Neuerungen hat es bei den Gegnern geben, die nun vielfältiger auftreten werden. So sind fünf verschiedene Gegnertypen angedacht, die die Entwickler in der kommenden Zeit Stück für Stück enthüllen wollen. Sie unterscheiden sich nicht nur in der Angriffskraft und bei der Verteidigung, auch ihr Vorgehen soll völlig unterschiedlich ausfallen.

Spielen wird das Action-Adventure wie die Vorgänger nicht nur in der Vergangenheit, sondern abermals auch in der Gegenwart. Genauere Details zu diesen Zeitsprüngen gibt es allerdings noch nicht. Nur so viel steht fest: Sie sollen kurz ausfallen.

Erscheinungstermin und Plattformen

Assassin’s Creed 4 – Black Flag wird federführend von Ubisoft Montreal entwickelt. Darüber hinaus sind Ubisoft Singapore, Ubisoft Sofia und Ubisoft Québec für den Singleplayer und Ubisoft Annecy sowie Bukarest für den Multiplayer-Part zuständig. An dem Titel wird seit Sommer 2011 gearbeitet, in den USA wird das Spiel am 29. Oktober, in Deutschland am 31. Oktober 2013 erscheinen. Diese Termine wurden bisher lediglich für die PlayStation-3, die Xbox-360- und die Wii-U-Variante bekannt gegeben, über die PC-Version schweigt sich Ubisoft aktuell noch aus.

Da das Spiel sich ausschließlich an Erwachsene richten und entsprechend brutal ausfallen wird, peilen die Entwickler eine PEGI-18-Einstufung an. Das USK-18-Siegel ist in Deutschland also wahrscheinlich.

Das neuste Assassin’s Creed wird es für die PlayStation 3, die noch nicht erhältliche PlayStation 4, die Wii U, die Xbox 360, den PC geben. Es ist davon auszugehen, dass auch Microsofts „Next Gen Konsole“ bedacht werden wird – sofern sie vorgestellt worden ist.

Das Spiel wird auf der bereits in Assassin’s Creed 3 eingesetzten AnvilNext-Engine basieren, die aber mit einigen Verbesserungen daher kommen soll. Genauere Details gibt es dazu noch nicht. Ebenso ist unklar, in wie weit sich die PC-Version von den Konsolenversionen unterscheiden wird. So ist es denkbar (und realistisch), dass die PC-Version der PlayStation-4-Variante entsprechen wird und die Version für die PlayStation 3, Wii U sowie die Xbox 360 dagegen nicht ganz so opulent daher kommen werden.

Unser Fazit

Derzeit fällt es sehr schwer ein erstes Fazit zu Assassin's Creed 4 – Black Flag zu ziehen, schließlich haben wir das Spiel in Düsseldorf weder selbst gespielt noch selbst gesehen. Wir können uns somit nur auf die gezeigten „Fakten“ und Versprechungen der Entwickler beziehen. Diese waren ohne Frage durchaus vielversprechend.

Dass, was wir von dem Spiel gesehen und gehört haben, deutet darauf hin, dass der vierte Teil in vielen Aspekten deutlich anders als die bisherigen Assassin's-Creed-Teile werden wird. Das Piraten-Setting ist neu, die Spielwelten werden sich recht deutlich von denen der Vorgänger unterscheiden, der Spielablauf verspricht Veränderungen und auch der „Held in der Gegenwart“ wird ein anderer sein. Nachdem uns im dritten Teil zu wenig Innovationen, insbesondere in den Spielablauf gelegen worden war, hoffen wir - mit Stand - heute auf Besserung im Oktober. Die ersten Anzeichen sind positiv.

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