Xigmatek Tauro 400 Watt Netzteil im Test: Fazit: Durchgefallen
2/8Äußeres
Die äußere Gestaltung des Tauro wird von den großen orangen Aufklebern sowie dem großen 135-mm-Lüfter dominiert. Abgesehen von diesen Akzenten bleibt das Tauro unauffällig: Dunkle Lackierung, klassisches Lüftergitter mit Hersteller-Logo – Xigmatek folgt bewährten Pfaden.
Bei der Umsetzung gibt es keine Überraschungen, die Verarbeitung des Netzteilgehäuses ist gut. Auch an einen Kunststoffring zur Sicherung des Kabeldurchlass wurde gedacht. Die Kabelummantelungen sind ebenfalls sauber verarbeitet, aber nicht ansatzweise blickdicht.
Kabelausstattung
Xigmatek verzichtet beim Tauro auf ein modulares Kabelmanagement, alle Kabel sind fest mit dem Netzteilgehäuse verbunden. Die Kabellängen sind mit 50 cm für den 20+4-Pol-ATX-Hauptstecker, 60 cm für den 4+4-Pol-CPU-Strang und 50 cm für den 6+2-Pol-PCIe-Grafikkartenanschluss durchschnittlich. Wir würden uns auch in der 400-Watt-Klasse einen zweiten Grafikkartenanschluss wünschen – sparsame CPUs und leistungsfressende Grafikkarten sind heute eine in vielen Computern anzutreffende Kombination.
Anzahl | Kabeltyp | Länge in cm |
---|---|---|
fest | ||
1 | 20+4-Pin ATX | 50 |
1 | 4+4-Pin EPS | 60 |
1 | 1× PCIe (6+2-Pin) | 50 |
2 | 2× SATA – 1×Molex | 40 – 55 – 69 |
1 | 1×SATA – 2×Molex – 1×FDD | 40 – 55 – 69 – 82 |
Technik
Nach dem Lösen der Schrauben und dem Öffnen des Netzteils fällt unser Blick auf die Elektronik. Wie immer gilt: Nicht nachmachen – Lebensgefahr!
Die Elektronik des Xigmatek Tauro wird von Andyson gefertigt. Der auf Xigmatek gelabelte 135-mm-Lüfter DFS132512H wird von Young Lin hergestellt und verwendet ein Gleitlager. Xigmatek setzt auf eine kleine Luftleit-Folie zur Optimierung der Kühlwirkung des Luftstroms, unserer Erfahrung nach erhöht dieses Hindernis im Luftstrom jedoch auch leicht die Lautstärke, da zusätzliche Verwirbelungen entstehen.
Die Eingangsfilterung des Netzteil beginnt direkt an der Eingangsbuchse mit einem X-Kondensator, auf der Hauptplatine folgen zwei Spulen, ein Paar Y-Kondensatoren, ein weiterer X-Kondensator, der MOV als passiver Überspannungsschutz sowie ein Heißleiter (NTC) zur Begrenzung des Einschaltstroms. Ein weiteres Paar Y-Kondensatoren wäre an dieser Stelle noch zu erwarten, ist aber nicht vorhanden. Bei der Bestückung setzt Xigmatek auf preiswerte Lösungen: Als Primärkondensator kommt ein 85-Grad-Elko mit 150 Mikrofarad Kapazität und 400 Volt Spannungsfestigkeit zum Einsatz. Sicher – Primärkondensatoren werden kaum belastet, da uns zu Jun Fus aktuellen Produkten jedoch noch keine Langzeiterfahrungen vorliegen, würden wir auf bewährtere Lösungen der Mittelklasse z.B. von Teapo bevorzugen.
Auf der Sekundärseite setzt der Hersteller auf 105-Grad-Elektrolytkondensatoren von Teapo – Mittelklasse. Als Sicherungschip kommt der Wt7525 von Weltrend zum Einsatz. Dieser stellt die meisten versprochenen Schutzschaltungen laut Datenblatt zur Verfügung, Überlastschutz und interessanterweise auch der Überhitzungsschutz sind hingegen im PWM/PFC-Controller (STR-A6069H) realisiert.
Unsere Analyse der Platine zeigt, dass es sich nicht um ein natives Single-Rail-Design handelt. Die verwendete Platine bietet zwei getrennt gesicherte +12-Volt-Leitungen. Die Lötqualität der Hauptplatine ist insgesamt durchwachsen, aber unproblematisch. Beim Kürzen der Kabel könnte der Hersteller engagierter zu Werke gehen.