Intel „Haswell“-Mainboards: Neuigkeiten und Trends 2013

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Michael Günsch
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Um sich von der Masse abzuheben, gehen Hersteller insbesondere in den oberen Preisregionen dazu über, an mancher Stelle besondere Funktionen oder Bauteile zu implementieren. Erneut sind dies diverse Overclocking-Features oder spezielle Audio-Lösungen. Bei letzteren sind aktuell vom Rest der Platine gegen Interferenzen isolierte Schaltkreise sowie leistungsstarke Kopfhörerausgänge beliebt.

Als Novum im ATX-Segment zeigt sich hingegen die Verbreitung von WLAN-Modulen im oberen Preisbereich, die meist als Mini-PCIe-Steckkarte oder manchmal auch als PCIe-x1-Karte ausgeführt sind. Zugpferd ist dabei der neue WLAN-Standard 802.11ac, der eine deutlich höhere Geschwindigkeit als die Vorgänger verspricht und in Marketing-Kreisen gern als „Gigabit WiFi“ bezeichnet wird. Bei Mini-ITX-Platinen setzt sich dieser Trend fort, während er bei Micro-ATX-Platinen nicht zu beobachten ist.

Audiolösung auf dem Gigabyte G1.Sniper 5
Audiolösung auf dem Gigabyte G1.Sniper 5
WLAN 802.11ac auf dem Asus Z87-Deluxe
WLAN 802.11ac auf dem Asus Z87-Deluxe

Ebenfalls auffällig ist die Verbreitung von speziellen Ethernet-Lösungen. LAN-Chips vom Hersteller Killer sind auf vielen teureren Hauptplatinen vertreten und sollen vor allem bei (Online-)Spielern Anklang finden.

Interessant ist auch, dass die betagte PCI-Schnittstelle trotz der Streichung der Unterstützung in Intels neuer Chipsatz-Generation noch immer nicht verschwunden ist. Zwar sind Mainboards der Oberklasse mit herkömmlichen PCI-Steckplätzen lange zu suchen, doch gerade in der Mittel- und Einstiegsklasse gibt es diverse Boards mit dem knapp 20 Jahre alten Peripheral Component Interconnect.

Mehr als Gimmicks oder für absolute Enthusiasten relevante Neuerungen sind Funktionen wie wechselbare Amplifier-Chips (Gigabyte) oder wasserdicht beschichtete Platinen (ASRock) zu bezeichnen. Für den Großteil der Käuferschaft dürften diese nicht den Ausschlag bei der Entscheidung für ein Produkt geben.

Empfehlung

Die bei einem solchen Produkt vielfältigen Ausstattungsmerkmale sowie die enorme Zahl verschiedener Modelle macht es Kunden schwer, sich für ein Mainboard zu entscheiden. Diese Entscheidung können auch wir angesichts vielfältiger Ansprüche, Anforderungen und Vorlieben nicht abnehmen, haben jedoch einen Überblick über die grundsätzlichen Varianten und Ausstattungsklassen gegeben, der dem Käufer bei seiner Entscheidung behilflich sein kann.

Zusammenfassend sprechen wir noch einmal unsere grundsätzlichen Empfehlungen aus dem Überblick über die neuen Lynx-Point-Mainboards aus.

Wer bereit ist, 100 bis 150 Euro für ein neues Mainboard auszugeben, für den stehen unzählige Mittelklasse-Modelle mit Z87- oder H87-Chipsatz zur Auswahl, die allesamt eine gute Ausstattung mit aktuellen Schnittstellen bieten und zudem auch kleinere Multi-GPU-Systeme oder das Übertakten in Maßen erlauben. Gerade in letzterer Disziplin ist jedoch der Chipsatz das Zünglein an der Waage: Haswell-Prozessoren mit einem „K“ im Namen lassen sich über den Multiplikator übertakten, setzen hierfür jedoch ein Z87-Mainboard voraus. Für alle, die einen solchen Prozessor nicht nutzen beziehungsweise diesen nicht (weit) übertakten möchten, bieten sich Hauptplatinen mit H87-Chipsatz an, da diese bei ansonsten ähnlicher Ausstattung im Schnitt deutlich günstiger ausfallen als ihre Z87-Pendants.

Für Sparfüchse bieten sich zwar auch Mainboards mit B85-Chipsatz an, zumindest im ATX-Segment ist der Aufpreis zu einem H87-Mainboard meist jedoch so gering, dass Käufer diesen Aufpreis in Kauf nehmen sollten, um mehr Ausstattung und Zukunftssicherheit zu erhalten. Anders sieht es bei Micro-ATX- und Mini-ITX-Platinen aus, bei denen die Preisdifferenz zu höheren Klassen weitaus größer ausfällt.

Nichtsdestotrotz bleibt die Qual der Wahl beim Mainboard-Kauf ob der Vielfalt groß. Anhand unserer Übersicht in diesem Artikel über das Startaufgebot auf dem Markt möchten wir all' jenen eine Entscheidungshilfe geben, die auf die neue Plattform wechseln möchten.

Abschließend weisen wir an dieser Stelle auf unsere Besuche im Vorfeld bei Asus und Gigabyte sowie die bisher erschienenen Artikel zu Intels neuer Haswell-Generation hin:

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