Microsoft soll an eigener Smartwatch arbeiten
Nachdem bei Apple bereits seit Längerem die „iWatch“ im Gespräch ist und kurz darauf Samsung, Google sowie LG die Entwicklung einer solchen Armbanduhr angekündigt haben respektive ihnen nachgesagt wurde, soll auch Microsoft an einer eigenen Smartwatch arbeiten.
Dafür soll der Redmonder Konzern einem Bericht des Wall Street Journals zufolge, das sich auf leitende Angestellte von Zulieferern beruft, bei asiatischen Zulieferern bereits zu Beginn des Jahres entsprechende Komponenten für ein „potentielles Armbanduhr-ähnliches Gerät“ angefragt haben. Detaillierte Spezifikationen der angeblichen Microsoft-Smartwatch werden nicht genannt – es wird lediglich angegeben, dass der US-amerikanische Konzern 1,5 Zoll große Bildschirme angefordert haben soll.
Es wäre, sofern sich die aktuellen Informationen bewahrheiten sollten, nicht die erste Smartwatch für Microsoft: Denn bereits im Jahr 2004 brachte das Unternehmen Uhren mit der auf der CES 2003 vorgestellten SPOT-Technologie (Smart Personal Objects Technology) auf den Markt, welche in Kooperation mit Unternehmen wie Fossil und Suunto vertrieben wurde. Diese Smartwatches waren mit Funkchips ausgestattet, die über UKW vom Dienst „MSN Direct“ Neuigkeiten aus Politik, Sport, Wirtschaft und Wetter empfingen. Auch Text-Mitteilungen ließen sich von einem Rechner über den inzwischen eingestellten MSN Messenger an die Uhren schicken. Der Dienst kostete knapp 10 US-Dollar im Monat respektive 60 US-Dollar im Jahr.
Bereits bei der damaligen Markteinführung fielen jedoch die Beschränkungen von SPOT auf: So konnten Anwender die damaligen Armbanduhr nur in rund 100 ausgewählten städtischen Bereichen in Nordamerika nutzen, an einen Einsatz der SPOT-Uhren mit Datenübertragung außerhalb von Nordamerika war nicht zu denken. Zudem lag die Akkulaufzeit der Uhren laut mehreren Testberichten von US-amerikanischen Internetseiten bei lediglich rund zwei bis drei Tagen.
Im Jahr 2006 brachte Microsoft eine zweite Generation von SPOT-Uhren auf den Markt, bevor 2008 die Produktion der Armbanduhren komplett gestoppt wurde. Offiziell eingestellt wurde das Projekt aber erst im Januar des vergangenen Jahr mit der Abschaltung des dafür benötigten MSN-Direct-Dienstes. Wann und ob der Redmonder Konzern überhaupt eine neue Smartwatch auf den Markt bringen wird, ist zu diesem Zeitpunkt noch unbekannt. Das Unternehmen lehnte gegenüber dem Wall Street Journal eine Stellungnahme zu den aktuellen Spekulationen ab.