Der ASCII-Zeichensatz wird 50 Jahre alt
Heute vor 50 Jahren, am 17. Juni 1963, wurde der American Standard Code for Information Interchange (ASCII) durch die American Standards Association (ASA) veröffentlicht. ASCII wurde – wie auch die ESC-Taste – federführend von IBM-Entwickler Robert Bemer entwickelt.
ASCII, das später in Unicode aufging, beendete das Chaos der Zeichensätze und sorgte dafür, dass unterschiedliche Systeme auch miteinander kommunizieren konnten. Der Standard definierte 128 Zeichen, bestehend aus 33 nicht druckbaren sowie 95 druckbaren Zeichen. Die druckbaren Zeichen umfassen das lateinische Alphabet in Groß- und Kleinschreibung, die Ziffern von null bis neun und einige Satzzeichen. Bei den nicht druckbaren Zeichen handelt es sich um Steuerzeichen wie etwa Zeilenvorschub oder Tabulator. Deutsche Umlaute, französiche Accents und weitere diakritische Zeichen waren in ASCII nicht enthalten.
Im Gegensatz zum 7-Bit-Code von ASCII, der lediglich 128 verschiedene Bitmuster zulässt, waren spätere 8-Bit-Codes wie etwa ISO 8859 (1-16) in der Lage, auch diakretische Zeichen darzustellen.
Der heute vermehrt verwendete internationale Standard Unicode soll einmal alle Schriftzeichen oder Textelemente aller bekannten Schriftkulturen und Zeichensysteme als digitalen Code verfügbar machen. Dazu werden bis zu 32 Bit pro Zeichen verwendet. Somit können theoretisch über vier Milliarden verschiedene Zeichen codiert werden.
Die einzige Bedeutung, die ASCII heute noch praktisch zukommt, ist in ASCII-Art zu sehen, die alle paar Jahre eine Auferstehung feiert. Hinter ASCII-Art versteckt sich eine vielfältige Kunstform, die ihre Anfänge im IRC und Usenet hatte, lange bevor das Netz bunt wurde. Die Ausprägungsformen reichen von einfachen, einzeiligen Signaturen bis hin zu animierten Sequenzen und Programmen, die Fotos in ASCII-Art umwandeln. Webseiten widmen sich dem Thema mit Galerien bis hin zu Musikvideos. Auf diese Weise bleibt ASCII auch nach 50 Jahren unvergessen. Ein interessanter Diskurs in die Computergeschichte findet sich auf Telepolis.