300-Watt-Netzteile im Test: be quiet!, Cougar, Enermax und LC-Power
4/10Enermax Triathlor 300W
Lieferumfang
Der Lieferumfang des Triathlor ist mit Netzkabel, Handbuch, vier Schrauben und zwei Klettkabelbindern sinnvoll bemessen.
Technische Eckpunkte
- 80Plus-Bronze-Zertifizierung
- 120-mm-Lüfter mit Gleitlager
- 140 Millimeter Einbautiefe
- Ummantelter ATX-Strang
Das 300-Watt-Modell der Triathlor-Serie liefert 300 Watt echte Dauerleistung. Bis zu 264 Watt davon, also 88 Prozent der Nennleistung, können bei Bedarf auf der +12-Volt-Leitung abgerufen werden. Enermax setzt beim Triathlor 300 Watt auf ein Single-Rail-Design – in dieser Leistungsklasse eine sinnvolle Entscheidung. Auf den Minor Rails (3,3 und 5 Volt) sind bis zu 90 Watt Last zulässig. Insgesamt eignet sich das Netzteil damit hervorragend für moderne Systeme.
Enermax stattet das Triathlor 300 Watt mit folgenden Schutzschaltungen aus:
- UVP (Unterspannungsschutz): Falls die Spannungen auf den einzelnen Leitungen unter einen gewissen Toleranzwert fallen, schaltet sich das Netzteil automatisch ab.
- OVP (Überspannungsschutz): Falls die Spannungen auf den einzelnen Leitungen über einen gewissen Toleranzwert steigen, schaltet sich das Netzteil automatisch ab.
- SCP (Kurzschlusssicherung): Im Falle eines Kurzschlusses verhindert diese Sicherung eine Beschädigung der Kernkomponenten des Netzteils und der einzelnen Systemkomponenten.
- OPP (Überlastschutz): Wenn das System „überdimensioniert“ ist, also mehr Leistung vom Netzteil beansprucht wird, als es leisten kann, wird diese Sicherung ausgelöst.
Nicht vorhanden sind ein Überhitzungsschutz (OTP) sowie Überstromschutz (OCP). Letzterer ist in der 300-Watt-Klasse eine unbedenkliche Einsparmöglichkeit, da auch der Überlastschutz im Falle eines relativ hochohmigen Kurzschlusses zügig auslöst.
Garantie
Enermax gewährt auf alle Netzteile der Triathlor-Serie drei Jahre Garantie. Die Abwicklung ist wahlweise über den Handel oder direkt über die deutsche Niederlassung möglich.
Äußeres
Das Enermax Triathlor-Netzteil ähnelt optisch stark den stärkeren Geschwistern, das Netzteilgehäuse wurde unverändert übernommen. Dunkle Lackierung, Produktlogo auf den Seitenflächen, Datenblatt am Deckel, klassisches Lüftergitter – beim Äußeren steht das kleinste Modell dem Rest der Produktfamilie in nichts nach.
Die Äußere Verarbeitung ist Enermax-typisch erstklassig, allerdings wurde lediglich der ATX-Anschluss ummantelt. Ein Kunststoffring am Kabeldurchlass verhindert eine Beschädigung der Kabelstränge.
Kabelausstattung
Die Kabelausstattung des Triathlor-Netzteiles kann auch bei der 300-Watt-Version überzeugen:20+4-Pin-Hauptstrang und 4+4-Pin-CPU-Stromversorgung sind mit 51 respektive 52 cm sinnvoll bemessen und ermöglichen den Betrieb des Spannungswandlers in den meisten Gehäusen ohne Kabelverlängerungen. Für die Grafikkarte steht ein 6-Pin-PCIe-Anschluss bereit, die weiteren Komponenten werden über vier SATA-, zwei Molex-Anschlüsse und einen Floppy-Anschluss versorgt. Abgesehen vom festen Floppy-Stecker entspricht die Anschlusskonfiguration daher genau unseren Wünschen an die 300-Watt-Klasse.
Anzahl | Kabeltyp | Länge in cm |
---|---|---|
fest | ||
1 | 20+4-Pin ATX | 51 |
1 | 4+4-Pin EPS | 52 |
1 | 1× PCIe (6-Pin) | 53 |
1 | 2× SATA | 52 – 66 |
1 | 2× Molex– 2×SATA – 1×FDD | 52 – 65 – 80 – 95 – 110 |
Technik
Nach dem Lösen der Schrauben und dem Öffnen des Netzteils fällt unser Blick auf die Elektronik. Wie immer gilt: Nicht nachmachen – Lebensgefahr!
Die Elektronik des Triathlor 300 Watt baut nicht auf der gleichen Plattform wie die stärkeren Modelle auf, sondern wird vom Auftragsfertiger CWT hergestellt. Für die notwendige Kühlung sorgt der Gleitlager-Lüfter Yate Loon D12SM-12 (max. Stromaufnahme 0,3 Ampere bei 12 Volt). Der Luftstrom wird dabei von einer etwa 40 Prozent der Lüfterfläche blockierenden transparenten Luftleitfolie gelenkt. Wir bevorzugen im Allgemeinen Designs, die ohne Luftleitfolien auskommen, da diese für zusätzliche Verwirbelungen und damit für ein leicht erhöhtes Lautstärkeniveau sorgen.
Die Eingangsfilterung beginnt auf einer Zusatzplatine mit zwei Y- sowie einem X-Kondensator direkt an der Eingangsbuchse. Auf der Hauptplatine folgen drei Spulen, ein weiteres Paar Y- sowie ein X-Kondensator und der MOV als passiver Überspannungsschutz. Überraschenderweise verzichtete Enermax beim 300-Watt-Modell des Triathlor auf die sonst immer durchgehend hochwertige Bestückung: Während der 105-Grad-Primärkondensator von Samxon mit 330 Mikrofarad Kapazität und 400 Volt Spannungsfestigkeit absolut großzügig gewählt wurde, können die auf der Sekundärseite verbauten 105-Grad-Elektrolytkondensatoren von Aishi und Samxon nicht mit den in den stärkeren Modellen verwendeten Nippon-Chemicon-Modellen mithalten und stellen nur eine durchschnittliche Wahl dar.
Der verbaute Sicherungschip Sitronix ST95313 ist baugleich zum Unisonic 3511 und stellt die versprochenen Schutzschaltungen zur Verfügung. Unsere Analyse der Platine bestätigt, dass es sich um ein Single-Rail-Design handelt. Die Verarbeitungsqualität ist gut, auch die Kabelenden sind sauber gekürzt.