Für die Last-Messungen kommen drei verschiedene Spiele zum Einsatz – Assassin's Creed 3 als Haupttest sowie Alan Wake und Battlefield 3 –, da je nach Engine die Ergebnisse unterschiedlich ausfallen und wir somit dem Leser eine größere Bandbreite an Messwerten präsentieren können. Nach dreißig Minuten notieren wir die Lautstärke, wobei sämtliche Systemlüfter (CPU-Lüfter und Gehäuselüfter) angehalten werden. Die Messungen werden im Abstand von 30 cm zur Grafikkarte durchgeführt, wobei das Gehäuse geschlossen bleibt, um so ein realitätsnahes Szenario nachzustellen. Darüber hinaus bieten wir per Mikrofon aufgenommene Audiodateien zum Anhören an, die den Messwert besser einschätzen lassen.
Ähnlich den Messungen zur Lautstärke werden auch die Temperaturmessungen durchgeführt. Die Kern-Temperatur wird dabei im Ruhezustand im Windows-Desktop und unter Last nach dreißig Minuten abgelesen. Zudem messen wir mit Hilfe eines Infrarot-Thermometers die Temperatur auf der Kartenrückseite.
Beim Referenzdesign der GeForce GTX 760 hat sich Nvidia offenbar wenig Mühe gegeben, denn anders ist der schlechte Kühler kaum zu erklären. Schon unter Windows ist die Karte störend laut und unter Last ist der Geräuschpegel sehr unangenehm. Das liegt dabei nicht einmal an der Lautstärke an sich, das Geräusch des Lüfters ist allerdings störend. Da die Karte in dieser Form aber nicht in den Handel kommen wird, spielt das nur eine unwichtige Rolle.
Bei den Partnerkarten stellen sich vor allem die Asus GeForce GTX 760 DirectCU II OC und die Gigabyte GeForce GTX 760 OC unter Windows gut an. Mit 29 Dezibel sind die Lüfter nur noch bei genauem Hinhören von den restlichen Komponenten zu unterscheiden. Die Zotac GeForce GTX 760 AMP! ist mit 32 Dezibel etwas lauter, was aber immer noch ein gutes Ergebnis ist. Die Inno3D GeForce GTX 760 iChill lässt die drei Lüfter dagegen unnötig schnell drehen, womit die Hardware 37,5 Dezibel erreicht und in einem Atemzug laut ist.
Unter Last bleibt die Inno3D dann mit 43,5 Dezibel am ruhigsten und stört so selbst in leisen Szenen nicht. Die Lüfter drehen kaum schneller als im 2D-Modus, wodurch sich der negative Eindruck plötzlich völlig umdreht und das Verhalten im Leerlauf noch unverständlicher erscheinen lässt. Die Zotac GeForce GTX 760 AMP! schafft es auf den zweiten Platz und ist kaum lauter, wobei unser Test in Assassin's Creed 3 zeigt, dass der angegebene Turbo-Takt aufgrund zu hoher Chiptemperaturen in diesem Szenario nicht erreicht wird.
Die beiden anderen Karten sind mit 46,5 Dezibel (Gigabyte) beziehungsweise 47,5 Dezibel (Asus) etwas geräuschvoller. Auch wenn es die Messwerte nicht verdeutlichen, sind alle Probanden deutlich leiser als das Referenzdesign. Denn dieses stört nicht durch die eigentlich Lautstärke, sondern die Art des Geräusches ist sehr angenehm.
Unter Last halten drei von vier Partnerkarten GPU-Temperaturen von deutlich unterhalb der magischen Temperaturschwelle von 80 °C, das Referenzdesign und die Zotac-Karte liegen hingegen bei 81 °C – hier steuert die GPU mit niedrigeren Taktraten entgegen. Oder anders: Die Kühler schaffen es nicht die Karte in unserem Testsystem so zu kühlen, dass die versprochenen Turbo-Taktraten erreicht werden. Bei der Karte von Inno3D herrscht hingegen durchweg Eiszeit: 58 Grad GPU-Temperatur unter Last; so kalt bleibt kaum eine andere Grafikkarte.
Die Kartenrückseiten heizen sich an der Stromversorgung teilweise extrem auf. Einzig die Inno3D GeForce GTX 760 iChill mit 62 Grad Celsius und die Gigabyte GeForce GTX 760 OC mit 84 Grad Celsius liegen im grünen Bereich. Die Zotac GeForce GTX 760 AMP! kommt auf hohe 98 Grad, die Asus GeForce GTX 760 DirectCU II OC gar auf 100 Grad. Probleme im Betrieb gibt es aber nicht.