Be quiet! Pure Power L8 CM 430 Watt im Test: Modular, stabil und leise
5/9Messungen
Effizienz
Den Wirkungsgrad bestimmen wir in vier üblichen Szenarien mit 10, 20, 50 und 100 Prozent Belastung. Zunächst simulieren wir dabei einen Betrieb im nordamerikanischen 115-Volt-Stromnetz. Diese Werte sind für unsere Leser zwar wenig praxisrelevant, aber perfekt geeignet, um zu prüfen, ob ein Netzteil zu Recht das 80Plus-Zertifikat trägt. Die anschließenden Messungen mit den in Europa üblichen 230 Volt Eingangsspannung dienen der eigentlichen Bewertung des Wirkungsgrads des Probanden.
Beim Wirkungsgrad kann das Pure Power L8 CM 430 Watt solide Werte einfahren. Die von 80Plus-Bronze geforderten Minima von 82, 85 und 82 Prozent bei 20, 50 und 100 Prozent Auslastung werden eingehalten, bei 100 Prozent Auslastung jedoch nur unter Berücksichtigung der Toleranz. 0,2 Prozentpunkte Abweichung können jedoch problemlos durch die Messgenauigkeit erklärt werden, so dass wir analog zum Sea Sonic G-550 die 80Plus-Konformität bestätigen. Im 230 Volt Stromnetz steigt der Wirkungsgrad weiter und liegt insgesamt im guten Bereich. Interessanterweise ist das Netzteil im Vergleich zu den Wettbewerbern bei niedriger Belastung sparsamer und fällt erst im hohen Lastbereich zurück. Diese Charakteristik ist für moderne Systeme vorteilhaft, da die Leistungsaufnahme der meisten Computer ohne Last sehr gering ist. Schlussendlich lässt sich daher sagen: Sicher, es gibt effizientere Netzteile als das L8 CM 430 Watt, in Anbetracht des beworbenen 80Plus-Zertifikats und vor allem des Preisbereichs ist der Wirkungsgrad absolut angemessen.
Leistungsfaktorkorrektur (PFC)
Ein PC-Netzteil verhält sich im Stromnetz anders als gewöhnliche (ohmsche) Lasten wie zum Beispiel eine Glühlampe. Die Phasenverschiebung der Stromaufnahme zur Spannung bedeutet, dass neben der Wirkleistung sogenannter Blindstrom entsteht. Dies führt zum einen zu einer höheren gemessenen Scheinleistung, zum anderen zu einer Belastung für das Stromnetz. Ein Messwert von "1" an dieser Stelle würde bedeuten, dass das Netzteil sich perfekt verhält und kein Blindstrom entsteht. In der Realität werden immer geringere Ergebnisse gemessen. Verbraucher bezahlen in Deutschland übrigens in der Regel lediglich die Wirkleistung. Diese und alle folgenden Messungen werden mit 230 Volt Eingangsspannung durchgeführt.
Die Leistungsfaktorkorrektur des Probanden arbeitet etwas unterdurchschnittlich. Die magischen 99 Prozent Leistungsfaktor werden etwas verfehlt. Da Verbraucher in Deutschland jedoch lediglich für die aufgenommene Wirkleistung bezahlen, ist dies für die meisten Entscheider sekundär.