AMD aktualisiert Server-Roadmap bis Ende 2014
AMD hat heute seine Server-Roadmap aktualisiert, in der kürzlich die „Jaguar“-Architektur auch als Opteron X1150/X2150 ihr Debüt feierte. Diese sollen im kommenden Jahr durch ARM-basierte Modelle abgelöst werden, während „Kaveri“ im Opteron-Gewand darüber angesiedelt ist. An der Spitze gibt es alten Wein in neuen Schläuchen.
Es wird still im restlichen Jahr 2013 in AMDs Serversparte, denn die Neuerscheinungen für dieses Jahr sind bereits durch. Die neue Roadmap wurde so noch mehr zum Blick in die Zukunft, wo sich das zeigt, was die Gerüchteküche und offiziellen Informationen von AMD in den letzten Monaten bereits verraten hatten: AMD sucht ihr Heil im Server-Segment mit CPUs auf Basis der ARM-Technologie. Diese soll bereits im ersten Halbjahr die erst vor vier Wochen eingeführten Jaguar-Opteron, Codenamen „Kyoto“, ablösen und unter dem Codenamen „Seattle“ mit ARM-A57-Kernen ins Rennen gehen. Unter anderem die Masse an Kernen – von acht bis 16 mit Taktraten über 2 GHz ist die Rede – soll in dem Segment den entscheidenden Vorteil vor allem hinsichtlich Performance pro Watt bringen, verspricht AMD. SoC-Samples auf Basis der ARMv8-Architektur soll es jedoch frühestens ab dem ersten Quartal 2014 geben, der Marktstart bei AMD dann im zweiten Halbjahr erfolgen.
Über den „Seattle“-SoCs werden die „Berlin“-APUs angesiedelt. Dabei handelt es sich im Prinzip um die Desktop- und Notebook-Lösung mit dem Codenamen „Kaveri“, die mit neuen „Steamroller“-Kernen und aktualisierter Grafik für einen ordentlichen Schub gegenüber den aktuellen „Richland“ sorgen soll. Für das Server-Segment wird es nur minimale Anpassungen geben – immerhin bestätigt AMD in diesem Zusammenhang PCI-Express-3.0-Unterstützung der neuen APUs. Aber auch in dem Fall wird es frühestens 2014 etwas, im April hatte AMD noch von einer Einführung 2013 gesprochen. Inwiefern dies Auswirkungen auf die Ursprungs-APU „Kaveri“ hat, die ebenfalls Ende 2013 erwartet wird, ist nicht bekannt.
An der Spitze des Feldes wird es hingegen keine echten Neuheiten geben. Bis Ende 2014 muss dort die „Piledriver“-Architektur das Zepter oben halten, in Form der zur bisherigen Infrastruktur kompatiblen „Warsaw“-Opteron zwar in aktualisierter Form, aber auch weiterhin in 32 nm. AMD vermeldet jedoch ein Plus von bis zu 20 Prozent bei der Betrachtung von Performance pro Watt gegenüber den aktuellen Piledriver-Modellen. Diese Sechs- und Acht-Modul-CPUs mit zwölf und 16 Threads werden sich dann mit „Ivy Bridge-EP“ (max. 12 Kerne/24 Threads) und Ende 2014 „Haswell-EP“ (max. 16 Kerne/32 Threads) auseinandersetzen müssen.
Abseits der Server-Prozessoren offenbart die Roadmap aber auch noch etwas anderes: Die Hoffnung auf einen reinen „Steamroller“-Prozessor für den Desktop als Nachfolger der aktuellen FX-Serie dürfte zumindest bis Ende 2014 gestorben sein, waren diese doch stets Ableger der Server-Sparte. Eine separate Auflage nur als Desktop-Lösung ist äußerst unwahrscheinlich. Deshalb werden die herkömmlichen FX-Modelle sowie Exoten, wie die kürzlich vorgestellten FX-9000, die Speerspitze bleiben.