Alle Daten europäischer Nutzer von Megaupload gelöscht
Alle Nutzerdaten, die von Megaupload in Europa gespeichert wurden, sind unwiderruflich verloren, das gab Kim Dotcom am Mittwoch per Twitter bekannt. Alle Nutzerdaten und Beweise für seine Verteidigung seien somit verloren.
In einem Interview auf Torrentfreak äußerte sich Dotcom entrüstet:
Alles was ich zum jetzigen Zeitpunkt sagen kann, ist dass jeder sehr enttäuscht ist. Das ist der schlimmste Tag seit der Razzia für mich, weil ich jeden Tag dafür kämpfe damit die Nutzer ihre Daten zurückerhalten. Jeden Tag!
In einer Pressemitteilung äußerte sich Hoster Leaseweb zur Kritik. Der Anbieter bedankt sich jedoch zugleich, dass Megaupload lange Zeit ein sehr geschätzter Kunde war und wünscht Dotcom beim anstehenden Verfahren viel Erfolg.
Die Daten befanden sich zuletzt auf noch 630 Servern. 60 Server wurden im Zuge der weltweiten Hausdurchsuchungen von der FIOD, der niederländischen Anti-Betrugsbehörde, beschlagnahmt und in die Vereinigten Staaten gebracht. Nach einem Jahr Funkstille seitens Megaupload habe sich Leaseweb dazu entschlossen die Daten zu löschen und Megaupload darüber informiert, so der Anbieter. Nachdem der Hosting-Provider keine Antwort erhalten habe, wurden die Daten bereits im Februar dieses Jahres gelöscht.
Dem widerspricht Kim Dotcom über Twitter. Es habe keine Benachrichtigung gegeben und Leaseweb hätte bewusst sein müssen, dass Megaupload wiederholt darauf gedrängt hat, eingefrorene Gelder zu bekommen, um die Server weiter zu bezahlen.
Die in den USA bei Carpathia-Hosting gespeicherten Daten sind indes noch immer Gegenstand der Ermittlungen und befinden sich nach wie vor im Zugriffsbereich des FBI. Die Anhörung über die Auslieferung Dotcoms an die USA wurde unterdessen erneut vom August auf April des nächsten Jahres verschoben.