Computex 2013: Gehäuse-Nachlese von Aerocool bis SilverStone
Im Rahmen der Computex 2013 haben zahlreiche Hersteller die Gelegenheit genutzt, um neue, innovative Gehäuse vorzustellen, die im Messestress beinahe untergegangen wären. Wir stellen daher noch einmal alle bisher nicht erwähnten Modelle vor – von Groß bis Klein und Schlicht bis Bunt werden alle Geschmäcker bedient.
Aerocool
Während der Messe hat Aerocool gleich drei neue Gehäuse der „GT“-Serie vorgestellt. Das Flaggschiff „GT-S“ nimmt nicht nur zahlreiche Laufwerke und Komponenten – Kühler und zehn Erweiterungskarten ohne Größenbeschränkung – komplett werkzeuglos auf, sondern verfügt auch über eine mit Magneten befestigte Fronttür, die sich nach belieben verschieben oder ganz entfernen lässt. Zum Lieferumfang gehören zwei 200- (750 U/min) und ein 140-mm-Lüfter (1.200 U/min), weitere Modelle lassen sich zwischen 120 und 230 mm Durchmesser nachrüsten, wobei eine Lüftersteuerung mit einer maximalen Leistungsaufnahme von 25 Watt bei der Schalloptimierung hilft. Das GT-S ist in unserem Preisvergleich bereits ab 115 Euro gelistet.
Das ab 58 Euro gelistete „GT-R“ verfügt nur noch über sieben Erweiterungsslots und kleinere Abmessungen. Entsprechend liegt die maximale Lüfterbreite hier bei 180 mm (700 U/min), während das Fassungsvermögen auf ein herkömmliches Mittelklasse-Niveau reduziert wurde. Das noch nicht gelistete „GT Advance“ stellt ein absolutes Einsteigergehäuse dar, dessen Kühlung zwei 120-mm-Lüfter (700 und 1.200 U/min) übernehmen. Nachgerüstet werden kann hier lediglich ein einziges weiteres Exemplar im Seitenteil. Auch der Innenraum des ATX-Towers kann lediglich zwei 5,25" und drei 3,5" große Laufwerke verstauen, während Prozessorkühler auf maximal 158 mm Bauhöhe limitiert werden. Grafikkarten steht hingegen abhängig von der Einbauposition der jeweiligen Massendatenspeicher sowie der Höhe des genutzten Kühlers 293 bis 400 Millimeter Raum zur Verfügung.
Alle Gehäuse werden sowohl in Schwarz mit roten Akzenten oder in Weiß mit blauen Akzenten angeboten.
GT-S | GT-R | GT Advance | ||
---|---|---|---|---|
Mainboard-Formate | E-ATX, XL-ATX | ATX, Micro-ATX | ||
Dimensionen (H × B × T) | 640 × 255 × 560 mm | 510 × 224 × 520 | 430 × 200 × 440 | |
Material | Stahl (1,2 mm), Kunststoff | Stahl (0,7 mm), Kunststoff | Stahl (0,5 mm), Kunststoff | |
Farbe | Schwarz, Weiß | |||
Nettogewicht | keine Angabe | |||
Einschübe | 5,25" (extern) | 5 | 4 | 2 |
3,5" (extern) | – | |||
3,5"/2,5" (intern) | 7 | 6 | 3 | |
2,5" (intern) | – | 1 (in 3,5") | ||
Erweiterungsslots | 10 | 7 | ||
Lüfter | Front | 1 × 200 mm (inklusive) oder 1 × 230 mm (optional) |
1 × 180 mm (inklusive) oder 2 × 120 mm (optional) |
1 × 120 mm (inklusive) |
Heck | 1 × 140 mm (inklusive) | 1 × 120 mm (inklusive) | 1 × 120 mm (inklusive) | |
Deckel | 1 × 200 mm (inklusive) oder 2 × 120/140 oder 1 × 230 mm (optional) |
2 × 120/140 mm (optional) | – | |
Boden | 1 × 120/140 mm (optional) | 1 × 120/140 mm (optional) | – | |
Seitenteil | 2 × 120/140 oder 1 × 200/230 mm (optional) |
1 × 120/140 mm (optional) | ||
Staubfilter | Netzteil | |||
I/O-Ports | 2 × USB 3.0, 2 × USB 2.0, HD-Audio | 1 × USB 3.0, 1 × USB 2.0, HD-Audio | ||
Kompatibilität | Höhe CPU-Kühler | 185 mm | 172 mm | 158 mm |
Länge Grafikkarten | 333 mm | 293 mm | 293 – 400 mm | |
Besonderheiten | Lüftersteuerung (25 Watt), flexible Fronttür |
– |
Antec
Bei Antec gab es gleich vier neue Tower zu sehen, die im vierten Quartal 2013 im Handel stehen sollen. Das „Nineteen Hundred“ ist als High-End-Modell für Spieler gedacht und sticht durch Zierlinien in grüner Akzentfarbe hervor. Mit neun Erweiterungsslots sowie Raum für bis zu 330 mm lange Grafikbeschleuniger sowie maximal zwölf Festplatten in beiden Segmenten des unterteilen Innenraums sowie zahlreichen Optionen zum Einbau von Lüftern will der Hersteller ein Gehäuse für „ultimative PCs“ geschaffen haben.
Weniger krawallig mutet das „P100“ an, welches sich in Reihe mit Silent-Gehäuse nach dem Muster des Fractal „Define R4“ einreiht. Durch die Aluminium-Fronttür ist das Design hier ausgesprochen schlicht. Der Innenraum wartet mit einem nicht unterteilten, aber entfernbaren HDD-Käfig für bis zu vier 3,5- oder 2,5-Zoll-Festplatten auf. Drei 140-mm-Lüfter lassen sich in Heck und Deckel, ein 120-mm-Modell in der Front platzieren.
Mit dem „ISK600“ präsentiert der Hersteller ein weiteres Produkt für den Mini-ITX-Formfaktor mit unauffälligem Design und Abmessungen von nur 260 × 332 (L × B) Millimetern. Im Inneren sollen sich neben bis zu 280 mm langen Grafikkarten für zwei Erweiterungsslots auch drei Laufwerke des Formats 3,5" oder kleiner unterbringen lassen.
Das „NSK4100“ richtet sich vor allem an Systemintegratoren und bietet neben Platz für bis zu 280 mm lange Grafikkarten auch Raum für drei 5,25" und sechs 3,5" große Laufwerke. Zudem kann eine HDD im 2,5"-Formfaktor verbaut werden, die Kühlungsoptionen erschöpfen sich mit insgesamt zwei möglichen Lüftern in Front und Heck. Das I/O-Panel des NSK4100 wartet mit zwei USB-3.0- und HD-Audio-Anschlüssen auf.
BitFenix
Neben Micro-ATX-Versionen des bisher nur für Mini-ITX-Mainboards erhältlichen „Prodigy“ war bei BitFenix auch ein neuer Midi-Tower ausgestellt. Das „Ronin“ stand für Eteknix zum Shooting bereit. Der Midi-Tower kommt in eher schlichter Formsprache daher und richtet sich besonders an Freunde sauberen Designs. Deshalb nimmt BitFenix eine beliebte Modifikation von gemoddeten Rechnern auf, indem Laufwerkskäfige und Netzteil hinter einer Blende, die mit den LED-Streifen aus eigenem Hause hinterleuchtet wird, versteckt werden. Sichtbar sind hinter dem Seitenfenster so primär lediglich Mainboard und Erweiterungskarten. Ansonsten sind sowohl Proportionen als auch Ausstattung von gewohntem Umfang – unter anderem sorgen bis zu sechs Lüfter, in Front, Heck und Boden mit 120, im Deckel mit bis zu 140 Millimeter Durchmesser, für Frischluft. Angepeilt ist die Markteinführung im dritten Quartal dieses Jahres, der Preis ist noch unbekannt.
Cooler Master
Cooler Master hat lediglich das bereits bekannte „Silencio 650“ als „Pure“-Version neu aufgelegt. Gegenüber dem bereits von uns getesteten Modell wurde sowohl auf das Hot-Swap-Dock als auch den Festplatten-Umschalter, der den Wechsel zwischen zwei Betriebssystemen auf unterschiedlichen HDDs ermöglichen soll, verzichtet. Dafür kann der optionale Lüfter im Deckel nun über einen separaten Schalter (de-)aktiviert werden. Die Dämmung sowie die als Markenzeichen beworbene Aluminium-Fronttür sind weiterhin enthalten. Das Gehäuse soll ab sofort zu einer Preisempfehlung von rund 100 Euro im Handel erhältlich sein.
Cooler Master Silencio 650 Pure | ||
---|---|---|
Mainboard-Formate | Micro-ATX, ATX | |
Dimensionen | (H) 479 × (B) 207 × (T) 526 mm | |
Material | Stahl, Kunststoff | |
Farbe | Schwarz | |
Nettogewicht | 13 kg | |
Einschübe | 5,25" (extern) | 3 |
3,5" (extern) | 1 (Adapter) | |
3,5" (intern) | 7 | |
2,5" (intern) | 3 (2 × in 3,5", 1 × über Adapter) | |
Erweiterungsslots | 7 + 1 | |
Lüfter | Front | 2 × 120 mm (inklusive, 1.200 U/min) oder 1 × 140 mm (optional) |
Heck | 1 × 120 mm (inklusive, 1.200 U/min) | |
Deckel | 2 × 120/140 mm (optional) | |
Boden | 1 × 120 mm (optional) | |
HDD-Käfig | 1 × 120 mm (optional) | |
Staubfilter | Netzteil | |
I/O-Ports | 2 × USB 3.0, 2 × USB 2.0, HD-Audio, SD-Kartenleser | |
Kompatibilität | Höhe CPU-Kühler | 162 mm |
Länge Grafikkarten | 268 – 434 mm | |
Besonderheiten | Aluminium-Fronttür, Schalldämmung |
Zudem zeigte der Hersteller das „Silencio 352“, welches die Silent-Serie nach unten hin abrunden soll. Für 55 Euro können neben maximal Micro-ATX-Mainboards ein 5,25"-Laufwerk sowie drei 3,5" und vier 2,5" große Festplatten verbaut werden. Grafikboliden stehen 355 Zentimeter, Prozessorkühlern 160 Millimeter „Beinfreiheit“ zur Verfügung. Das Kühlsystem setzt auf je einen 120-mm-Lüfter in Heck und Deckel sowie deren zwei in der Front. Wie PC-Max in Erfahrung bringen konnte, will Cooler Master das 378 × 202 × 440 mm große Silencio 352 demnächst in den Handel bringen.
EVGA
Trotz ansonsten großformatiger Maxi-Komponenten der „Classified“-Serien war bei EVGA laut TweakTown ein besonders kleines, aber noch spieletaugliches Mini-ITX-Gehäuse zu sehen, das im Betrieb mit einer GeForce GTX Titan gezeigt wurde.
Laut TechPowerUp wird das Gehäuse demnächst ausgeliefert und soll mit dem „Z87 Stinger“-Mainboard des Herstellers gebündelt werden. Zudem ist ein Netzteil im SFF-Formfaktor mit – ausgehend von den Bildern – 40- oder 60-mm-Lüfter sowie 550 Watt Maximalleistung enthalten. Optische Laufwerke können im Slimline-Format integriert werden, der Auswurf befindet sich seitlich am Gehäuse – auf diese Weise kann die Hochglanzfront mit sauberem Design realisiert werden. Lüfter sind wahrscheinlich lediglich im Mesh-Deckel eingeplant.
In Win
Bei In Win wurde nicht nur eine vergrößerte Version des „H-Frame“-Gehäuses gezeigt, sondern auch ein gänzlich neues Designobjekt. Das „Tou“, welches Engadget vor die Linse geriet und sich derzeit noch in der Konzeptphase befindet, besteht aus einem Aluminiumrahmen, der mit drei Millimeter dickem Glas verkleidet wurde. Dieses ist halb transparent und wird durch Aktivieren der integrierten Beleuchtung durchsichtig, die Steuerung der dafür zuständigen LEDs erfolgt über ein Touch-Panel, welches sich über dem I/O-Panel in der Front befindet.
Lian Li
Der taiwanische Traditionshersteller hatte gleich eine Vielzahl Neuerungen im Gepäck, zuvorderst auf Kompaktwasserkühlungen optimierte Gehäuse. Fast alle der ausgestellten Produkte verfügen über eine klappbare Halterung, die die Montage des Radiators direkt über dem Prozessor erlaubt und damit das Mainboard effektiv mitkühlt. Wie Cowcotland berichtet, zeigte der Hersteller mit dem „PC-V360“ ein besonders schmales Micro-ATX-Gehäuse mit dieser Produkteigenschaft, mit dem „PC-10N“ eine um genau diesen Punkt ergänzte Fassung des bekannten „PC-9N“.
Eteknix hat zudem zwei weitere Gehäuse mit extremen Bauformen abgelichtet. Das „PC-V358“ ähnelt äußerlich den bereits bekannten Modellen der Würfel-Serie für das Micro-ATX-Format, unterteilt aber wie viele andere Modelle den Innenraum. Netzteil und Festplatten sitzen hier unter dem Mainboard. Für Radiatoren gibt es auch hier die passende Halterung, der Deckel kann hingegen wie die Motorhaube älterer, britischer Sportwagen nach vorne geklappt werden.
Mit doppelter Breite, zahlreichen Installationsmöglichkeiten für Festplatten oder Radiatoren und herausnehmbarem Mainboard-Schlitten soll das „PC-V7000“ Nutzer mit dem Wunsch nach „Mehr“ ansprechen. Hier handelt es sich allerdings noch um einen Prototypen. Deutlich finaler ist dessen kleinerer Bruder, das von TechPowerUp geknipste „PC-D600“, welches von seinem Aufbau an das „Air 540“ von Corsair erinnert. Auch dieses Modell ist überbreit und bietet in einem zweiten Segment hinter der Hautplatine weitere Einbaumöglichkeiten für Radiatoren mit maximal 420 mm. Zwei 120-mm-Lüfter im Deckel, ein weiteres Exemplar im Heck sowie 140-mm-Geschwister in der Front sorgen zudem für Luftfluss.
SilverStone
SilverStone hat hingegen das erst jüngst vorgestellte „Raven RV04“ geschrumpft. Über das auf Mini-ITX-Proportionen zurechtgestutzte Exemplar gestolpert ist Hermitage Akihabara. Konträr zu seinem Bruder in Vollgröße kann der Prototpy der Mini-Version sowohl horizontal als auch vertikal ausgerichtet aufgestellt werden. Trotz des schmalen Chassis lassen sich drei 2,5 und zwei 3,5 Zoll große Massenspeicher und dank einer Riser-Card auch Grafikkarten mit einem Platzbedarf von zwei Erweiterungsslots installieren. Zusätzlich sieht das Design des kleinen Raven den optionalen Einbau eines 240-mm-Radiators vor, sodass Prozessor oder Grafikkarte mit Wasser gekühlt werden können. Voraussichtlich erscheinen soll das Gehäuse im Herbst dieses Jahres.
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