Seagate 600 SSD 480 GB im Test: Die erste SSD vom Festplattenhersteller
Einleitung
Die Hersteller traditioneller Festplatten waren gegenüber Solid State Drives lange Zeit sehr zurückhaltend und zogen es vor, sich auf ihre Kernkompetenz zu konzentrieren. So begnügte man sich bei Seagate zunächst damit, Flash-Speicher in Form von Hybrid-Laufwerken wie der Momentus XT auf den Markt zu bringen, bei denen eine vergleichsweise geringe Menge Flash-Speicher als Lese-Cache für häufig genutzte Dateien dient, um die entsprechenden Dateizugriffe zu beschleunigen. Nach ersten Solid State Drives für den Enterprise-Markt, wie zuletzt der Pulsar XT.2, wagt sich das Unternehmen mit der Seagate 600 nun zum ersten Mal an eine SSD für den Endverbrauchermarkt. Die im vergangenen Juni angekündigte Kooperation mit DensBits, mit der Seagate langfristig nicht weniger als die Marktführerschaft anstrebt, scheint jedoch noch keine Früchte zu tragen, denn bei der Seagate 600 vertraut Seagate ebenso wie beim Serverableger 600 Pro auf Controller-Technologie von Link_A_Media Devices (LAMD), die mittlerweile von Hynix übernommen wurden.
Seagate 600 im Überblick
Bei der Auswahl der Lieferanten für die erste Mainstream-SSD setzte Seagate auf Link_A_Media Devices und Toshiba. Der LM87800-Controller von LAMD stammt ursprünglich aus dem Enterprise-Bereich, kommt im Konsumentensegment aber auch schon in der Corsair Neutron GTX zum Einsatz. Er verfügt über zwei ARM-Kerne, wobei jeweils einer für die Kommunikation mit den NAND-Chips und mit der Host-Seite zuständig ist. Wie derzeit üblich, verfügt auch der LAMD-Controller über acht Speicherkanäle, die jeweils bis zu vier ONFi-2.3-NAND- oder Toggle-NAND-Chips ansteuern können. Seagate hat sich – wie auch Corsair – für den Einsatz von in 19 Nanometer Strukturbreite gefertigtes MLC-NAND mit Toggle-Interface von Toshiba entschieden und bietet Varianten mit 120, 240 und 480 GB Speicherkapazität an – jeweils mit 5 oder 7 Millimetern Bauhöhe. Neben dem Controller sind zwei je 128 MB große DDR2-800-Bausteine von Micron als Cache verlötet, bei der 120-GB-Variante der SSD könnte es, analog zur Neutron GTX, nur ein Baustein sein.
Kapazität | 120 GB | 240 GB | 480 GB |
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Format | 2,5 Zoll; 7 oder 5 mm Bauhöhe | ||
Schnittstelle | SATA 6 Gb/s | ||
Controller | LAMD LM87800 | ||
NAND-Flash | MLC (19 nm, Toshiba) | ||
Leisungsaufnahme (Idle/Durchschnittlicher Betrieb | 1,1 W /1,57 W | 1,1 W / 1,59 W | |
Max. Schreibvolumen (TBW) | 36,5 TB / 20 GB/Tag über 3 Jahre | 72 TB / 40 GB/Tag über 3 Jahre | |
Garantie | 3 Jahre oder Erreichen des max. Schreibvolumens | ||
Lesen (128 KB) | über 500 MB/s | ||
Schreiben (128 KB) | über 300 MB/s | über 400 MB/s | |
Random Read (4 KB) | 80.000 IOPS | ||
Random Write (4 KB) | 60.000 IOPS | 70.000 IOPS |
Der Controller ist über ein Wärmeleitpad direkt mit dem recht massiven Metallgehäuse verbunden, das als passiver Kühlkörper dient. Die Abdeckung ist hingegen ein relativ dünnes Blech, das mit Federklemmen am Gehäuse befestigt ist und sich nicht abnehmen lässt, ohne dabei das Blech zu verformen.