HP Elitepad 900 im Test: Business-Tablet mit Windows 8 Pro
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Das Display des HP Elitepad 900 misst 10,1 Zoll, eine Diagonale, die bereits von anderen Tablets bekannt ist. Die Auflösung beträgt vergleichsweise geringe 1.280 × 800 Bildpunkte. Gerade in Anbetracht anderer kostspieliger Tablets in ähnlichen Preisbereichen kann das Elitepad 900 nicht mit den besten Displays der Klasse mithalten. Höhere Auflösungen bieten unter anderem das iPad mit Retina Display der 3. und 4. Generation oder auch das Google Nexus 10.
Eine höhere Auflösung ist vor allem bei Texten oder Multimedia-Inhalten hilfreich, da sie das Lesen vereinfacht respektive die Darstellungsqualität von hochauflösenden Medien erheblich verbessern kann. Gerade in Anbetracht des Preises, der sehr wahrscheinlich auch der Lizenz für das vollständige Windows 8 Pro geschuldet ist, wirkt die Auflösung veraltet und Fehl am Platz.
Glücklicherweise kann das Elitepad 900 in den anderen Bereichen fast vollständig überzeugen oder zumindest durchschnittliche Werte erreichen. Betrachtet man die Blickwinkelabhängigkeit des Displays, so überzeugt diese mit sehr großzügigen Blickwinkeln, die auch bei seitlicher Betrachtung der Inhalte die Qualität aufrecht erhält. Auch die Farbdarstellung kann überzeugen, vor allem in der farbintensiven Oberfläche von Windows 8, der „Modern UI“, zeigt sich der Bildschirm des für Geschäftskunden gedachten Tablets mit natürlichen, aber keineswegs blassen Farben.
Die Spiegelung des Display lassen sich aufgrund von Gorilla Glass 2 und dem kapazitiven Bildschirm schwer vermeiden, fallen allerdings nicht stärker aus als bei anderen Tablets. Bei den Messwerten zeigt sich das Display im Mittelfeld unserer Gruppe, die maximale Helligkeit liegt bei 334 cd/m² und der Kontrast bei 942:1.
Als optimalen Weißpunkt sehen wir D65 an, also eine Farbtemperatur von 6.500 Kelvin (K). Dies entspricht nach gängiger Definition einem mittlerem Tageslicht und ist der Weißpunkt der gängigen Farbräume sRGB und AdobeRGB. Eine Abweichung von einigen hundert bis etwa 1000 K ist bei Mobiltelefonen als noch akzeptabel anzusehen, einige Displays – bauartbedingt vor allem OLED-Modelle – liegen allerdings beim Weiß und noch mehr bei Grautönen oft im Bereich um 10.000 K, was bereits als deutlicher Blaustich wahrnehmbar ist. Sehr viele Displays von Smartphones und Notebooks treffen zwar den Weißpunkt von 6.500 K relativ genau, weichen aber bei Grautönen und anderen mittleren Farbtönen deutlich mit einem Blaustich ab. Vor allem bei gleichzeitigem Auftreten von Grau und Weiß ist diese ungleichmäßige Graubalance wahrnehmbar.
Gegenüber der LCD-Technik weisen OLED-Bildschirme einige Besonderheiten auf, die sich teilweise in unseren Messungen niederschlagen und erklärungsbedürftig sind. Zum einen ist das der bekanntermaßen hohe Kontrast, der bei OLED durch die selbstleuchtenden Pixel möglich ist – es gibt hier kein Backlight, welches durch das Panel mehr oder weniger stark abgedunkelt wird, sondern ein schwarz angesteuerter Pixel ist tatsächlich komplett schwarz und leuchtet nicht. Da das Kontrastverhältnis den Quotienten zwischen der Helligkeit von Weiß und Schwarz angibt, ergibt die Kontrastmessung bei OLED-Displays theoretisch eine Division durch Null und damit ein nicht definiertes Ergebnis – in der Praxis gibt es bei der Schwarzmessung immer eine gewisse Resthelligkeit durch Streulicht und ein Signalrauschen beim Messgerät, sodass Kontrastergebnisse im fünfstelligen Bereich entstehen. Da die Darstellung dieser Kontrastwerte im Balkendiagramm den irreführenden Eindruck erzeugen, der Kontrast wäre bei OLED sichtbar um viele Größenordnungen besser, haben wir uns entschieden als Kontrast maximal 5000:1 darzustellen und auf diese Erklärung zu verweisen. Im Alltag ist der Unterschied allenfalls in sehr dunklen Umgebungen deutlich wahrnehmbar, bei Tageslicht sind Faktoren wie die Reflexionen der Displayoberfläche wesentlich wichtiger.
Die zweite Besonderheit ist die beim derzeitigen Stand der Technik verhältnismäßig geringe Lebensdauer der blauen Leuchtelemente bei OLED-Displays. Dies veranlasst die Hersteller dazu, zur Steigerung der Lebensdauer bei einigen Displays die klassische RGB-Subpixelmatrix durch alternative Anordnungen abzulösen. Bekannt ist dabei beispielsweise Samsungs „PenTile“-Matrix, deren Hauptmerkmal die Vergrößerung der blauen und roten Subpixel ist – allerdings bei gleichzeitiger Halbierung ihrer Anzahl. Das bedeutet, dass bei gleicher Nennauflösung diese Displays eine geringere Anzahl von Subpixeln aufweisen als Displays mit der bewährten RGB-Matrix. Jeder Pixel verfügt weiterhin über seinen eigenen grünen Subpixel, teilt sich aber den jeweiligen roten und blauen Subpixel mit seinem Nachbarpixel. Das ganze führt bei gleicher Nennauflösung zu einer geringeren tatsächlichen Auflösung und an Kontrastkanten zu Farbsäumen, die vor allem die Lesbarkeit von Text deutlich verringern können.