Intel „Haswell“-Prozessor für Desktop-PCs im Test: Enttäuschend gut.
14/51Testergebnisse
Neues Testsystem
Neue Generation, neues Testsystem. Wie üblich ist es im Anhang zu diesem Artikel detailliert aufgeschlüsselt. Da wir es allerdings komplett neu aufgesetzt haben, wollen wir vor der Darbietung der Ergebnisse zumindest einige Worte darüber verlieren, denn es gab Veränderungen in vielen Bereichen.
Den Anfang macht die Hardware: Eine GeForce GTX Titan löst die GTX 680 auch in unserem Prozessor-Testsystem als schnellste Single-GPU-Grafiklösung ab, sodass an dieser Position wieder maximale Zukunftssicherheit herrscht. Da neben den schnellen Grafikkarten auch die Prozessoren im Durchschnitt immer weniger Energie verbrauchen, folgen wir auch weiterhin dem Trend und setzen auf ein Netzteil mit lediglich 400 Watt – ja, in unserem High-End-Testsystem mit GTX Titan! Damit sind unterm Strich Idle-Verbrauchswerte in Windows 8 von nur 40 Watt selbst mit der schnellsten CPU und schnellsten Single-GPU-Lösung möglich.
Zu den weiteren Hardware- und Software-Produkten wollen wir an dieser Stelle keine weiteren Worte verlieren und verweisen auf den Anhang des Artikels. Nur so viel sei gesagt: neben aktuellen Spielen wie Crysis 3 & Co. sind die Anwendungen auf einen entsprechend aktualisierten Stand gebracht worden, sodass auch in diesem Bereich eine solide Grundlage für viele kommende Prozessortests geschaffen wurde.
Leistung
In unserem Rating schlüsseln wir wie in den letzten Jahren nach und nach die unterschiedlichen Bereiche auf. In das zusammenfassende Rating fließen wie üblich nur Tests aus den Bereichen Anwendung sowie Spiele, wobei alle anderen Segmente separat ausgegeben werden. An erster Stelle präsentieren wir dabei das Ergebnis, das den höchsten Realitätsgehalt hat, also alle Anwendungen und die Spiele in einer Auflösung von 1.920 × 1.080 Bildpunkten. Parallel dazu geben wir aber auch das Rating aus, welches einen mehr oder minder präzisen Blick in die Zukunft ermöglicht, unter der Prämisse, dass die Anwendungen nahezu gleich bleiben, Spiele aber weiterhin nicht nur auf Grafik sondern auch auf CPUs hin optimiert werden. Deshalb fließen dort die Spiele in geringer Auflösung sowie ohne AA/AF ein. Zur guter Letzt werden die Bereiche Anwendungen und Spiele in geringer und hoher Auflösung sowie die theoretischen Tests separat ausgegeben und analysiert.
Gesamt
Sechs Prozent Plus macht der Core i7-4770K auf den gleich getakteten Vorgänger. Dies ist gut, lässt aber keine Jubelstürme ausbrechen. Ivy Bridge machte einen ähnlich kleinen Schritt gegenüber dem Vorgänger Sandy Bridge. In Anbetracht der hohen Erwartungen an Haswell, die Intel selbst geschürt hat, ist dies unterm Strich enttäuschend.
Dabei blitzt Haswell in einigen Anwendungen hier und da schon einmal auf. Videos encodieren zehn Prozent schneller, POV-ray sieht einen Vorsprung von 14 Prozent, in TrueCrypt legt der Neuling gar 19 Prozent mehr Performance aufs Parkett. In Spielen, wie man sie daheim eher in Angriff nimmt, schrumpft das Ergebnis dann jedoch massiv zusammen und es sind kaum noch Unterschiede auszumachen.
Noch ein Wort wollen wir mit Blick auf die Ergebnisse zum neuen Testsystem verlieren. Von unserem neuen Parcours profitieren unter anderem die AMD-Prozessoren auf Basis der „Bulldozer“-Architektur, insbesondere das erste Modell. Beide FX-Modelle verbessern sich dank Windows 8 und weiter auf Parallelisierung ausgelegten Programmen und Spielen doch recht deutlich gegenüber dem alten Testsystem und rangieren nun vor dem alteingesessenen Core i5-2500K. Exakt dort gehören sie auch hin, wenn man ihre Preisgestaltung betrachtet. Gegen die neueren Modelle Ivy Bridge und nun auch Haswell sehen sie aber weiterhin nur die Rücklichter.
Das zweite Rating mit Anwendungen und Spielen in geringster Auflösung bestätigt die ersten Messungen. Die Abstände werden hier zwischen den Modellen etwas größer, da einige Spiele selbst eine GeForce GTX Titan an das Limit bringen und der Prozessor dann keine Rolle mehr spielt. Acht Prozent Vorsprung für den Core i7-4770K auf den 3770K sind aber immer noch nur halb soviel wie bei der Einführung der Sandy Bridge-Architektur gegenüber dessen Vorgänger, der Nehalem-Architektur.