Firefox OS auch für Smartphones der Oberklasse

Ferdinand Thommes
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Die Mozilla-Foundation möchte ihr mobiles Betriebssystem Firefox OS nicht nur in Smartphones der unteren Preisklasse platzieren, sondern auch Geräte der Oberklasse damit ausstatten. Das gab jetzt Li Gong, Senior-Vizepräsident der Mobilsparte bei Mozilla in einem Interview mit Computerworld bekannt.

Sony soll die erste Firma sein, die Firefox OS auf einem Premium-Gerät anbietet. Der Konzern hatte bereits im Februar ein experimentelles ROM für das Sony Xperia E veröffentlicht. Li Gong sagte am Rande der Global Mobile Internet Conference in Peking, Sony sei bekannt für sehr hochwertige Geräte und ein exzellentes Nutzer-Erlebnis. Derzeit sei man in der Diskussion über die Art des zu gestaltenden Produkts. Die Tatsache, dass der Markteintritt des neuen Betriebssystems auf der Einstiegsebene stattfindet, heiße nicht, dass man nicht nach Höherem strebe, das tue man durchaus, sagte Li Gong. Allerdings dauere es eine Weile, in der heutigen Mobilsparte ein eigenes Ökosystem aufzubauen. Trotzdem strebe man klar die dritte Position im Markt hinter Android und iOS an. Dazu ist derzeit mindestens ein Marktanteil von drei Prozent vonnöten, denn hinter den beiden Marktführern liegen BlackBerry mit drei Prozent und Microsofts Windows Phone mit 2,9 Prozent Marktanteil.

Erste Smartphones mit Firefox OS wurden von dem spanischen Start-up Geeksphone vor rund drei Wochen im Markt lanciert. Weitere Geräte sollen im Juni von Alcatel, Huawei, LG und ZTE erscheinen. Darüber hinaus wollen 18 Mobilfunkanbieter das neue System verwenden. Die relativ breite Unterstützung lässt Mozilla laut Li Gong hoffen, dass man mit Open Source und freiem Zugang ohne Preisschild auf die dritte Position im Markt aufsteigen könnte. Android sei zwar auch Open Source, jedoch im Entwicklungsprozess längst nicht so transparent wie Firefox OS. Mobilfunkanbieter und Hersteller könnten die jeweils neueste Version von Android erst anpassen, wenn diese bereits veröffentlicht sei.

Analysten dagegen sehen die Zukunft des neuen mobilen Betriebssystems nicht so rosig. Ihr Tenor lautet: Firefox OS kommt zu spät. Das Interesse der Mobilfunkanbieter sei größer als das der Käufer sein werde. Li Gong sieht die Vorteile von Mozilla in der Verwendung von HTML5 als Basis, was das Erstellen von Apps erleichtere. Darüber hinaus werde man mit den Geräten bei gleicher Leistung günstiger sein als die Mitbewerber.

Zurzeit können sich interessierte Entwickler bei Mozilla mit einer App-Idee melden und so ein kostenloses Geeksphone Keon mit Firefox OS zum Entwickeln erhalten.

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