Western Digital liefert erste 5 mm dünne 2,5-Zoll-HDD aus
Nach eigenen Angaben bringt Western Digital die weltweit erste 2,5-Zoll-Festplatte mit einer Bauhöhe von nur fünf Millimetern auf den Markt. Spätestens seit Einführung der dünnen Ultrabooks sind entsprechend flache Massenspeicherlaufwerke im Trend. In klassischer 2,5-Zoll-Bauweise waren bisher sieben Millimeter das Minimum.
Vor rund einem Jahr hatte Western Digital (WD) die Scorpio-Blue-Serie mit sieben Millimeter Bauhöhe vorgestellt, jetzt folgen die „ultradünnen“ Pendants mit fünf Millimetern, die aus klassischen HDDs (WD Blue) sowie SSHDs (WD Black) mit zusätzlichem Flash-Speicher bestehen sollen. Zum Anfang steht allerdings nur ein HDD-Modell mit 500 Gigabyte Speicherkapazität zur Verfügung.
Die kompaktere Bauweise soll logischerweise noch flachere (Mobil-)Computer ermöglichen. Bereits im vergangenen Sommer war bekannt geworden, dass sich fünf Millimeter dünne HDDs in Entwicklung befinden, die eine günstigere Alternative zu mSATA-SSDs gleicher Kapazität darstellen und damit insgesamt günstigere Ultrabooks ermöglichen sollen. Bei der Bauhöhe ziehen WDs flache Blue-Festplatten fast mit mSATA-SSDs gleich, die je nach Chipbestückung in etwa zwischen knapp vier und knapp fünf Millimeter hoch sind.
Doch auch in anderen Disziplinen zeigen sich Parallelen zu kompakten SSD-Lösungen: So kommt statt den gewohnten SATA-Anschlüssen eine neue kompakte Steckverbindung namens SFF-8784 zum Einsatz. Spezifikationen für die SFF-8784-Verbindung (PDF-Datei) hatte das SFF Committee erst im Februar dieses Jahres veröffentlicht. Intern arbeitet die dünne Festplatte aber weiterhin mit SATA (6 Gbit/s). Des Weiteren soll die Leistungsaufnahme mit lediglich 0,55 Watt im Leerlauf (idle) und 1,55 Watt beim Lesen/Schreiben sehr gering ausfallen, womit teils auch SSDs unterboten werden. Letztere bieten aber weiterhin den Vorteil der erheblich höheren Resistenz gegen Vibrationen und Stöße, da diese keine beweglichen Bauteile enthalten. Zudem arbeiten sie deutlich schneller und lautlos. Um solchen Gegenargumenten zuvorzukommen, wirbt WD mit einer hohen Stoßfestigkeit und geringen Lautstärke bei den neuen Festplatten.
Das Marktdebüt feiert wie bereits erwähnt ein Modell mit 500 Gigabyte (WD5000MPCK) auf Basis klassischer Festplattentechnik. Aufgrund der Bauhöhe der Festplatte ist von einer einzelnen Magnetscheibe (Platter) auszugehen, die laut WD mit 5.400 U/min rotiert. Als Datenpuffer stehen 16 MB Cache zur Verfügung.
Laut Hersteller wird die 5 mm dünne WD Blue (WD5000MPCK) bereits an Distributoren und OEMs ausgeliefert und soll für 89 US-Dollar in den USA erhältlich sein. Preise für Europa sollen zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden. Die SSHD-basierende WD Black werde ebenfalls bereits an Geschäftskunden geliefert, nähere Details werden hier jedoch nicht genannt.
Mit rund 90 US-Dollar für 500 Gigabyte Kapazität stellt Western Digitals Neuerung zumindest aus preislicher Sicht eine ernstzunehmende Alternative zu mSATA-SSDs dar, die aktuell mit maximal 480 Gigabyte zu einem Preis von weit über 300 Euro angeboten werden. Doch in Sachen Leistung dürften die dünnen HDDs weit hinter SSD-Lösungen liegen. Diese Lücke könnten wiederum die Hybrid-Festplatten (SSHD) verkleinern, die durch ihren zusätzlichen Flash-Speicher zumindest häufig genutzte Anwendungen beschleunigen.