Freie Router-Firmware OpenWrt unterstützt jetzt Raspberry Pi
Die alternative Router-Firmware OpenWrt ist neu in Version 12.09 mit dem Codenamen „Attitude Adjustment“ erschienen. Einher mit der neuen Version geht ein Wechsel von Kernel 2.4 auf 3.3 und der Wegfall der Unterstützung für ältere Geräte sowie die Aufnahme neuer Plattformen.
Neben dem neuen Kernel, dem Wechsel vom Dateisystem ext2 auf das neuere ext4 und einigen Verbesserungen an der Firewall sticht bei OpenWrt 12.09 der Umstieg von den bisher genutzten Skripten zur Konfiguration des Netzwerks auf den Network Interface Daemon (Netifd) hervor. Bei den in der neuen Version nicht mehr unterstützten Geräten fällt der Linksys WRT54G auf, der einmal der Anlass für die Entstehung und Referenzplattform für alternative Router-Firmware wie OpenWrt, DD-WRT oder Tomato war.
Die Entwickler weisen darauf hin, dass älteren Geräten mit lediglich 16 Megabyte Hauptspeicher mit der neuen Version schnell der freie Speicherplatz ausgehen kann und raten dazu, für solche Geräte mit Broadcom BCM47xx beziehungsweise BCM53xx ein eigenes Image mittels des Image-Builder zu bauen oder weiterhin auf den Vorgänger OpenWrt 10.03.1 Backfire mit Kernel 2.4 zu setzen. Die Besitzer eines Raspberry Pi werden sich hingegen freuen zu erfahren, dass durch die hinzugekommene Unterstützung für den ARM-SoC BCM2708 der kleine PC jetzt für den Einsatz mit OpenWRT genutzt werden kann.
OpenWrt ist eine kleine Distribution mit eigenem, vom Debian-Paket dpkg abgeleiteten Paketmanager opkg, die dem Anwender viel Spielraum lässt, die ursprüngliche Firmware individuell zu erweitern. Die Paket-Quellen beinhalten insgesamt über 2.000 Software-Pakete. Das Image-Builder „OpenWrt Buildroot“ ist vom Projekt Buildroot für eingebettete Systeme abgeleitet. OpenWrt kann auf der Kommandozeile per Telnet oder SSH sowie über diverse Webfrontends wie X-Wrt oder Gargoyle bedient werden. Geräte mit Bildschirmen wie etwas das unterstützte Openmoko-Smartphone Neo FreeRunner können das X-Window-System zum Zugriff auf die Router-Firmware nutzen.