Sega und Gearbox wegen „Aliens: Colonial Marines“ verklagt
Der (wortwörtlich) Horror-Shooter „Aliens: Colonial Marines“ zog nicht nur schlechte Kritiken und enttäuschte Fans nach sich, sondern hat nun auch einen Rechtsstreit zur Folge: Vor einem kalifornischen Gericht hat die Anwaltskanzlei Edelson LLC für ihren Mandanten Damion Perrine eine Sammelklage eingereicht.
Im Kern geht es dabei erneut um die Diskrepanz zwischen der bekannten E3-Gameplay-Demo des Spiels und der fertigen, angeblich in nur neun Monaten entwickelten Version, die den Handel erreichte – letztere war hinsichtlich der Grafik, KI, Animationen und den gezeigten Sequenzen selbst von deutlich schlechterer Qualität. Obwohl Gearbox zumindest einige der fehlenden Features über einen großen Patch nachgereicht hat, musste Publisher Sega vor der britischen Werbeaufsichtsbehörde Advertising Standards Authority (ASA) einräumen, dass das Demo-Material irreführend sei.
Darauf bezieht sich auch die Polygon vorliegende Sammelklage, die insbesondere hervorhebt, dass Testmuster des Spiels mit einer erst zum Erscheinungstag des Spiels endenden NDA versehen wurden. Vorbesteller und „Early Adopter“ hätten daher keine Möglichkeit gehabt, sich über die Diskrepanz zwischen suggerierter und tatsächlicher Qualität zu informieren: „Jede der 'actual gameplay'-Sequenzen behauptete, Käufern genau das zu zeigen was sie kaufen könnten: ein Videospiel auf Basis modernster Technologie mit sehr spezifischen Features und Qualitätsmerkmalen.“. Dabei beruft sich die Kanzlei auch auf einen Tweet von Randy Pitchford, dem Gearbox-CEO, der die bemängelten Diskrepanzen bestätigte.
Bevor über die Höhe einer eventuellen Entschädigung für betroffene Käufer verhandelt werden kann, muss das Gericht die Klage jedoch zunächst anerkennen. Anschließend muss, sofern Gearbox und Sega keine außergerichtliche Einigung anstreben, die Anzahl betroffener Käufer ermittelt und informiert werden. Erst dann ist mit der Fortführung des Verfahrens zu rechnen.