Samsung Galaxy Express im Test: Ein richtiger Langweiler trotz LTE
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Auch bei der Kamera muss man zugunsten des Preises mit einem Kompromiss leben. Dieser fällt allerdings nicht ganz so eindeutig aus wie beim Display, denn mit etwas Geduld und guten Lichtverhältnissen liefert das Galaxy Express passable Ergebnisse, die den meisten Ansprüchen durchaus genügen dürften. Doch schon bei einer nicht mehr ganz idealen Beleuchtung hat man häufiger mit einem leichten Bildrauschen und Unschärfen zu kämpfen, sodass ambitioniertere Hobby-Fotografen schon am frühen Abend nicht mehr ganz glücklich werden dürften.
Videochatfreunde werden sich dagegen darüber freuen, dass eine 1,3-Megapixel-Frontkamera integriert ist, die für dieses Hobby und andere Spielereien völlig ausreichend ist. Der andere Aspekt in puncto „Video“, die Aufnahmequalität der Hauptkamera, lässt dagegen auch unabhängig von den Lichtverhältnissen zu wünschen übrig: Die höchstens in 720p-Qualität aufgenommenen Videos wirken grob und ausgewaschen, sodass nur rudimentäre Ansprüche bedient werden.
Die ultimative Videoabspielstation ist der Testkandidat aufgrund der mäßigen Auflösung und der geringen Maximalhelligkeit allerdings ohnehin nicht, wobei Videos bei Bedarf auch via DLNA auf entsprechend zertifizierte Geräte gestreamt werden können. Hinzu kommt, dass selbst normale Nutzer schnell an die Grenze des mit 8 Gigabyte übersichtlich bemessenen Speicher gelangen können – nur gut, dass man jederzeit per microSD-Karte nachrüsten kann.
Dafür taugt das Galaxy Express dank des ordentliche beigelegten Headsets von Werk weg als MP3-Player, auch wenn sich reine Audio-Freunde eher kein 4,5-Zoll-Gerät zulegen werden, um primär dieser Vorliebe zu frönen.
Kommunikation
An der Kommunikationsausstattung gibt es wiederum nichts zu meckern. Hier bietet das Galaxy Express WLAN-n, Bluetooth 4.0 sowie UMTS inklusive HSPA+, sodass mobil theoretisch mit bis zu 42 MBit/s im Down- und 5,76 MBit/s im Upstream gearbeitet werden kann. Sofern gebucht und je nach geografischer Lage auch verfügbar, kann zudem über LTE gesurft werden, wobei dank einer großzügigen Frequenz-Unterstützung (1800/2600/900/800 MHz) alle in Deutschland verfügbaren Netze genutzt werden können. Zur weiteren Ausstattung gehört die Unterstützung von NFC, was für manchen an „Zukunftsfestigkeit“ interessierten Nutzer ein wichtiges Kriterium sein kann.
Und auch die Qualität der Telefonie überzeugt: Gesprächspartner gaben im o2-Netz an, ihr Gegenüber laut und deutlich verstehen zu können, was auch umgekehrt der Fall war. Der Anrufaufbau funktionierte gewohnt schnell und reibungslos. Wer es darauf anlegt, kann auch in lauteren Umgebungen die Freisprecheinrichtung nutzen: Die Lautstärke gibt dies jedenfalls her.
Laufzeiten
Ein zeitgemäßer, in 28 nm gefertigter SoC, ein nicht sonderlich helles Display und ein wechselbarer Akku mit einer Kapazität von 2.000 mAh: Vorab bestand berechtigte Hoffnung darauf, dass das Galaxy Express sich bei den Laufzeiten gut schlagen würde.
Diese Erwartungshaltung bestätigt sich nach knapp anderthalb Wochen im Test auch, wobei man auch hier sagen kann: Die Leistung ist ordentlich aber nicht bahnbrechend. Dementsprechend kommt man bei moderater Nutzung bis zu zwei Werktage ohne Boxenstopp aus – ein Wert, der dieser Tage zum besseren Durchschnitt zu zählen ist.
Auch bei den von uns ermittelten Akku-Laufzeiten gilt, dass diese nur als Richtwert angesehen werden sollten. Zudem darf nicht vergessen werden, dass sich die hier präsentierten Geräte teils deutlich unterscheiden. Ob bei der Größe und Helligkeit des Displays oder bei der Größe des Akkus: Es handelt sich um heterogenes Testfeld, sodass eine direkte Vergleichbarkeit nur selten möglich ist.
Zur Methode: Die Werte wurden bei maximaler Display-Helligkeit und aktiviertem WLAN ermittelt. Bluetooth und GPS waren deaktiviert. Sofern das Gerät über 3G verfügte (Smartphones, Tablets in der 3G-Version), war die entsprechende Verbindung aktiviert.
Dieser Eindruck wird auch im Videodauertest bestätigt. Hier belegt das Galaxy Express Plätze im Mittelfeld und reiht sich dabei in Gegenden der gängigen Portfolio-Geschwister wie dem Galaxy S III und der Windows-Phone-Ausgabe des SGS 3, dem Ativ S, ein.