AMDs „Richland“ im GPU-Test: Haswell und Trinity deutlich zurück
7/7Fazit
Erst vor wenigen Tagen hat Intel die neue Haswell-Architektur vorgestellt. Bei der CPU hat sich dabei im Vergleich zur GPU recht wenig geändert. Doch auch die umfassenden Änderungen an der integrierten GPU konnten nichts daran ändern, dass es sich auch in diesem Bereich eher um ein nettes Geschwindigkeitsupgrade handelt als um eine Revolution.
Denn selbst AMDs Trinity-Plattform hat keine großen Mühen, den Core i7-4770K der Haswell-Generation in Spielen hinter sich zu halten – Richland hat dies noch viel weniger. Der neue AMD A10-6800K ist gute 20 Prozent schneller als der ältere A10-5800K – angesichts der Tatsache, dass die Grundarchitektur gleich geblieben ist, ein gutes Ergebnis. Der Core i7-4770K liegt somit jedoch 35 Prozent zurück – ein großer Vorsprung von AMD, obwohl die neue APU weniger als die Hälfte kostet. Wer die Rechenleistung mit einer diskreten Grafikkarte wie der Radeon HD 6670 per CrossFire aufbessern möchte, dem können wir nur abraten, da die Nachteile der Multi-GPU-Lösung zur Zeit überwiegen.
Abseits der Spiele muss AMD dann aber Federn lassen. Beim GPU-Computing sowie anderen Arbeitsaufgaben der GPU abseits der 3D-Grafik ist Intel zwar nicht immer, aber meistens schneller als der Konkurrent – in diesen Bereichen hat die VLIW4-Architektur zu große Schwächen, was AMD angekreidet werden muss. Das deutlich bessere GCN-Design ist nun schon seit knapp anderthalb Jahren auf dem Markt, aber immer noch nicht in den APUs zu finden.
Bezüglich der Leistungsaufnahme wissen beide Richland-Produkte vor allem im Windows-Betrieb zu gefallen. Unter GPU-Last verbrauchen sie allerdings mehr als die Konkurrenz, wobei der energiesparendere A10-6700 nicht mehr allzu weit entfernt ist; der A10-6800K dagegen schon.
Wer auf einem Desktop-PC ab und zu (ohne allzu großen Anspruch an die Grafikqualität) spielen und keine diskrete Grafikkarte kaufen möchte, der kommt an einer Richland-APU derzeit kaum vorbei. In 3D-Titeln ist die APU selbst einem mehr als doppelt so teuren Intel-Produkt überlegen. Deshalb drückt man auch bei der schwächelnden GPU-Computing- und der schwachen CPU-Leistung ein Auge zu, wobei es dennoch enttäuschend ist, dass Graphics Core Next erst gegen Ende des Jahres in der völlig neuen Kaveri-APU eingesetzt wird.
Mit einem von uns erwarteten Kaufpreis zwischen 120 und 140 Euro für den A10-6800K lässt sich mit Abstrichen – anders als bei Intel – also durchaus spielen. Dafür ist jedoch ein sehr schneller Speicher nötig. Wir empfehlen, direkt zu DDR3-2.133 zu greifen, denn selbst bei DDR3-1.866 verliert man bereits deutlich an Leistung.
Der klassischen CPU-Leistung der „Richland“-Prozessoren haben wir uns in einem separaten Artikel angenommen:
- Schnellste APU für Spiele
- Leistung bei reduzierter Auflösung und Details für viele Spiele ausreichend
- Sehr niedrige Leistungsaufnahme im 2D-Modus
- Features wie bei einer modernen AMD-Grafikkarte
- Keine Leistungsreserven der GPU
- Niedrige GPU-Computing-Leistung
- Hohe Leistungsaufnahme unter Last
- Leistung bei reduzierter Auflösung und Details für viele Spiele ausreichend
- Sehr niedrige Leistungsaufnahme im 2D-Modus
- Akzeptable Leistungsaufnahme unter Last
- Features wie bei einer modernen AMD-Grafikkarte
- Keine Leistungsreserven der GPU
- Niedrige GPU-Computing-Leistung
- Übertakten kaum möglich
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