Große Unterschiede gibt es auch bei der verbauten Hardware. Während das MeMO Pad auf einen Single-Core-SoC des VIA-Tochterunternehmens WonderMedia setzt (WM8950), der mit einem Gigahertz taktet und mit ARMs Mali-400 GPU ausgestattet ist, wird im MeMO Pad Smart Nvidias Quad-Core-SoC Tegra 3 (T30L) mit 1,2 Gigahertz und ULP GeForce verbaut. Gemeinsamkeiten lassen sich dennoch finden: Beide SoCs setzen auf Cortex-A9-Kerne und sind vor etwa 15 Monaten vorgestellt worden, womit beide Probanden als nicht mehr ganz taufrisch bezeichnet werden können. Sowohl das MeMO Pad als auch das MeMO Pad Smart verfügen über einen Gigabyte Arbeitsspeicher.
Die schon auf dem Papier sichtbare Leistungsdifferenz spiegelt sich auch in den Benchmarks wider. Während sich das MeMO Pad Smart durchgehend im Mittelfeld platzieren kann, schafft es das MeMO Pad oftmals nur auf die untersten Ränge. Selbst dem preiswerteren Acer Iconia Tab B1 muss sich das MeMO Pad geschlagen geben. Das im Laufe des Tests beim MeMO Pad Smart durchgeführte Update von Android 4.1.1 auf 4.2.1 hat keine Einflüsse auf die Benchmarks. Das zum Teil minimal bessere oder schlechtere Abschneiden lässt sich durch Messtoleranzen begründen.
Ebenso eklatant sind die Unterschiede bei der alltäglichen Nutzung. Trotz Project Butter und einer annähernd unveränderten Google-Oberfläche schafft es das MeMO Pad nicht, eine flüssige Bedienung des Betriebssystems zu realisieren. Praktisch jeder Vorgang auf dem Tablet wird von kleineren bis größeren Rucklern begleitet. Selbst das Verschieben der Statusleiste oder das Öffnen des App Drawers sowie die Navigation in diesem läuft nicht immer flüssig ab.
Im Schnitt dauert das Öffnen von Apps etwa zwei- bis dreimal so lang wie auf dem MeMO Pad Smart. Dieses Verhalten konnte reproduzierbar beim erstmaligen Öffnen von Apps wie YouTube oder Google Currents sowie mit mehreren Spielen getestet werden. Letztere sind aber ohnehin nicht die starke Disziplin des MeMO Pad. Gerade aufwendigere Spiele wie „CSR Racing“ laufen nicht flüssig auf dem Tablet. Für die weniger anspruchsvollen Titel wie „Angry Birds“ oder „Cut the Rope“ reicht die Leistung aber.
Asus MeMO Pad Smart
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Einen deutlich besseren Eindruck hinterlässt das MeMO Pad Smart, wenngleich auch der Tegra 3 nicht mehr zu den schnellsten Vertretern zählt. Dem Mittelklasse-Tablet gelingt es aber trotzdem, die meisten Alltagssituationen mit Bravour zu meistern. Nur sehr selten kommt es zu kurzen Rucklern oder etwas längeren Ladezeiten. Auch die Befehlseingabe selbst fühlt sich auf dem MeMO Pad Smart präziser an. Die Touch-Sensorik auf dem 7-Zoll-Modell agiert im direkten Vergleich weniger genau. Auch auf dem MeMO Pad Smart kommt eine quasi unveränderte Version von Android zum Einsatz. Sehr gute gefallen hat uns, dass Asus seit Ende April Android 4.2.1 für das Tablet anbietet. Auf die Unterschiede zu Android 4.1 sind wir bereits im Test des Nexus 4 eingegangen. Das MeMO Pad soll diese Android-Version in Kürze ebenfalls erhalten.
Grundsätzlich sei dazu auch in diesem Fall zunächst vermerkt, dass wir dem Thema „Benchmarks“ im Bereich der Smartphones mit Skepsis gegenüberstehen und das nicht nur, weil die Aussagekraft von (synthetischen) Benchmarks selbst in einer homogenen Geräte-Gruppe mit gleichem Betriebssystem zumindest diskussionswürdig ist. Hinzu kommt, dass eine effektive Messung über die unterschiedlichen Plattformen methodisch schwierig ist – ein weiterer Faktor, der verstärkend zu der Feststellung beiträgt, dass die hier wie anderswo präsentierten Ergebnisse nur als Richtwert, nicht aber als ultimativ-objektive Darstellung der Realität angesehen werden müssen.
Die Auswahl der Benchmarks leitet sich wie gewohnt nicht nur von der Beliebtheit, sondern auch von den Schwerpunkten ab: Während Smartbench und CF-Bench auf die Gesamt- und GLBenchmark auf die GPU-Performance abzielen, ermittelt Linpack die pure Rechenpower und SunSpider und BrowserMark zielen auf die Performance des Browsers ab, sodass alle relevanten Aspekte abgedeckt werden. Gelistet werden fast ausschließlich Geräte, die einem Test unterzogen wurden.
Gemessen wurde gleich nach der ersten Geräte-Einrichtung, wobei aus jeweils drei Messungen je Benchmark der schnellste Wert in die Wertung einfließt. Nach der Installation der Benchmarks wurde das Gerät neugestartet und für einige Minuten im Idle belassen; zwischen den Durchläufen je Benchmark wurde das Gerät ebenfalls jeweils neugestartet.