Die CeBIT hat sich entschieden: Privat bleibt draußen
Nach über einem Jahrzehnt, in dem sich die CeBIT nicht eindeutig zwischen Fach- und Endkundenmesse entscheiden konnte, hat die Deutsche Messe AG jetzt einen klaren Strich gezogen: Ab dem Jahr 2014 wird die Messe nur noch Fachbesuchern Eintritt gewähren.
„Wir werden den starken Kern der CeBIT konsequent weiter ausbauen“, so Oliver Frese, CeBIT-Vorstand der Deutschen Messe AG. „Wir setzen künftig zu 100 Prozent auf Business. Damit richten wir die CeBIT exakt nach den Wünschen unserer Kunden aus.“ .
Die zukünftige Ausrichtung wird die CeBIT 2014, die vom 10. bis 14. März 2014 stattfindet, über acht definierte Themenschwerpunkte abbilden:
- Enterprise Resource Planning & Data Analysis
- Enterprise Content Management
- Web & Mobile Solutions
- IT Services
- Security
- Communication & Networks
- Infrastructure & Data Centers
- Research & Innovations.
„Schon seit Jahren ist die CeBIT die größte IT-Konferenz der Welt. Wir werden diese Stärke durch thematische Bündelung und die richtige Themensetzung weiter in den Vordergrund stellen“, so Frese.
Dem neuen Fokus folgend, wird die CeBIT 2014 nur noch an den Arbeitstagen Montag bis Freitag stattfinden. Tageskarten schlagen mit 60 Euro zu Buche, ob es auch in Zukunft großzügig gewährte Freikartenkontingente für teilnehmende Unternehmen gibt, wird sich zeigen müssen. Der Zugang zum Messe-WLAN, bisher stark reglementiert, wird in Zukunft auf dem gesamten Gelände kostenlos zur Verfügung stehen.
Bereits seit Jahren war eine immer stärkere Ausrichtung der CeBIT auf Fachbesucher zu beobachten gewesen, immer weniger Hersteller mit Endkundenfokus hatten an der Messe teilgenommen. Die CeBIT 2013 erreichte mit einem Fachbesucheranteil von 84 Prozent einen vorläufigen Höhepunkt.
Vor einer Zäsur hatte die Deutsche Messe AG allerdings immer zurückgeschreckt: So gab es bis zuletzt Hallen mit eindeutig auf Endanwender ausgerichteten Angeboten, die europäische Variante der World Cyber Games wurde im Rahmen der CeBIT ausgetragen und über die großzügige Herausgabe von Freikarten sowie Angebote für Schulen hatten die Veranstalter fachfremde Besucher auf die Messe gelockt.
Dabei waren Endkunden auf der CeBIT bereits vor 15 Jahren mehr geduldet als gewollt. Mit der CeBIT Home hatte die Deutsche Messe AG schon im Jahr 1996 versucht, fachfremde Besucher und „lärmende Messestände“ von der CeBIT zu verbannen, das Konzept aber bereits im Jahr 1999 wieder eingestellt.