Aktuelle Gerüchte zur Xbox „720“ im Überblick

Max Doll
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Obwohl die offizielle Vorstellung zumindest laut aktuellen Spekulationen bereits im Mai erfolgen wird, brodelt die Gerüchteküche stärker denn je. Derzeit wollen verschiedene Webseiten Daten zum integrierten TV-Angebot, der Abwärtskompatibilität und vor allem über den bereits debattierten Online-Zwang in Erfahrung gebracht haben.

Online-Zwang und TV-Funktionen

Bereits seit einem durchgesickerten Design-Dokument scheint klar zu sein, dass Microsoft die kommende Xbox auch als Home-Entertainment-System etablieren möchte. Laut einem Bericht von Kotaku könnte die Konsole über eine Kamera unter anderem den Nutzer beim TV-Genuss beobachten und aus den gewonnenen Daten aus Gestik und Stimme bei der Auswahl von Programmen helfen. Dies schließt die Webseite aus einer Stellenausschreibung für das „Video Cognition“-Team von Microsoft, welches nach der Übernahme von „VideoSurf“ ins Leben gerufen wurde. VideoSurf erlaubt das Katalogisieren und Analysieren des Fernsehangebotes mit einer Kamera, um Zusatzinformationen abzurufen. Laut Stellenausschreibung ziele das Projekt darauf, „die Art wie wir Fernsehen schauen radikal zu verändern“ und mit Hilfe von Fortschritten bei der Gesten- und Stimmkontrolle „den Weg zu vereinfachen, mit den Zuschauer Inhalte suchen, konsumieren und teilen, wobei der Zeitaufwand bei der Programmsuche minimiert, das Zeitkontingent zum Schauen und Teilen maximiert werden soll“. Das Team soll entsprechende Dienste für „zig Millionen Nutzer weltweit“ entwickeln, was laut Kotaku ein deutlicher Hinweis auf ein Feature der Xbox 720 sein könnte.

Geht es nach Quellen von The Verge, wird die Xbox 720 auch Kabelsignale verarbeiten und per HDMI an den Fernseher weiterleiten. Damit möchte man dem Nutzer ähnlich einem Receiver oder Google TV ein Overlay während des Fernsehens zur Verfügung stellen. Dabei soll Kinect unterstützend eingreifen und die Anzahl der Zuschauer sowie ihre Aufmerksamkeit beobachten – schaut der Nutzer nicht auf den Fernseher, werde die Konsole den jeweiligen Film pausieren. Zumindest für die Unterhaltungsfunktionen der nächsten Xbox wird, so die Quellen, daher eine ständige Internetverbindung zur Nutzung von Streaming-Diensten sowie zum Verarbeiten des TV-Signals benötigt.

Abwärtskompatibilität

Laut einem Bericht von VGLeaks, der derzeit nur über den Google-Cache abrufbar ist, wird die Konsole zwar grundsätzlich eine Internetverbindung voraussetzen, den Handel mit gebrauchten Spielen jedoch nicht einschränken. Zudem sei es möglich, Spiele auch lokal zu nutzen; damit scheint eine Online-Verbindung nur für Teilfunktionen der Xbox vorausgesetzt zu werden. Zwischenzeitlich sorgte ein Beitrag des nun ehemaligen Creative Directors von Microsoft, Adam Orth, für Wirbel. Dieser twitterte in Bezug auf den Online-Zwang von Konsolen unter dem Hashtag „lebtdamit“ – eine ständige Internetverbindung wird demnach sehr wahrscheinlich in irgendeiner Form benötigt werden.

VGLeaks-Screenshot: Microsoft Xbox Roadmap (2013)
VGLeaks-Screenshot: Microsoft Xbox Roadmap (2013)

Überdies soll die Konsole wie die PlayStation 4 auf Umwegen abwärtskompatibel sein. Da auch Microsoft Gerüchten zufolge künftig auf eine x86-Architektur setzt, lassen sich die Spiele des Vorgängers jedoch nicht ohne Weiteres abspielen. Während Sony das Problem über einen cloudbasierten Streaming-Dienst löst, könnte Microsoft für diese Funktionalität eine Set-Top-Box auf Basis einer möglicherweise laufwerkslosen Xbox 360 anbieten. Spiele würden in diesem Fall im Laufwerk der Xbox 720 gelesen, aber nur bei angeschlossenem, laut den Gerüchten rund 150 US-Dollar teuren Zusatzmodul, abgespielt. Die Trennung beider Geräte solle den jeweiligen Preis möglichst gering halten. Über eine günstigere Version der Xbox 360, die parallel zu „Durango“ geplant ist, wurde schon seit längerem spekuliert.

Dazu passen auch Gerüchte, die MCV vor rund einem Jahr vor rund in Umlauf gebracht hatte. Unter Berufung auf eigene, ungenannte Quellen hieß es damals, dass die kommende Xbox ohne optisches Laufwerk ausgeliefert werde und lediglich mit einem wechselbaren Solid-State-Speicher, entweder einer Eigenentwicklung oder einem gängigen Standard wie „SD“, ausgeliefert werde. Dies könnte nun auf die „Xbox Mini“ zutreffen. Setzt man voraussetzt, dass die kommenden Konsolen tatsächlich als Unterhaltungszentralen konzipiert werden, dann erscheint ein Verzicht auf das optische Laufwerk für die Primärkonsole ohnehin undenkbar. Zwar geht der Trend unzweifelhaft in Richtung rein digitaler Inhalte, allerdings sind gerade Filme und Serien häufig genug als DVD oder Blu-Ray vorhanden und könnten damit nicht abgespielt werden – was durchaus zu einem erheblichen Wettbewerbsnachteil werden könnte. Zudem hatte Microsoft bisher stets betont, keine Sperren für Gebrauchtkäufer errichten zu wollen.

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