Vodafone vor möglicher Übernahme durch AT&T und Verizon
In der Mobilfunkbranche zeichnet sich unter Umständen eine der größten Übernahmen der Wirtschaftsgeschichte ab. Denn wie die Financial Times im eigenen Blog Alphaville berichtet, sollen die beiden US-amerikanischen Anbieter AT&T und Verizon Communications über den Kauf des britischen Konkurrenten Vodafone nachdenken.
Dabei beruft sich die „FT“ auf „für gewöhnlich verlässliche Quellen“, laut denen die beiden US-Unternehmen in Summe bis zu 245 Milliarden US-Dollar bieten wollen. Bei der Planung und Umsetzung soll ausgerechnet die US-Niederlassung der britischen Barclay's Bank helfen, die die Gerüchte aber ebenso wie die beiden anderen beteiligten Unternehmen nicht kommentieren wollte.
Allerdings geht es, so der Bericht, nicht um die Übernahme und gemeinsame Kontrolle Vodafones, sondern um eine Zerschlagung. Dabei soll Verizon Communications den Vodafone-Anteil an Verizon Wireless in Höhe von 45 Prozent erhalten, AT&T hingegen alle Nicht-US-Amerikanischen Teile der Briten. Für Verizon würde ein solcher Schritt mehr Kontrolle über die eigenen Mobilfunkgeschäfte ermöglichen, AT&T hingegen würde auf dem europäischen Markt aktiv werden – ein angeblich seit längerer Zeit gehegter Plan.
Direkte Auswirkungen hätte eine solche Transaktion nicht nur auf den deutschen Markt. Denn Vodafone ist in nahezu allen Staaten der EU direkt oder indirekt aktiv, was eine Untersuchung durch die EU Kommission wahrscheinlich macht.
Zumindest Verizon Communications hat den Spekulationen zwischenzeitlich eine Absage erteilt. So berichtet unter anderem Bloomberg darüber, dass der US-amerikanische Kommunikationskonzern derzeit weder die Übernahme von Vodafone noch den Kauf der Vodafone-Anteile an Verizon Wireless plane. Allerdings stellte das Unternehmen klar, dass man grundsätzlich durchaus gewillt sei, letztgenannte Anteile zu übernehmen.