Ubisoft: Das „beschissenste Spiel“ erscheint 2013
2/2Might & Magic X Legacy
Ebenfalls auf den ersten Blick gefallen konnte das Ende März angekündigte „Might & Magic X Legacy“, bei dem eine zuletzt vor allem für Strategieinhalte bekannte Marke wieder zu ihren Wurzeln zurückkehrt: Zum ersten Mal seit gut zehn Jahren steht ein „Might & Magic“ nun wieder für RPG-Inhalte.
Damit fokussieren die Entwickler wieder jene Inhalte, mit denen die Marke seit den 1980er Jahren prägend war, wobei unter dem Motto „alte Schule, neue Regeln“ alte Kompetenzen und neue Funktionen zusammengebracht werden sollen.
Dazu schließt das für September geplante „Legacy“ an die Geschehnisse von „Might & Magic Heroes VI“ an, wobei der Spieler mit der Agyn-Halbinsel ein neues Gebiet von Ashan erkunden kann. Durch dieses kann eine Gruppe von maximal vier Charakteren gesteuert werden, die aus unterschiedlichsten Ethnien rekrutiert werden können. Zwölf Klassen mit einem eigenen Fertigkeitensystem sollen über zahlreiche Kombinations- und Spezialisierungsmöglichkeiten die Erschaffung einer sehr individuellen Party erlauben.
Beim ersten Anspielen überraschte vor allem die Spielmechanik, die für ein Rollenspiel der heutigen Zeit ungewöhnlich ist: Eine First-Person-Ansicht paart sich mit dem rundenbasierten Ablauf, den man auch aus den „Might & Magic“-Strategieablegern kennt.
Auf diesem Weg wird aus jedem noch so kleinen Fortschritt ein einzelnes Event, das dem Spieler unterschiedliche Optionen anbietet und im Idealfall eine gehörige Portion taktischer Möglichkeiten und Anforderungen offenbart. Im Kampf kann man sich beispielsweise entscheiden, ob man aus der Ferne angreifen möchte oder es auf einen Nahkampf anlegt – und einhergehend einige Treffer in Kauf nimmt, um überhaupt zum Gegner zu gelangen.
Flashback HD
Gleichermaßen nostalgiegeeignet ist potentiell auch „Flashback HD“. Denn was die Spatzen lange Zeit vom Dach pfiffen, ist tatsächlich der Fall: Das Remake des 90er-Klassikers ist in der Mache, soll noch in diesem Jahr erscheinen und wird obendrein sogar erneut vom kreativen Kopf hinter der Marke Paul Cuisset verantwortet. Sollte die Neuauflage wie avisiert die Stärken des Originals ausschöpfen, erwartet den geneigten Spieler ein solider Mix aus Rätseln, Geschicklichkeit und zünftiger Action – ein erstes spielbares Level, bei dem man dem Protagonisten Conrad Hart bereits bei der Wiederherstellung seines Gedächnisses helfen konnte, macht jedenfalls bereits Lust auf mehr.
Der Protagonist Conrad muss dabei erneut die Menschheit vor einer Invasion der Alien-Morphs retten, die nicht davor zurückschrecken, das Gedächtnis der Menschen zu absorbieren und die menschliche Spezies auszulöschen. Rollend und schießend übernimmt der Spieler im neuen 3D- und HD-Gewand diese Aufgabe, wobei Ubisoft bei der Grafik auf die Unreal Engine setzt, was dem 20 Jahre alten Klassiker durchaus gut zu Gesicht steht.
ShootMania Storm
Und auch der Online-Egoshooter „ShootMania Storm“ ist auf den ersten Blick stark an altbekannte Kost angelehnt, denn schon in den ersten Minuten fühlt man sich in puncto Spielgefühl an Klassiker wie ein „Unreal Tournament“ oder „Quake“ erinnert. Dementsprechend dominiert vor allem der Faktor Geschwindigkeit: Einmal beigetreten, stürzt man sich unter Nutzung einer klassischen, arcadigen Steuerung und minimalen Funktionen sofort auf die Gegner. Nicht die große Koordination von unterschiedlichen Möglichkeiten, sondern der gekonnte Umgang mit der Geschwindigkeit und ein perfektes Zielen stehen im Vordergrund.
Erweitert wird die Spielmechanik durch kleinere taktische Elemente, sodass man beispielsweise nur über eine begrenzte Anzahl von Schüssen verfügt. Diese Kontingent lässt sich zwar wieder aufladen, doch der Gegner wird alles daran setzen, genau dies zu verhindern. Auf diesem Wege wird das eben noch furchtbar hektische „ShootMania Storm“ plötzlich etwas langsamer und taktischer: Wo steckt der Gegner? Soll ich meine letzten Schüsse auf Distanz riskieren? Wie gelange ich am schnellsten zur Aufladestation? Diese und ähnliche Fragen stehen im Hintergrund des Spiels, das bereits seit gestern erhältlich ist.
Ungewöhnlich für einen Shooter ist hingegen der Ansatz, dass der Spieler seine eigene Waffe nicht sieht, sondern nur ein Fadenkreuz angezeigt wird. Durch dieses einfache Mittel soll die Übersicht im Spiel verbessert werden. Wie für die ShootMania-Reihe üblich, setzt auch „ShootMania Storm“ in hohem Maße auf von Spielern erstellte Karten, so dass der Faktor Langzeit-Spaß insbesondere von dieser derzeit noch nicht abschließend einzuschätzenden Variablen abhängt.
Zusammenfassung
Ubisoft hat aktuell auch über „Assassin's Creed 4 – Black Flag“ (ComputerBase-Bericht) hinaus interessante Spiele im Entwicklungsportfolio. Besonders gefallen hat uns beim ersten Anspielen einiger dieser Vertreter der Ansatz von „Far Cry 3: Blood Dragon“: Statt einfach nur ein liebloses Addon zu entwickeln, bedienen sich die Entwickler nur für den Grundstock am Hauptspiel, um dann mit einigem Mut eine neue Idee umzusetzen.
Spannend geht sich allerdings auch das neue „Might & Magic“ an. Die Rückkehr zu den Wurzeln scheint auf den ersten Blick eine gute Idee zu sein, die eine „casual“-geplagte Kernspielerschaft im Rollenspielsegment ansprechen könnte.
So positiv der Ersteindruck gerade zu diesen beiden Titeln in Ubisofts Portfolio derzeit jedoch auch ausfällt, eine fundierte Bewertung wird erst im Rahmen ausführlicherer Tests möglich sein.
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