7 Top-Blow-Kühler im Test: Alles Gute kühlt von oben
13/14Schalldruckabhängig
Die drehzahlspezifische Darstellung auf der Vorseite liefert einen guten, vergleichenden Überblick, sofern alle Kühler mit ähnlich dimensionierten Lüftern ausgestattet sind, da sich diese bei gleicher Geschwindigkeit im Allgemeinen nur wenig in ihrer emittierten Lautstärke unterscheiden. Im Fall des vorliegenden Testfeldes kann die Darstellung jedoch zu Fehlinterpretationen führen, da die untersuchten Kühler aufgrund ihrer sehr unterschiedlichen Abmessungen und Ventilatorbestückungen trotz vergleichbarer Lüfterdrehzahlen ausgesprochen unterschiedlich laut arbeiten, wie unsere Schalldruckmessungen deutlich gezeigt haben. Diesem Umstand Rechnung tragend, ergänzen wir unsere Ergebnisaufbereitung um schalldruckabhängige Darstellungen der Kerntemperaturen unter Lastbedingungen, woraus sich einige Überraschungen ergeben.
Zunächst behauptet Phanteks auch hier die Spitzenposition, büßt jedoch aufgrund der lautesten Lüfter deutlich an Vorsprung gegenüber der Konkurrenz ein. Beim Vergleich zwischen dem einfach und dem doppelt belüfteten PH-TC14CS wird außerdem deutlich, dass eine Doppelbelüftung im niedrigen Drehzahlbereich sehr effektiv ist, während ein zweiter Aktivposten bei hohen Geschwindigkeiten kaum für Leistungszuwachs sorgt. Die vergleichsweise leise belüfteten Alpenföhn Gotthard und Noctua NH-L12 können von den lauten Phanteks-Ventilatoren profitieren und deutlich heranrücken. Überraschend ist, dass der spürbar kleinere Noctua NH-L12 bei stärkerer Übertaktung sogar am Alpenföhn vorbeiziehen kann.
Im Mittelfeld kann Prolimatech mit dem Samuel 17 Thermalright mit dem AXP-100 den Schneid abkaufen. Interessant bei Letzterem ist die Tatsache, dass die Wahl der Lüfterbestückung (großer TY-141 oder kleiner TY-100) praktisch kaum einen Einfluss auf die Kühlleistung zeigt, sofern ein ähnlicher Geräuschpegel erwartet wird. Hier hätten wir im Vorfeld deutlichere Vorteile für den großen TY-141 erwartet.
Trotz der vergleichsweise leisesten Belüftungen können der Scythe Shuriken Rev. B sowie der Noctua NH-L9i ihre Rückstände nur bedingt kompensieren. Wer auf diese sehr kleinen Kühler setzt, muss in der Praxis Abstriche beim Leistungsvermögen in Kauf nehmen.
Dargestellt sind die arithmetischen Mittel der Durchschnittstemperaturen der vier Prozessorkerne im fünfzehnminütigen Auslastungsintervall nach erreichtem Maximaltemperatur-Plateau in Abhängigkeit der angelegten Lüfterdrehzahl.