Atari veräußert Spielerechte
Seit Januar hat der insolvente Spielehersteller auf einen zahlungskräftigen Investor gehofft – vergeblich. Nun soll das Unternehmen in einzelnen Teilen veräußert werden, um somit rund 22 Millionen US-Dollar an die Gläubiger zurückzahlen zu können.
Vor zehn Jahren übernahm der französische Spielehersteller Infogrames durch den Kauf von Hasbro Interactive die Namensrechte des einstigen Traditionsunternehmens. Nachdem anfänglich nur einige Bereiche des Unternehmens umbenannt wurden, firmierte man 2009 komplett unter dem Namen Atari. Trotz des prominenten Namens konnte das Unternehmen nicht an die Erfolge des einstigen Erfinders zahlreicher Automatenspiele wie „Asteroids“ oder „Missile Command“ sowie der legendären Atari-2600-Spielekonsole anknüpfen.
Nach einigen Rückschlägen meldete das Unternehmen im Januar diesen Jahres schließlich Insolvenz an. Nachdem in der darauf folgenden Zeit kein ausreichendes Kaufangebot geäußert wurde, steht nach Aussagen des Wall Street Journal nun der Einzelverkauf an, damit die Gläubiger zumindest einen Teil ihrer Auslagen zurückerhalten. Diesem Vorhaben bedarf es aber noch einer richterlichen Zustimmung.
Wenn diese erfolgt, könnte die Marke „Atari“ samt Spielepaket für rund 15 Millionen US-Dollar im Rahmen einer Auktion Mitte Juli zum Verkauf stehen. Des Weiteren sollen auch einzelne Lizenzen veräußert werden: So soll die Spielereihe „RollerCoaster Tycoon“ 3,5 Millionen US-Dollar einbringen, die Namensrechte der legendären Spieleserie „Test Drive“ stehen mit 1,5 Millionen zur Disposition. Käufer, die nicht so tief in die Tasche greifen möchten, können die Lizenz an der Spielereihe „Total Annihilation“ bereits für 250.000 US-Dollar erwerben.
Wie mit den bekannten Titeln aus früheren Tagen umgegangen wird, ist noch nicht bekannt.