Google wird Kampf gegen Kinderpornografie intensivieren
Wie die britische Zeitung Telegraph von Google erfahren hat, hat der Suchmaschinenkonzern zwei Millionen US-Dollar für Software ausgelobt, die hilft, Fotos mit Kinderpornografie aus dem Netz zu verbannen. Dabei soll eine Datenbank helfen, die die indexierten Bilder der verschiedenen Organisationen vereint.
Die Datenbank, die Google selbst entwickelt, und die nächstes Jahr einsatzbereit sein soll, wird erstmals alle Bilder, die bereits von Kinderschutzorganisationen wie der Internet Watch Foundation (IWF) als Kinderpornografie gekennzeichnet sind, vereinen. Google arbeitet dazu an einer neuen Technik, die es Suchmaschinen erlaubt, solche indizierten Bilder auszutauschen. Der Internetgigant will seine Erkenntnisse in diesem Bereich auch für die Suchmaschinen der Konkurrenz zur Verfügung stellen. Die zusätzlich ausgelobten zwei Millionen US-Dollar sollen freie Entwickler animieren, Software zu schreiben, die hilft, Kinderpornografie aus dem Netz zu verbannen.
Besonders in Großbritannien war Kritik an Google und anderen Suchmaschinenbetreibern laut geworden, nachdem einige spektakuläre Kindstötungen in Zusammenhang mit Internet-Suchen nach Kinderpornografie, Vergewaltigung und Inzest gebracht worden waren. Googles Sprecher Scott Rubin sagte damals: „Google hat absolut keine Toleranz bei Kindesmissbrauch. Wenn wie solches Material finden oder es uns bekannt gemacht wird, entfernen wir diese sofort und informieren die Behörden.“
Nun ist man bei Google offenbar bereit, dem politischen Druck, den der britische Premier David Cameron letzte Woche noch erhöhte, nachzugeben. Cameron sagte, er finde es krank, welches Material online verfügbar sei und forderte, die involvierten Firmen sollten endlich aufhören, Ausreden zu erfinden und anfangen, ihre außergewöhnlichen technischen Möglichkeiten dafür einzusetzen, „diese ekelhaften Bilder mit der Wurzel auszurotten“. Für den heutigen Tag sind Firmenvertreter der Suchmaschinenhersteller zu einem Gespräch mit der Kultur-Sekretäin und Camerons Berater in der Sache geladen.
Experten des Child Exploitation and Online Protection Centre (CEOP) sagten, eigene Forschungen hätten ergeben, dass mehr als die Hälfte derjenigen, die Material über Kindesmißbrauch im Internet betrachten, später selbst mißbräuchlich handeln.