Ubisoft entlässt Assassin’s-Creed-Schöpfer Patrice Désilets
Mit der im Januar dieses Jahres vollendeten Übernahme von THQ Montreal durch Ubisoft kehrte der Assassin’s-Creed-Schöpfer Patrice Désilets zurück, nachdem er das Unternehmen im Jahr 2010 verlassen hatte. Die neue Zusammenarbeit war allerdings nur von kurzer Dauer, denn Ubisoft und Désilets gehen nun wieder getrennte Wege.
Dies gab der französische Publisher gegenüber der Internetseite Kotaku bekannt und liefert für diese Entscheidung zugleich eine entsprechende Begründung. So habe man der Ansicht von Ubisoft zufolge im Rahmen der Übernahme von THQ Montreal „in gutem Glauben“ mit Desilets diskutiert und versucht, dessen und die eigenen Visionen aufeinander abzustimmen - dies jedoch ohne Erfolg. „Als Resultat hat Desilets das Studio verlassen.“, so das Unternehmen weiter. Der Fokus des Herstellers liege nun auf dem restlichen Team, welches fleißig an kommenden Projekten arbeite und die Wurzel des vergangenen und zukünftigen Erfolgs von Ubisoft Montreal sei.
Désilets hatte als Creative Director von Assassin's Creed und Assassin's Creed II eine der heute wichtigsten Marken des Publishers entscheidend mitgeprägt. Im Jahr 2010 hatte sich der Kanadier allerdings für THQ entschieden und fing nach einer vertraglich auferlegten Pause von einem Jahr beim inzwischen durch Ubisoft übernommenen Spielstudio THQ Montreal an. Damit löste er einen Rechtsstreit mit Ubisoft aus, da THQ einige seiner ehemaligen Kollegen von Ubisoft Montreal abgeworben hatte. Trotz allem gaben beide Parteien nach der Übernahme von THQ Montreal durch Ubisoft im März 2013 zu verstehen, dass man sich zukünftig professionell verhalten und gezielt zusammenarbeiten möchte.
Patrice Désilets hat zu seinem Ausscheiden jedoch eine andere Sicht der Dinge: „Entgegen irgendwelcher früheren Statements wurde ich heute Morgen von Ubisoft entlassen.“ So wurde Désilets laut eigenen Angaben persönlich über die Kündigung informiert, bekam ein Kündigungsschreiben übergeben und wurde unfeierlich von zwei Wachleuten aus dem Gebäude eskortiert – ohne sich von seinen Team verabschieden oder seinen persönlichen Besitz einpacken zu können.“
„Es war nicht meine Entscheidung“, so Désilets gegenüber Polygon. „Ubisofts Aktionen sind haltlos und unbegründet. Ich habe die Absicht, energisch gegen Ubisoft für meine Rechte, mein Team und mein Spiel zu kämpfen.“