Nokia erzielt Lumia-Absatzrekord und bleibt im Minus

Update Patrick Bellmer
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Trotz mehrerer überzeugender aktueller Smartphones wie dem Lumia 920 oder den in diesen Tagen startenden Lumia 520 und Lumia 720 war in den vergangenen Wochen unklar, ob sich die Qualität auch in den Bilanzen widerspiegeln würden.

Die nun veröffentlichten Zahlen für das erste Quartal sprechen dabei keine eindeutige Sprache – wie zuletzt häufiger bei den Finnen. Denn der Konzernumsatz ging um 20 Prozent von 7,354 auf 5,852 Milliarden Euro zurück. Vor allem die Gerätesparte sorgte mit einem Minus von 32 Prozent für diesen Rückgang, aber auch die Bereiche HERE und Nokia Siemens Networks mussten rückläufige Einnahmen ausweisen. Immerhin konnte der Verlust im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich verringert werden: Belief sich das Minus vor einem Jahr noch auf mehr als 900 Millionen Euro, waren es nun nur noch 272 Millionen. Allerdings konnte man im operativen Bereich einen Überschuss von 206 Millionen Euro erreichen, im Vorjahr war es noch ein Minus von 590 Millionen Euro.

Quartalsergebnisse Nokia
-1.6001.5204.6407.76010.88014.000Millionen Euro 3Q 20094Q 20091Q 20102Q 20103Q 20104Q 20101Q 20112Q 20113Q 20114Q 20111Q 20122Q 20123Q 20124Q 20121Q 2013

Der nüchterne Blick auf die Absatzzahlen, auch für Nokia einer der wichtigsten Werte, offenbart die Probleme: Der Gesamtabsatz ging binnen zwölf Monaten von 82,7 auf 61,9 Millionen Mobiltelefone zurück, in der umsatzträchtigen Kategorie Smartphones von 11,9 auf 6,1 Millionen Exemplare. Wie schon vor drei Monaten arbeitet Nokia hier aber mit zwei verschiedenen Werten. Denn die Zahl von 6,1 Millionen berücksichtigt lediglich Geräte auf Basis von Symbian (0,5 Millionen) und Windows Phone (5,6 Millionen), stellenweisen spricht Nokia aber auch von 11,1 Millionen Smartphones, bezieht hier aber die Modelle der Asha-Reihe mit ein.

Abgesetzte Handys
0306090120150Millionen Einheiten 1Q 20092Q 20093Q 20094Q 20091Q 20102Q 20103Q 20104Q 20101Q 20112Q 20113Q 20114Q 20111Q 20122Q 20123Q 20124Q 20121Q 2013

Der durchschnittliche Verkaufspreis über alle Kategorien hinweg fiel um acht Prozent auf 47 Euro, bei Smartphones kletterte er jedoch um 34 Prozent auf 191 Euro; zurückzuführen vor allem auf die vergleichsweise guten Absatzzahlen der teureren Modelle, die Asha-Reihe fließt hier nicht mit ein. Nach Stückzahlen musste Nokia auf allen Märkten Rückgänge hinnehmen, nach Umsatz konnte man zumindest in Nordamerika wachsen.

Nokia-Chef Stephen Elop erklärte, dass man zufrieden mit dem operativen Ergebnis sei. Zum dritten Mal in Folge habe man hier schwarze Zahlen ausweisen können, den eingeschlagenen Sparkurs werde man aber fortsetzen. Er betonte zudem, dass man beim Lumia-Absatz einen neuen Höchststand erreicht habe, Verbraucher würden positiv auf das Portfolio reagieren. Für das laufende zweite Quartal rechnet man hier mit einer weiteren Steigerung, als Ziel nannte Elop mindestens 7,1 Millionen Exemplare.

Update

In der im Anschluss an die Bilanzvorstellung durchgeführten Telefonkonferenz mit Investoren und Analysten erklärte Nokia-Chef Elop, dass noch in diesem Quartal ein neues, bislang unbekanntes Lumia-Modell auf den Markt kommen werde. Allerdings wird es zumindest vorerst exklusiv in den USA erhältlich sein, was auf das bereits spekulierte Lumia 928 hindeutet. Dies, so Elop, werde allerdings nur der Auftakt für eine ganze Reihe an neuen Smartphones sein, zu denen er aber ebenfalls keine Details verriet.

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