Lian Li PC-Q28 im Test: Neues Gehäuse, altes Konzept
6/6Fazit
Unsere Meinung über das Lian Li PC-Q28 fällt überwiegend positiv aus. Es weist die gewohnte und gute Lian-Li-Qualität auf und erlaubt sich keine Patzer in der Verarbeitungsqualität, was bei vielen Gehäusen alles andere als selbstverständlich ist. Das PC-Q28 hingegen ist rundum solide aufgebaut, stabil und sein Erscheinungsbild absolut zeitlos.
Durch die für ein Gehäuse, das nur Platinen im Mini-ITX-Format aufnimmt, großzügigen Abmessungen stehen leistungsfähiger Hardware im PC-Q28 viele Türen offen, wenn man sich an die vorgegebenen Einbaumaße hält. In Anbetracht unserer Temperaturmessungen können kleine, dank dem technischen Fortschritt aber durchaus potente Spielsysteme problemlos Einzug in das kleine Gehäuse von Lian Li halten. Für den Einbau der Hardware erweist sich die hohe Modularität des Chassis als sehr nützlich und Nerven schonend.
Doch das Lian Li PC-Q28 hat auch seine Schwächen: Ein Hauptkritikpunkt richtet sich gegen den verbauten 140-mm-Lüfter, welcher im Betrieb mit fünf Volt nicht anläuft. Startet man ihn mit höherer Spannung und regelt diesen anschließend auf fünf Volt herunter, dreht er sich jedoch weiter. Dieser Umweg, welcher wiederum mit Zusatzkosten verbunden ist, ist aus unserer Sicht für die meisten Kunden kein gangbarer Weg.
Der Frontlüfter muss also zwangsläufig mit einer höheren Drehzahl betrieben werden, was sich neben dem positiven Effekt des erhöhten Luftdurchsatzes negativ auf die Geräuschkulisse auswirkt. Denn die Lautstärkewerte auf 12 Volt fallen dann nicht mehr ganz zufriedenstellend aus. Wiederum positiv überrascht sind wir von der Festplattenentkopplung. Mit relativ wenig Materialaufwand ist es Lian Li gelungen, das PC-Q28 nahezu unempfindlich für mechanische Resonanzen zu machen.
- Gebürstetes Aluminium
- Gute Verarbeitungsqualität
- Gute Verwindungssteifigkeit
- Gute Festplattenentkopplung
- Modularer Festplattenkäfig
- 295 mm Platz für High-End-Grafikkarten
- Maximale CPU-Kühlerhöhe von 100 mm
- Kein Lüftergitter für Frontlüfter
- Staubfilter muss abgeschraubt werden
- Keine Blende die das Laufwerk versteckt
- Anlaufspannung des 140-mm-Lüfters
Eins steht zum Ende hin jedoch fest: Ein Meisterwerk ist das PC-Q28 nicht geworden. Vielmehr ist es eine im Vergleich zum ehemaligen PC-Q08 schwer zu beurteilende, mittelprächtige Weiterentwicklung, die nach wie vor ihre Stärken, aber auch neue Schwächen aufweist. Neuerungen und etwas mehr Tiefgang wären durchaus erfrischend. Beispielsweise bei den mitgelieferten Lüftern wäre eine Änderung überfällig, schließlich ist es nicht das erste Mal, dass ein Ventilator von Lian Li bei geringer Spannung nicht anläuft.
Wer sich einen platzsparenden Rechner zum Spielen anschaffen möchte, für den wäre das PC-Q28 eine Überlegung wert, ebenso wie bei dem deutlich kleineren und zeitgleich erschienenen PC-Q27 für Office-Anwendungen. Wer allerdings bereits einen Vorläufer wie das PC-Q18 oder das PC-Q08 besitzt, der sollte sich gut überlegen, ob die Detailveränderungen eine Neuanschaffung rechtfertigen.
Das Sample für den Test wurde uns freundlicherweise von Lian Li zur Verfügung gestellt.
Preisvergleich
Das Lian Li PC-Q28 ist in zwei Farben erhältlich. Während ein B hinter dem Namen für eine schwarz eloxierte Oberfläche steht, bezeichnet ein A die silber eloxierte Ausgabe. Aktuell ist das Lian Li PC-Q28 noch nicht in unserem Preisvergleich gelistet.
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