Nvidia GeForce GTX 770 im Test: Asus, Gainward und Nvidia im Vergleich
12/14Sondertests
Wie hoch taktet der Turbo?
Die GeForce GTX 770 kommt wie die GeForce GTX Titan und GeForce GTX 780 mit GPU Boost 2.0 daher, sodass der anliegende Takt nicht nur durch das Power Target (maximale Leistungsaufnahme), sondern auch durch das so genannte „Temperature Target“, sprich eine vorher festgelegte Temperaturschwelle von maximal 80 °C, bestimmt wird. Damit erhält das benutzte Gehäuse sowie die Belüftung einen großen Einfluss auf die endgültige Geschwindigkeit der GeForce GTX 770.
Wir setzen ein geschlossenes Gehäuse inklusive zwei sich langsam drehender Lüfter für unsere Grafikkarten-Tests ein, um ein realitätsnahes Szenario zu simulieren. Wir gehen deshalb davon aus, dass unsere Werte mit denen im heimischen PC vergleichbar sind.
Darüber hinaus ist es für das korrekte „Benchmarken“ entscheidend, den Rechner und damit die Grafikkarte „aufzuwärmen“. Denn bei (normal) hohen Temperaturen taktet die GeForce GTX 770 in den Standardeinstellungen teils deutlich niedriger als bei geringen Temperaturen, die nach dem Starten des Spiels zwangsweise noch gegeben sind. Dementsprechend heizen wir das Spiel 15 Minuten auf. Ein längeres Aufheizen hat keinen weiteren Unterschied ergeben. Neben den Standardeinstellungen testen wir darüber hinaus die Maximaleinstellung (Power Target bei 106 Prozent mit einer GPU-Zieltemperatur von 94 Grad Celsius).
Spiel | Base-Clock | Boost-Clock | „unser“ Takt | +6% Power 94° Celsius |
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Alan Wake | 1.046 MHz | 1.085 MHz | 1.097 MHz | 1.150 MHz |
Anno 2070 | 1.046 MHz | 1.085MHz | 1.045 MHz | 1.150 MHz |
Assassin's Creed 3 | 1.046 MHz | 1.085 MHz | 1.045 MHz | 1.150 MHz |
Battlefield 3 | 1.046 MHz | 1.085 MHz | 1.110 MHz | 1.150 MHz |
Crysis 2 | 1.046 MHz | 1.085 MHz | 1.058 MHz | 1.150 MHz |
Crysis 3 | 1.046 MHz | 1.085 MHz | 1.097 MHz | 1.150 MHz |
Dirt: Showdown | 1.046 MHz | 1.085 MHz | 1.084 MHz | 1.150 MHz |
Far Cry 3 | 1.046 MHz | 1.085 MHz | 1.045 MHz | 1.150 MHz |
Hitman: Absolution | 1.046 MHz | 1.085 MHz | 1.097 MHz | 1.150 MHz |
Max Payne 3 | 1.046 MHz | 1.085 MHz | 1.084 MHz | 1.150 MHz |
MoH: Warfighter | 1.046 MHz | 1.085 MHz | 1.084 MHz | 1.150 MHz |
Metro 2033 | 1.046 MHz | 1.085 MHz | 1.058 MHz | 1.150 MHz |
Planetside 2 | 1.046 MHz | 1.085 MHz | 1.045 MHz | 1.150 MHz |
Project Cars | 1.046 MHz | 1.085 MHz | 1.084 MHz | 1.150 MHz |
Risen 2 | 1.046 MHz | 1.085 MHz | 1.045 MHz | 1.150 MHz |
Skyrim | 1.046 MHz | 1.085 MHz | 1.045 MHz | 1.150 MHz |
The Witcher 2 | 1.046 MHz | 1.085 MHz | 1.084 MHz | 1.150 MHz |
Tomb Raider | 1.046 MHz | 1.085 MHz | 1.045 MHz | 1.150 MHz |
Auch die GeForce GTX 770 erreicht bei den Standardeinstellungen in vielen Spielen nicht die von Nvidia angegebene „durchschnittliche Turbo-Frequenz“. In gleich sieben Spielen agiert die Grafikkarte gar nur mit dem Basis-Takt, einzig in neun Spielen wird der Turbo-Takt erreicht oder überschritten. In zwei Titel taktet der 3D-Beschleuniger zwischen dem Base- und dem Boost-Takt. Die höchste Frequenz messen wir in Battlefield 3 mit 1.110 MHz. Maximal möglich sind 1.150 MHz.
Maximiert man die Zieltemperatur auf 94 Grad Celsius und das Power Target auf 106 Prozent, schafft es die GeForce GTX 770 in jedem von uns getesteten Spiel den maximalen Turbo von 1.150 MHz zu erreichen.
Im gleichen Atemzug hat dies jedoch auch Folgen für die Leistungsaufnahme, die Temperatur und die Lautstärke. Denn so wird die GeForce GTX 770 dann nicht nur 6,5 Dezibel lauter, sondern zieht auch 42 Watt mehr aus der Steckdose. Die GPU-Temperatur steigt um drei Grad Celsius an.
Geschwindigkeitseinfluss des Turbos
Nun wollen wir uns anschauen, in wie weit die Grafikkarte Geschwindigkeit gewinnen kann, wenn man die Softwarelimitierung bezüglich Temperatur und Leistungsaufnahme aufhebt.
Die GeForce GTX 770 gewinnt nicht so viel Leistung wie die GeForce GTX 780, wenn man das Power Target und das Temperature Target maximiert. im Durchschnitt legt die neue Nvidia-Karte dann um fünf Prozent zu. Den größten Leistungssprung messen wir in Anno 2070: Dort steigt die Performance um neun Prozent an.
Bioshock: Infinite, Metro: Last Light, Folding@Home
Bioshock: Infinite sowie Metro: Last Light sind zwei der optisch schönsten derzeit erhältlichen Spiele, die jedoch zu spät erschienen sind, um sie in unseren Standard-Testparcours aufnehmen könnten. Dennoch bieten wir einen kleinen Einzeltest unter 2.560 × 1.600 mit FXAA-Kantenglättung sowie 16-facher anisotroper Filterung an. Darüber hinaus haben wir uns auch den offiziellen Benchmark zu Folding@Home, den FHBench, angeschaut, der die OpenCL-Schnittstelle nutzt. Das interessante daran: Neben Single-Precision kann dieser auch Double-Precision nutzen.
In Bioshock: Infinite muss sich die GeForce GTX 770 der Radeon HD 7970 GHz Edition geschlagen geben, die ihre Arbeit um sechs Prozent schneller verrichtet. Der Vorsprung zur GeForce GTX 680 beträgt zehn Prozent, während die GeForce GTX 780 zwölf Prozent schneller rechnet.
In Metro: Last Light schafft es die neue Nvidia-Karte dagegen, sich um elf Prozent vor die Radeon HD 7970 GHz Edition zu setzen. Die Differenz zur GeForce GTX 680 beträgt zehn Prozent, die zur GeForce GTX 780 17 Prozent.
Ein völlig anderes Bild ergibt sich im Folding@Home-Benchmark. Dort hat die GeForce GTX 770 keine Chance gegen die im GPU-Computing starke Radeon HD 7970 GHz Edition und muss sich bei einfacher Genauigkeit um satte 37 Prozent geschlagen geben. Die Mehrleistung zur GeForce GTX 680 beträgt vier Prozent, der Rückstand auf den größeren Bruder hohe 28 Prozent – hier kommt die bessere GPU-Computing-Leistung des GK110 zum Tragen. Da Nvidia die GeForce GTX 770 bei doppelter Genauigkeit stark ausbremst, ist der Rückstand zur AMD-Konkurrenz enorm: 64 Prozent.