Eric Schmidt: Bald mehr als eine Milliarde Android-Geräte
Bereits im September 2012 und Ende März 2013 vermeldete Google insgesamt 500 bzw. 750 Millionen aktivierte Android-Geräte . Doch dies scheint für den Vorstandsvorsitzenden Eric Schmidt noch nicht genug zu sein, der nun anlässlich der „Dive Into Mobile“-Konferenz eine Prognose für das mobile Betriebssystem des Konzerns abgab.
Seiner Meinung nach wird die Zahl der aktiven Nutzer von Android-Geräten in den nächsten sechs bis neun Monaten die Milliardengrenze übersteigen, wobei sich die Nutzerzahl innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre dann auf knapp zwei Milliarden fast verdoppeln soll. Aktuell werde das Betriebssystem von rund 320 Anbietern in gut 160 Ländern eingesetzt, in denen derzeit täglich gut 1,5 Millionen weitere Android-Geräte aktiviert werden. Zum Vergleich: Im September des vergangenen Jahres waren es den Angaben des Suchmaschinenbetreibers zufolge rund 1,3 Millionen Aktivierungen pro Tag.
Android sei inzwischen zum Inbegriff des Smartphones geworden, doch Google wolle weiter arbeiten, um „jeden zu erreichen“, sagt Schmidt. Bei diesem Vorhaben sollen unter anderem die sinkenden Preise von Android-Smartphones helfen, die mit dem mobilen Betriebssystem Firefox OS, welches bekannterweise auf günstigen Mobiltelefonen für Schwellenländer installiert werden soll, der Mozilla-Stiftung konkurrieren könnten. Für die Zukunft setzt Schmidt seine Hoffnungen auch auf den inzwischen zu Google gehörenden Mobilfunkhersteller Motorola. Details zu den geplanten Smartphones nannte er nicht. Er bezeichnete sie jedoch als „Phones Plus“, was darauf hindeutet, dass sie über Funktionen verfügen, die aktuelle Geräte nicht bieten.
Bisher gab es nur zum so genannten „X Phone“ entsprechende Gerüchte und unbestätigte Spezifikationen. Die Vorstellung des neuen Motorola-Smartphones wird dabei im Rahmen der am 15. Mai 2013 beginnenden Entwicklerkonferenz Google I/O erwartet – der Marktstart soll aufgrund von Verzögerungen in der Entwicklung jüngsten Medienberichten nach jedoch nicht vor August erfolgen.
Während seines Auftritts ging Schmidt auch auf die Zusammenarbeit mit Apple im Karten-Bereich ein. Zu den Gründen für Apples Wechsel zu einer eigenen Kartenanwendung wollte er sich nicht äußern. Google sei aber weiterhin daran interessiert, dass Apple Google Maps als primäre Karten-App für iOS einsetze. „Wir möchten immer noch gerne, dass sie unsere Karten verwenden“, sagte Schmidt. „Es wäre ganz einfach für sie, sie [die Google-Maps-Anwendung; Anm. d. Red.] zum Standard zu machen.“ Apple ersetzte im vergangenen Jahr unter anderem den Google-Kartendienst Maps mit der hauseigenen, anfänglich stark kritisierten Kartensoftware – auch die zuvor ab Werk installierte YouTube-App verschwand mit iOS 6 und Nutzer müssen seither eine eigene Anwendung von Google aus dem App Store herunterladen.
Des Weiteren lobte Schmidt die inzwischen auch in Deutschland erhältliche Android-Anwendung Home von Facebook. „Ich glaube, das ist eine unglaubliche Erweiterung der Android-Plattform. Und was man alles damit machen kann.“ Kritik, wonach Facebook Home die Android-Oberfläche vollständig ändere, wies Schmidt zurück. Facebooks Bemühungen zu blockieren würde gegen den Open-Source-Gedanken verstoßen, auf dem Android aufgebaut sei. „Das ist, worum es bei Open Source geht“, ergänzte Schmidt.
„Es gibt kein halbes Open Source. Das widerspricht unserem Glauben.“ Man müsse selbst mit Open Source arbeiten, um dessen Wert zu erkennen. Außerdem sei es wichtig, dass Google Innovationen beim Design von Anwendungen fördere, so Schmidt weiter.