Samsung Galaxy Note 8.0 im Test: Das Telefon-Tablet mit Digitizer S Pen
3/6Display
Auf den ersten Blick zeigt sich auch das Display in typischer Samsung-Manier. Kräftige Farben sind das erste, was dem Nutzer entgegenstrahlt und zunächst ein AMOLED-Display vermuten lässt. Doch beim Galaxy Note 8.0 setzt Samsung auf ein acht Zoll großes Super Clear LCD, was sich als gute Wahl herausstellt.
Denn das mit 1.280 × 800 Bildpunkten auflösende Display ist nicht nur sehr hell, sondern stellt die angesprochenen kräftigen Farben nicht übertrieben dar und bietet darüber hinaus aus allen Blickwinkeln ein qualitativ annähernd gleichbleibendes Bild. Obendrein kann die Helligkeit über einen sehr breit gefächerten Bereich geregelt werden. Selbst im Automatikmodus kann ein Offset von -5 bis +5 eingestellt werden.
Nicht ganz auf Augenhöhe mit anderen Geräten ist indes der Kontrast. Mit einem Schwarzwert von 0,6 cd/m² und einer Maximalhelligkeit von 453 cd/m² erreicht das Galaxy Note 8.0 einen Wert von 781:1, womit sich das Tablet im Mittelfeld einsortiert. Auch bei der Auflösung hätten wir uns in dieser Preisklasse mehr gewünscht. Dank RGB-Matrix kommt das Galaxy Note 8.0 aber immerhin auf 189 ppi, was im Alltag nur selten einzelne Pixel sichtbar macht.
Abgesehen vom Nexus 10 und ATIV Smart PC Pro bietet Samsung aber generell keine Tablets mit Full-HD- oder einer noch höheren Auflösung an. Hier sollte das Unternehmen nachbessern. Abseits dieser Kritikpunkte hinterlässt das Display aber einen guten Eindruck.
Als optimalen Weißpunkt sehen wir D65 an, also eine Farbtemperatur von 6.500 Kelvin (K). Dies entspricht nach gängiger Definition einem mittlerem Tageslicht und ist der Weißpunkt der gängigen Farbräume sRGB und AdobeRGB. Eine Abweichung von einigen hundert bis etwa 1000 K ist bei Mobiltelefonen als noch akzeptabel anzusehen, einige Displays – bauartbedingt vor allem OLED-Modelle – liegen allerdings beim Weiß und noch mehr bei Grautönen oft im Bereich um 10.000 K, was bereits als deutlicher Blaustich wahrnehmbar ist. Sehr viele Displays von Smartphones und Notebooks treffen zwar den Weißpunkt von 6.500 K relativ genau, weichen aber bei Grautönen und anderen mittleren Farbtönen deutlich mit einem Blaustich ab. Vor allem bei gleichzeitigem Auftreten von Grau und Weiß ist diese ungleichmäßige Graubalance wahrnehmbar.
Gegenüber der LCD-Technik weisen OLED-Bildschirme einige Besonderheiten auf, die sich teilweise in unseren Messungen niederschlagen und erklärungsbedürftig sind. Zum einen ist das der bekanntermaßen hohe Kontrast, der bei OLED durch die selbstleuchtenden Pixel möglich ist – es gibt hier kein Backlight, welches durch das Panel mehr oder weniger stark abgedunkelt wird, sondern ein schwarz angesteuerter Pixel ist tatsächlich komplett schwarz und leuchtet nicht. Da das Kontrastverhältnis den Quotienten zwischen der Helligkeit von Weiß und Schwarz angibt, ergibt die Kontrastmessung bei OLED-Displays theoretisch eine Division durch Null und damit ein nicht definiertes Ergebnis – in der Praxis gibt es bei der Schwarzmessung immer eine gewisse Resthelligkeit durch Streulicht und ein Signalrauschen beim Messgerät, sodass Kontrastergebnisse im fünfstelligen Bereich entstehen. Da die Darstellung dieser Kontrastwerte im Balkendiagramm den irreführenden Eindruck erzeugen, der Kontrast wäre bei OLED sichtbar um viele Größenordnungen besser, haben wir uns entschieden als Kontrast maximal 5000:1 darzustellen und auf diese Erklärung zu verweisen. Im Alltag ist der Unterschied allenfalls in sehr dunklen Umgebungen deutlich wahrnehmbar, bei Tageslicht sind Faktoren wie die Reflexionen der Displayoberfläche wesentlich wichtiger.
Die zweite Besonderheit ist die beim derzeitigen Stand der Technik verhältnismäßig geringe Lebensdauer der blauen Leuchtelemente bei OLED-Displays. Dies veranlasst die Hersteller dazu, zur Steigerung der Lebensdauer bei einigen Displays die klassische RGB-Subpixelmatrix durch alternative Anordnungen abzulösen. Bekannt ist dabei beispielsweise Samsungs „PenTile“-Matrix, deren Hauptmerkmal die Vergrößerung der blauen und roten Subpixel ist – allerdings bei gleichzeitiger Halbierung ihrer Anzahl. Das bedeutet, dass bei gleicher Nennauflösung diese Displays eine geringere Anzahl von Subpixeln aufweisen als Displays mit der bewährten RGB-Matrix. Jeder Pixel verfügt weiterhin über seinen eigenen grünen Subpixel, teilt sich aber den jeweiligen roten und blauen Subpixel mit seinem Nachbarpixel. Das ganze führt bei gleicher Nennauflösung zu einer geringeren tatsächlichen Auflösung und an Kontrastkanten zu Farbsäumen, die vor allem die Lesbarkeit von Text deutlich verringern können.