Ausblick auf Firefox 22 und 23
Kaum hat die Mozilla-Foundation Firefox 21 freigegeben, sind, wie seit der Umstellung des Release-Zyklus üblich, die erste Beta-Version des für den 24. Juni geplanten Firefox 22 und die Aurora-Version von Firefox 23 freigegeben worden. Beide bieten bereits jetzt interessante Ausblicke auf die Neuerungen der kommenden Versionen.
Die erste Beta-Version von Firefox 22 hat erstmals WebRTC als vollständige Implementation standardmäßig aktiviert. Seit einigen Versionen ist bereits das Modul getUserMedia mit an Bord, das Kamera- und Mikrofon-Daten an den Browser weiterleitet. Darauf folgte die Interoperabilität mit Googles Browser Chrome. Der nächste Schritt war ein „Proof of Concept“, der auf dem Mobile World Congress 2013 in Barcelona im Februar belegte, dass Browser prinzipiell telefonieren können und auch von außen erreichbar sind.
Jetzt wurde das Echtzeitkommunikations-Framework WebRTC durch das Einfügen der beiden letzten Komponenten PeerConnection und DataChannels komplettiert. Mittels PeerConnection werden die Audio- und Video-Verbindungen in Echtzeit hergestellt, DataChannels erlaubt das Austauschen von Daten. Die dort getauschten Daten können beispielsweise Text, Video-Dateien oder Verweise auf Webseiten inklusive der Scrollposition sein, die man, auch während der Telefonverbindung, einfach in ein Chat-Fenster zieht.
Für die Zukunft plant Mozilla das WebRTC-Protokoll auch für Android anzubieten. Des Weiteren soll mit TURN eine Technik integriert werden, die Peer-to-Peer-Verbindungen herstellen kann, obwohl die NATs an einem oder beiden Enden eine Verbindung normalerweise blocken würden.
Während Firefox 22 in den Beta-Channel aufstieg, wurde der Platz im Aurora-Channel für Firefox 23 frei. Hier wird die in der stabilen Version von Firefox 21 begonnene Unterstützung für die hardwarebeschleunigte Wiedergabe von Material mit dem H.246-Videocodec fortgeführt, indem nun auch Windows Vista und – viel wichtiger – auch Windows 8 von der indirekten Unterstützung profitieren. Dabei bringt nicht der Browser den Codec mit, sondern bedient sich der entsprechenden APIs der jeweiligen Version des Betriebssystems.
Weiter ausgebaut wird in Firefox 23 auch das Blockieren von unverschlüsselten Inhalten auf ansonsten verschlüsselten Webseiten. Der sogenannte Mixed Content Blocker ist in dieser Version standardmäßig aktiv. Mixed Content bezeichnet hierbei die verschiedenen HTTP-Anteile einer HTTPS-Webseite. Hierbei unterscheidet man zwischen aktiven Inhalten, beispielsweise Scripten, und passiven Inhalten wie etwa Bildern. Firefox 23 blockiert Mixed Active Content, da etwa Scripte den Inhalt des HTTPS-Bereichs der Webseite manipulieren oder dort Daten entwenden könnten. Das Verhalten kann für einzelne Seiten auch vom Anwender deaktiviert werden.
Der Blink-Effekt wird von Firefox 23 nicht mehr unterstützt. Dazu wird sowohl das HTML-Tag <blink> als auch das CSS-Element text-decoration: blink nicht mehr unterstützt. Weitere Neuerungen können im Changelog eingesehen werden. Sowohl Beta 22 als auch Aurora 23 stehen auf der Mozilla-Webseite zum Download bereit.