Nvidia GeForce GTX 760 im Test: Asus, Gigabyte, Inno3D und Zotac
15/15Fazit
Nvidia GeForce GTX 760 gegen AMD Radeon HD 7950 Boost. Zwei zügige Grafikkarten, die mehr Wert auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis legen als auf eine kompromisslose Höchstleistung.
Die von Nvidia zur Verfügung gestellte GeForce GTX 760 ist schlussendlich genau so schnell wie die Radeon HD 7950 Boost. Je nach Qualitätseinstellung liegt mal der eine und mal der andere 3D-Beschleuniger vorn, relevante Unterschiede gibt es nicht. Die GeForce GTX 660 Ti ist knapp langsamer, die GeForce GTX 670 dagegen schneller.
Dabei gilt es allerdings zu beachten, dass die Referenzkarte durch den Einsatz eines schlechten Kühlsystems in den meisten Spielen nur mit dem Basis-Takt läuft und der Turbo aufgrund der mit GPU Boost 2.0 eingestellten Temperaturschwelle von 80 °C nicht zum Einsatz kommt.
Unsere Tests zeigen, dass die Karte unter der Auflösung 2.560 x 1.600 um sieben Prozent schneller rechnet, wenn diese Temperaturschwelle ausgehebelt wird – und die Partnerkarten mit deutlich besseren Kühlsystemen unterstreichen diese Erkenntnis. Selbstredend steigt dabei auch die Leistungsaufnahme und sieht weniger beeindruckend aus als bei der Referenzkarte mit gedrosselten Taktraten. Löst man die Temperatur-Bremse, zieht die Hardware so viel Leistung wie die GeForce GTX 680 – und auch die Radeon HD 7950 Boost – aus der Steckdose.
In Zeiten von GPU Boost 2.0 stellt sich damit dringender denn je die Frage, warum Nvidia Referenzkarten mit derart schlechten Kühlsystemen an die Presse gibt. Denn selbst wenn diese Karten in der Form nicht im Handel erscheinen werden, wecken sie einen schlechten Eindruck in Sachen Lautstärke und führen dazu, dass die Karte in Benchmarks nicht die Leistung zeigt, zu der sie mit einem besseren Kühlsystem ohne Zutun des Kunden in der Lage wäre. Einzig die Leistungsaufnahme steht – für sich genommen – in einem besseren Licht da.
Alles in allem ist eine finale Einschätzung der „Referenz GeForce GTX 760“ und der von dieser Karte abgeleiteten Partnerkarten zum heutigen Zeitpunkt schwer. Partnerkarten, die mit Standard-Taktraten aber besseren Kühlsystemen daherkommen, sollten deutlich über der Referenz und damit durchaus auf dem Niveau der GeForce GTX 670 liegen. Karten, die auf ein ähnliches Kühlsystem setzen oder in heißen Systemen zum Einsatz kommen, erreichen dieses Level allerdings nicht.
Preissegment | AMD | Nvidia |
---|---|---|
250-300 Euro | Radeon HD 7970 Preis: 299 € Leistung: 112 % |
GeForce GTX 670 Preis: 290 € Leistung: 105 % |
200-250 Euro | Radeon HD 7950 Boost Preis: 250 € Leistung: 100 % |
GeForce GTX 760 UVP: 240 € Leistung: 99 % |
150-200 Euro | Radeon HD 7870 Preis: 169 € Leistung: 88 % |
GeForce GTX 660 Preis: 161 € Leistung: 80 % |
*Leistung bezieht sich auf 1.920 × 1.080 4xAA/16xAF Radeon HD 7950 Boost normiert auf 100 %, Leistungsrating basiert auf unangepasstem GPU Boost 2.0 |
Klarer wird das Bild beim Blick auf die von uns konkret getesteten, allesamt übertakteten Partnerkarten – die alle über ein besseres Kühlsystem verfügen. Alle hinterlassen einen besseren Eindruck als das Referenzdesign.
Welche der vier Kandidaten die Nase vorne hat, ist in vielerlei Hinsicht Geschmacksache, wobei es positive wie negative Eigenschaften gibt. Die Karten bieten zwischen acht und zwölf Prozent mehr Leistung als das Referenzdesign. Dabei kommt der Großteil aus einer (besseren) Ausnutzung des Turbos und nur ein Anteil aus der Übertaktung. Aufrüster sollten einen Blick auf die unterschiedlichen Stromanschlüsse werfen, hier ist von 2 x 6 Pin bis 8 Pin alles zu finden, was die Technik hergibt.
Wer es vor allem ruhig im Desktop-Betrieb haben möchte, sollte zur Asus GeForce GTX 760 DirectCU II OC oder zur Gigabyte GeForce GTX 760 OC greifen, die beide sehr leise agieren. Unter Last sind dagegen die Inno3D GeForce GTX 760 iChill und die Zotac GeForce GTX 760 AMP! angenehm leise, wobei auch die Zotac an der Temperaturhürde kratzt. Die beiden anderen Modelle sind hörbar lauter, ohne aber unangenehm zu sein – und bleiben unter 80 °C. Die Inno3D-Entwicklung sollte leider aus jeder Kaufentscheidung heraus fallen, falls ein leiser Windows-Betrieb ohne manuelle Eingriffe gewünscht ist. Dazu sind die Lüfter einfach zu laut, was sehr schade ist; Denn davon abgesehen handelt es sich um die beste GeForce GTX 760.
Bei der Leistungsaufnahme gibt es zudem nur kleinere Unterschiede, sodass der Marktpreis eine wichtige Rolle spielt. Doch hier wird sich erst in den nächsten Tagen zeigen, wie dieser ausfallen wird. Wie schon bei der GeForce GTX 770 geht Nvidia bei der offiziellen Preisgestaltung der GeForce GTX 760 ungewöhnlich aggressiv zu Werke. 240 Euro lautet die unverbindliche Preisempfehlung, 20 Euro weniger als die vergleichbare Radeon HD 7950 Boost und nur knapp mehr als die GeForce GTX 660 Ti.
Wenn man bedenkt, dass der Marktpreis wahrscheinlich noch etwas niedriger ausfallen wird, ein gutes und faires Angebot. Da wir davon ausgehen, dass die konkurrierende AMD-Karte ebenso im Preis gesenkt wird, ist es eine Qual der Wahl, welches Produkt man bevorzugt, da beide Vor- und Nachteile haben. Fraglich ist darüber hinaus, für wie viel Geld die Partnerkarten den Besitzer wechseln.
Update 26. Juni: Nach erneuter Rücksprache mit Nvidia hat sich unsere Aussage, die GeForce GTX 760 würde im Referenzdesign nicht auf den Markt kommen, als Missverständnis herausgestellt. „Die meisten Board-Partner werden zwar eigene Designs einsetzen“, so Nvidia, „es werde aber auch das Referenzdesign im Handel geben“. Aufgrund unserer Erfahrungen können wir vom Kauf solcher Karten allerdings nur abraten.
Update 12. Juli: Wir haben als Zusatz zu diesem Artikel zehn GeForce GTX 760 im Test gehabt.
- Schnell genug für 1.920 × 1.080
- Durchgängig AA/AF möglich
- Niedrige Leistungsaufnahme unter Windows
- Akzeptable Leistungsaufnahme unter Last
- Kühler zu schwach, Turbo nicht nutzbar
- Laut unter Windows
- Störend unter Last
- Schnell genug für 1.920 × 1.080
- Durchgängig AA/AF möglich
- Fast unhörbar unter Windows
- Sehr niedrige Leistungsaufnahme unter Windows
- Relativ hohe Leistungsaufnahme unter Last
- Schnell genug für 1.920 × 1.080
- Durchgängig AA/AF möglich
- Fast unhörbar unter Windows
- Relativ niedrige Leistungsaufnahme unter Windows
- Relativ hohe Leistungsaufnahme unter Last
- Schnell genug für 1.920 × 1.080
- Durchgängig AA/AF möglich
- Akzeptable Lautstärke unter Last
- Niedrige Leistungsaufnahme unter Windows
- Hörbar unter Windows
- Schnell genug für 1.920 × 1.080
- Durchgängig AA/AF möglich
- leise unter Windows
- Akzeptable Lautstärke unter Last
- Relativ niedrige Leistungsaufnahme unter Windows
- Relativ hohe Leistungsaufnahme unter Last
- Turbo nicht immer voll nutzbar
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