Fotografen-Verband klagt gegen Google
Der Fotojournalisten-Verband Freelens hat wegen Googles neuer Bildersuche eine Klage vor dem Landgericht Hamburg eingereicht. Der Suchmaschinenanbieter missachte mit der neuen Bildersuche, die Anfang des Jahres vorgestellt wurde, die Urheberrechte der Fotografen und die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs.
Dieser hatte in den Bildersuche-Urteilen festgehalten, dass „Google nicht wegen Urheberrechtsverletzung in Anspruch genommen werden kann, wenn urheberrechtlich geschützte Werke in Vorschaubildern ihrer Suchmaschine wiedergegeben werden“. Mit der neuen Suche, so lautet nun der Vorwurf von Freelens, werden die Aufnahmen bei Anklicken in bildschirmfüllender Größe angezeigt, ohne auf die Ursprungs-Webseite weiter zu leiten. Damit würden die Aufnahmen des Fotografen nicht mehr zum Auffinden der Quelle und des Urhebers genutzt, sondern – ohne Genehmigung – zur Veröffentlichung und Präsentation im Internet.
„Dies widerspricht der Schutzfunktion des deutschen Urheberrechts und der dazu ergangenen aktuellen Rechtsprechung. Es ist daher davon auszugehen, dass diese Art der Fotonutzung durch Google von den zuständigen Gerichten untersagt werden wird“, erklärte Dirk Feldmann, Justitiar von Freelens. Bislang führt ein Klick auf eines der in der Bildsuche dargestellten Thumbnails zu der Webseite, von der das Bild stammt – eingebettet in einen Rahmen von Google. Mit der neuen Suche führt der Klick auf ein Thumbnail zu einem Inline-Panel, indem das eine größere Version des Bildes zentral neben den weiterführenden Links dargestellt wird.
Daran stört sich nun Freelens. Durch die Vorgehensweise von Google müssten Besucher gar nicht mehr auf die Ursprungsseite des Fotografen wechseln, sie könnten bereits alle Fotos auf der Google Oberfläche betrachten und auch in großer Auflösung herunter laden. Bislang ist die neue Bildersuche noch vornehmlich auf die USA beschränkt, in Deutschland aber mittlerweile für iPhone-Besitzer verfügbar. Deswegen hatte Freelens bereits eine Unterlassungserklärungn an Google geschickt, weil der Suchmaschinenbetreiber aber nicht reagiert habe, folgt nun die Klage vor dem Landgericht Hamburg.
Eine entsprechende Abmahnung hat Freelens eigenen Angaben nach bereits Anfang dieses Jahres an Yahoo geschickt, nachdem das Unternehmen die Bildersuche nach dem Vorbild von Google umgestellt hatte. Yahoo habe mittlerweile jedoch eine Unterlassungserklärung abgegeben.