Zalman FX100 Passiv-CPU-Kühler im Test: Lüfterlos, riesengroß
3/7Montagebesonderheiten
Dass es für die Produktdesigner nicht zu den einfachsten Aufgaben zählt, einen üppig dimensionierten Koloss wie den FX100 mit einem komfortablen, plattformübergreifend kompatiblen Montagesystem auszustatten, ist nachvollziehbar. Wenn ein renommierter Kühlerfertiger wie Zalman jedoch derart uninspiriert zu Werke geht und bei einem so ambitionierten und preisintensiven Produkt jede Möglichkeit der Optimierung zielsicher umschifft, trifft dies bei uns auf gewisses Unverständnis.
Zunächst wirkt unsere Kritik wahrscheinlich etwas überhart, denn der FX100 vertraut wie mittlerweile fast alle hochklassigen Towerkühler auf eine direkte Verschraubung mit der Hauptplatine. Bei ausgebautem Motherboard muss dafür unter Berücksichtigung der AMD- oder Intel-spezifischen Bauteile zunächst ein entsprechender Montagerahmen auf Rückplattenbasis mit der Platine verbunden werden, was ohne Werkzeug realisiert wird.
Anschließend wird es jedoch kniffliger. Der aufgrund der zum Zentrum leicht versetzten Bodenplatte etwas wacklig stehende FX100 wird auf die mit Wärmeleitpaste benetzte CPU aufgesetzt und der zentrale Metall-Montagesteg zwischen den Heatpipes eingefädelt. Nun gilt es, mit Hilfe zweier kleiner Federschrauben das Konstrukt sicher mit dem zuvor genannten Montagerahmen zu verbinden, was sich aufgrund der Überbauung durch den opulenten Lamellenkörper als nicht ganz triviale Aufgabe erweist.
Denn eine Hand kümmert sich um die Ausrichtung des kippelnden FX100, die zweite Hand positioniert die vergleichsweise winzigen Federschrauben, während diese von der fiktiven dritten Hand von oben durch den Lamellenkörper unter Zuhilfenahme eines langen, dünnen Kreuzschraubendrehers fixiert werden. Für Letzteres muss natürlich die Mesh-Gitterabdeckung des Kühlers abgenommen werden.
Insbesondere die Tatsache, dass es Zalman nicht für notwendig erachtet, das zur Montage notwendige Werkzeug beizulegen, finden wir angesichts des Kühlerpreises von über 70 Euro kaum akzeptabel. Immerhin wird ein Kreuzschraubendreher benötigt, der eine mindestens 14 Zentimeter lange, dünne Spitze besitzt, dass der Anwender problemlos zwischen den äußeren und inneren Lamellenbereichen agieren kann.
Abseits davon sitzt der FX100 nach der Installation nicht wirklich stramm, sondern lässt sich noch auf der CPU in einem gewissen Rahmen um wenige Grad drehen. Auch hier hätten wir uns einen klareren Endpunkt gewünscht.
Insgesamt sind wir mit der Montageform des FX100 nicht zufrieden. Bei einem Kühler dieser Größe empfehlen wir die Motherboard-rückseitige Verschraubung, wodurch nicht nur auf den Einsatz von Spezialwerkzeug verzichtet, sondern auch einem derart wackligen Arrangement vorgebeugt werden kann.